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Ja, Liebling

Ja, Liebling

Titel: Ja, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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auch mit den Fingern.«
    »Das geht nicht, aber ich habe noch Schinken im Kühlschrank und ich hole dir Brot und Butter. Damit müssen wir uns heute zufriedengeben.«
    Sie nahm all ihren Mut zusammen und schlich nach unten in die .Küche. Cecily mußte natürlich etwas zu essen haben. Speck und Eier waren verschwunden, aber der Schinken war noch da und sie fand auch noch Brot und Butter. Leider kam in diesem Augenblick gerade ein Mädchen herein, sah sie und sagte: »Schinken? Prächtige Idee«, schnappte ihr den Teller vom Tablett und verschwand damit.
    Glücklicherweise war noch mehr Schinken vorhanden. Als sie das zweitemal aus der Küche gehen wollte, kam ein junger Mann herein. Er sah sie von Kopf bis Fuß prüfend an und sagte: »Nanu, Phil sperrt ihre hübschen kleinen Hausmädchen wohl in der Küche ein. Schade! Komm, tanzen wir.«
    Er legte ihr seinen Arm um die Taille und wollte sie mitsamt dem Tablett wegziehen, da rief eine Stimme: »Cyril! Wo bist du? Komm, bring den verdammten Plattenspieler in Ordnung.« Er zwickte sie heimlich, gab ihr einen flüchtigen Kuß aufs linke Ohr und verzog sich.
    Margaret war gleichzeitig amüsiert und verärgert. Was hätte er wohl getan, wenn sie ihm erklärt hätte: >Ich bin zufällig Philippas Tante.< Sie mußte so rasch wie möglich weg von hier. Sie packte ihr Tablett fester und schob sich an einer jungen Frau vorbei, die sie etwas von oben herab ansah und dann fauchte: »Essen? Diese Putzfrauen heute! Da sind noch Gläser zu spülen!«
    Margaret murmelte unterwürfig: »Gleich«, dann floh sie nach oben.
    Cecily hatte sich inzwischen etwas erholt. Sie lachten gemeinsam über Margarets Abenteuer, die sie in der Küche auszustehen hatte. Cecilys Stimmung war so gut, daß Margaret ihr außerdem in gar nicht lächerlichem Ton erzählte, was dem armen David zugestoßen war und wie sie ihm zur Flucht verhalf. Cecily mußte herzhaft lachen und sagte: »Aber, Liebling, du hättest ihn doch warnen sollen.«
    »Ach, ich weiß nicht. Man soll nicht so viel Getöse darum machen. Außerdem hätte ich es dann Annette und Lance auch sagen müssen.«
    »Lance hätte das gar nicht gestört. Er wäre jetzt da unten und hätte sich zwischen denen pudelwohl gefühlt.« Sie betrachtete ihre Stiefmutter, als sähe sie sie in völlig neuem Licht. »Maggie, ich glaube, du solltest ein Buch schreiben. Ich meine, nichts Hochintellektuelles natürlich. Nur nette kleine Geschichten für Frauenzeitschriften.«
    Margaret war gleichzeitig geschmeichelt und erschrocken. Wie gut, daß sie diese Hefte wieder verschlossen hatte. Cecily meinte es natürlich nicht ernst. Sie wollte ihr nur etwas Nettes sagen. Außerdem sagten neuerdings ja alle Leute: >Liebling, du solltest das niederschreiben<, worauf der andere dann unweigerlich antwortete: >Ja, ich denke, wenn ich Zeit habe, werde ich auch einmal ein Buch schreiben.<
    Sie lachte genauso wie sie vorhin bei David gelacht hatte. »Ach, weißt du, Bücherschreiben ist etwas für schlaue, junge Dinger wie dich; aber jetzt müssen wir wirklich schlafen gehen. Ich hoffe nur, die gehen bald nach Hause; aber wenn du deine Tür fest zumachst, hörst du von dem Krach nicht mehr viel.«
    Als sie allein war, überlegte sie: An diesem Abend haben mir nun schon zwei Leute gesagt, ich sollte schreiben. Früher hätte ich das aufregend gefunden, aber heute weiß ich, daß das nur eine höfliche Floskel ist. Trotzdem muß ich vorsichtig sein, damit ja niemand meine Hefte in die Finger bekommt.
     
     

9
     
    Eines Morgens, als Lance im Garten arbeitete, sagte Margaret zu ihm: »Finden Sie nicht den Frühling auf dem Lande auch wunderbar? Jeden Morgen scheinen die Wiesen ein wenig grüner zu sein, und die kleinen Kälber staksen auf unsicheren Beinen herum.«
    Er sah sie nüchtern an. »Meinen Sie das wirklich? Mir wird bei diesem bedingungslosen Vermehrungsdrang immer übel. Alles interessiert sich brennend dafür, wieviel Kälber letzte Nacht dazugekommen sind, und zum Frühstück sprechen wir über Milchfieber und Seuchen.«
    »Sie sind ein sehr unländlicher Typ. Wann ist denn Ihre Erbschaft so weit geregelt, daß Sie nach Australien können?«
    »Das ist noch nicht entschieden. Solange ich hier bin, habe ich aber keine Lust, mich an dieser Züchterorgie zu beteiligen. Ich bin mehr für eine hübsche saubere Arbeit, hier im Garten zum Beispiel.«
    Er löste sich immer mehr vom Haushalt seiner Tante und verbrachte so manchen Abend vor Margarets Kamin. Auch David

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