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Ja, Liebling

Ja, Liebling

Titel: Ja, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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war ein regelmäßiger Gast, nur Annette konnte bloß an den Wochenenden kommen, da die Arbeit in der Fabrik immer mehr zunahm. Auch Cecily kam wegen ihrer Prüfungen nicht mehr so oft auf die Farm. Margaret tröstete sich mit dem Gedanken, daß sie Cecily nach Beendigung dieser Strapazen ganz für sich haben würde und sie einmal richtig verwöhnen konnte.
    Unterdessen überkam sie der Frühling wie ein Fieber. Sie plante alle möglichen Verschönerungen im Garten, pflanzte Blumen und Sträucher und beriet mit Lance, wie man am besten einen Rosengarten anlegen konnte. Der Gedanke, daß hier ihr Heim war, in dem sie für die nächsten Jahre nach Belieben schalten und walten konnte, versetzte sie in eine Hochstimmung. Sie wollte sich ihre Umgebung so schön wie nur irgend möglich machen.
    Das neu dekorierte Wohnzimmer ging ihr auf die Nerven. Sie bemühte sich, es nach Möglichkeit zu übersehen. Jetzt, wo mehr Geld einging, war sie in der Lage, das ganze übrige Haus zu verschönern und einen guten Teil der häßlichen alten Möbel hinauszuwerfen, die John Seton vor vierzig Jahren angeschafft hatte. Sie kaufte dafür Stücke, die ihr gefielen. Keine antiken Möbel — die mochte Margaret nicht besonders. Sie hatte sich aus Herveys Stadthaus die freundlicheren, helleren Möbel ausgesucht und ergänzte sie jetzt durch einzelne Teile, die sie hier und da auf Versteigerungen erwarb. Die kostbaren Stücke hatte sie für die Mädchen in der Stadt gelassen. Das Schönste war jedoch, daß sie zwei wunderschöne alte Perserteppiche in einem der Schränke fand. John Seton hatte sie dort hineingepackt und durch einen häßlichen Bodenbelag ersetzt. Immerhin war ihm der Wert der Teppiche klargewesen, und er hatte sie sorgfältig eingemottet. Margaret konnte sie nun unversehrt wieder ans Tageslicht holen und sich über die prächtigen Farben freuen.
    Lance half ihr, den häßlichen, geblümten Bodenbelag aus dem Eßzimmer zu reißen, dann spänte sie den Fußboden und legte ihre schönen Teppiche aus. Der schwere Eßtisch, der fast die Hälfte des Raums eingenommen hatte, mußte einem kleinen, sehr hübschen Mahagonitisch aus Herveys Haus weichen; und als auch noch die Wände frisch gestrichen waren, wurde das Zimmer ausgesprochen charmant. Margaret schmückte es mit frühen Blumen aus ihrem Garten und anderen, die sie ohne Rücksicht auf ihren Geldbeutel jedesmal kaufte, wenn sie in die Stadt kam.
    Kein Wunder, daß Annette erfreut aufatmete, als sie das verwandelte Zimmer sah, und sagte: »Hier kann man die Fabrik und sogar die verchromten Stühle der lieben Mrs. Adams vergessen. Das Zimmer ist wirklich bezaubernd.«
    Damit war Margaret aber noch nicht zufrieden. Sie nahm die Schlafzimmer in Angriff. Cecilys Zimmer, das schönste im Erdgeschoß, enthielt immer noch die schweren, altmodischen Möbel, die seit einem halben Jahrhundert dastanden. Margaret warf sie rücksichtslos hinaus und ließ sie zu einer Versteigerung schaffen. Es störte sie überhaupt nicht, daß sie buchstäblich für ein Butterbrot weggingen. Einen Tag nach Cecilys Prüfung gingen die beiden zusammen einkaufen und Margaret gab mit Freuden eine Summe für neue Möbel aus, die sowohl Hervey als auch John Seton einen gewaltigen Schock versetzt hätte. Dafür wurde Cecilys Zimmer genauso eingerichtet, wie ihr Liebling sich das wünschte.
    Dann mußte sie jedoch vorübergehend eine Pause einlegen. Dazu zwang sie ein überraschter Blick auf ihren Bankauszug. Doch sie sagte zuversichtlich zu Cecily: »Mein Zimmer machen wir nach Weihnachten.« Sie glaubte, das Mädchen jetzt für viele frohe Wochen bei sich zu haben.
    Um so härter war der Schlag als Cecily nach etwa vierzehn Tagen zu ihr sagte: »Schatz, stört es dich, wenn ich für eine Weile verschwinde?«
    Margaret spürte die Enttäuschung, ließ sich aber nichts anmerken. »Natürlich nicht, mein Liebes. Du brauchst wirklich deine Ferien.«
    »Ja, die könnte ich gebrauchen. Joan hat mir heute morgen geschrieben und mir vorgeschlagen, daß wir uns ein wenig auf der Südinsel umsehen — zwei Monate vielleicht. Wir wollen einfach so durch die Gegend gondeln.«
    Joan war eine Schulfreundin, deren Eltern jetzt auf der Südinsel wohnten — ein sehr vernünftiges Mädchen, das Margaret gut leiden mochte.
    Cecily wurde sehr nachdenklich: »Die Sache hat nur einen Haken: Sie kostet ein bißchen was, auch wenn wir im Schlafsack übernachten und per Anhalter fahren.«
    »Kommt gar nicht in Frage«, sagte ihre

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