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Ja Mei - Wie Ich Lernte, Die Ehe Zu Schliessen

Ja Mei - Wie Ich Lernte, Die Ehe Zu Schliessen

Titel: Ja Mei - Wie Ich Lernte, Die Ehe Zu Schliessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Glubrecht
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schlaf doch im Wohnzimmer.»
    Am nächsten Tag ist ihr das alles schrecklich peinlich. Sie weint, entschuldigt sich und meint, sie habe sich kindisch verhalten. Sie hätte sich einfach Sorgen um mich gemacht.
    Jetzt habe ich ein irrsinnig schlechtes Gewissen. Deshalb bin ich auch sofort einverstanden, als Roni vorschlägt, an diesem Wochenende mit der Suche nach Hochzeitssälen zu beginnen.
    Am Samstag ist es so weit. Regina und Knoll kommen mit. Die beiden haben ja mehr Erfahrung mit dem Heiraten als wir und kennen sich auch besser im Umland aus.
    Als Erstes besichtigen wir eine Gärtnerei. Regina hat sie ins Spiel gebracht. In den Gewächshäusern rückt ein Mann in grüner Latzhose Plastikgartenstühle an einen langen Tisch. Das Ambiente ist toskanaesk: Töpfe und Köpfe aus Terrakotta, zu Sträuchern gewachsene Kräuter und eine Bullenhitze.
    «Sie kenna die Fensterl aa aufduan», gestattet uns die Gärtnerin. «Do miassans aber die Musi ausmochn. Des fanden olle bishea in Oadnung.» Roni schüttelt den Kopf.
    «Da werden wir uns leider nicht grün.»
    «Schade», meint Regina später im Auto. «Sie sagte, ich dürfte nach der Hochzeit die Blumen für meinen Garten mitnehmen.»
    «Mama!» Roni ist sauer. «Es geht nicht immer nur um deinen Garten!»
    Höchste Zeit, mit Knoll eine zu rauchen. Dabei erzählt er mir, dass die Texaspläne allmählich Gestalt annehmen. Er hat das Blockhaus gezeichnet und den Plan an seinen Spezl geschickt. Der hat Holz besorgt und mexikanische Arbeiter angeheuert, die das Haus in Knolls Abwesenheit aufbauen sollen. Regina, die gerade mit Roni aus dem Gewächshaus gekommen ist, ergänzt: «So haben wir alle Zeit der Welt, mit euch nach schönen Hochzeitssälen zu suchen.»
    Ronis Gesicht verdunkelt sich wieder. «Du musst dich echt nicht überall einmischen», findet sie.
    Knoll bläst einfach Rauch zwischen die Streithähne. «Wisst’s scho, wannd’s heirodn woit’s?»
    «In zwei Monaten, im September», sagt Roni.
    «Mitte September findet die Endausscheidung für den schönsten Garten Bayerns statt», überlegt Regina laut.
    Knoll schaut mich an.
    «Gehts do in Trachtlerhof. Da hom mia aa gheirat. Des is schee, do is da Waschtl scho amoi gwesn, und do gibt’s ganz a guads Essen.»
    «Weil Regina da kocht», vermute ich.
    «Da ko ma hoid schee heirodn.»
    «Weil ihr da geheiratet habt.»
    «Ja mei.»
    «Knoll, das ist lieb. Du magst doch Frank Sinatra so gern. ‹I did it my way› – so will ich es auch halten.»
    Die nächste Station auf unserer Hochzeitslocationssuche ist eine alte bayerische Villa. Hier hat schon König Ludwig Feste gefeiert, bei denen dressierte Schweine Eimer mit Kaviar durch die Gegend trugen. Ich bin sofort begeistert.
    «Was kostet eine Hochzeit hier denn so in etwa?», frage ich die Managerin.
    «Mit wie vielen Gästen?»
    Ich denke an die Tiefenwalder Sippe und sage: «Dreihundert.»
    «Eher fünfzig», meint Roni.
    Allmählich müssen wir echt mal das Thema Gästeliste klären.
    «Das hängt auch davon ab, ob Sie die Kapelle mieten möchten, welchen Aperitif Sie wünschen, welchen Kuchen …», plaudert die Managerin und schlägt ein Buch mit Goldbrokat-Umschlag auf. Darin kleben Fotos von Hochzeitsgesellschaften, wie man sie sonst nur in Klatschzeitschriften sieht. Bloß mit mehr Prominenten.
    «Nur mal so eine Hausnummer», bitte ich.
    «Mit fünfzehntausend Euro sollten Sie hinkommen. Bei fünfzig Leuten», sagt die Managerin zu ihren Fingernägeln und pustet ein nicht vorhandenes Stäubchen fort. Offenbar ist sie der Meinung, dass man über Geld nicht redet. Sie versucht es mit einem frech-vertraulichen Grinsen. «Meist zahlen das ja die Eltern der Braut.»
    Jetzt ist Knoll derjenige, der grinst. «Mit da vollen Hosn is leicht stinken, ge?»
    Adieu, Kini-Villa. Ich hatte uns schon in einem Schwanenboot über den See treiben sehen.
    «Wie wäre es mit Las Vegas?», schlägt Roni im Auto vor.
    «Sauber!», meint Knoll. «Des is ned so deia!»
    «Aber das ist für unsere Freunde wirklich ein bisschen weit weg», gebe ich zu bedenken. «Es gibt ja auch Menschen, die heiraten in einem Leuchtturm.»
    «Ja, in Niedersachsen», freut sich Regina.
    Knoll: «Aber des is fia unsre Spezln a bisserl weit weg.»
    Als ich abends mit Roni nach Hause fahre, stellt sie die entscheidende Frage: «Wie wollen wir die Hochzeit eigentlich bezahlen?»
    «Na ja, die Managerin meinte doch, traditionell zahlen die Eltern der Braut.»
    «Hast du auch gehört, was Knoll

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