Ja und der innere Schalter zum hoechsten Glueck
was da ist.
»Geld gibt man nicht einfach aus. Geld investiert man in sich selbst und in sein Leben. Das ist ein großer Unterschied und eine Tatsache, der Sie immer ein großes Ja geben können.«
Die Selbstliebe steht im Zentrum vieler Lehren über ein besseres Leben. Diese Selbstliebe scheint eine große Aufgabe und viel Arbeit zu sein. Das ist sie oft auch, so lange wie man glaubt, man müsse aktiv etwas an sich selbst »gut finden lernen«.
An sich selbst etwas als gut zu bewerten bedeutet, dass ein Ich lernt, sich selbst toll zu finden. Das ist das Verändern einer Meinung. Erst meinte ich, es gäbe Gründe, warum ich nicht liebenswert wäre. Nun meine ich, es gibt Gründe, warum ich liebenswert bin.
Das ist natürlich auf jeden Fall besser als vorher. Doch eine positive statt eine negative Meinung über sich selbst zu haben ist noch nicht das Ende der Reise zur Liebe. Noch immer ist man von Gründen abhängig, damit die positive Meinung über sich selbst erhalten bleiben kann. Doch Gründe und Meinungen kommen und gehen. Deshalb kommt und geht bei vielen auch diese Form von Selbstliebe.
Gehen Sie den Weg weiter, über das »Gutfinden« hinaus. Gehen Sie zu dem inneren Ja zu sich selbst, in jeder Form, die Sie in diesem oder jenem Moment haben. Das ist Ihr Ja zu Ihrem eigenen Dasein, so wie Sie gerade sind, und nicht anders. Nichts wird abgelehnt. Nichts muss an Ihnen verändert und verbessert werden. Nichts muss gut gefunden werden. Alles darf da sein.
Ist das dann schon alles, was mit Selbstliebe gemeint ist? Geht es so einfach? Das kann ich nicht glauben.
Was sollte es sonst sein? Liebe ist ein Zustand ohne Ablehnung, eins mit allem, ohne dafür etwas Besonderes tun oder lassen zu müssen. Selbstliebe ist dann der Zustand ohne Gegenwehr und Ablehnung gegen sich selbst.
Falls Sie in sich Ablehnung gegenüber sich selbst spüren, so ist diese niemals so pauschal oder grundsätzlich, wie sie Ihnen erscheint. Sie erleben, wie schon so oft, nur das Ergebnis einer versteckt abgelaufenen Berechnung des Unterbewusstseins. Ein Gegeneinander-Abwägen von Jas und Neins zu sich selbst, das schließlich zu einem Gesamturteil wird. Und selbst wenn nur eine einzelne Eigenschaft an sich selbst abgelehnt wird, kann das Ergebnis die komplette Selbstablehnung sein. Nicht schön genug. Nicht leistungsfähig genug. Nicht geschickt genug. Nicht stark genug. Nicht männlich oder weiblich genug … Irgendetwas ist es immer.
Für ein Selbstgefühl, das von solchen Gedanken abhängig ist, genügt schon eine kleine Bemerkung, ein winziger Zweifel, um ein inneres Nein zu sich selbst zu erzeugen.
Der einfachste Weg, dieses pauschale innere Nein zu sich selbst zu transformieren, liegt darin, sich selbst ein grundsätzliches Ja zu geben. Ein Ja zu allem, zu jeder Eigenschaft und zu jedem Zustand in einem selbst. Ein Ja, das auch alle Schwächen und Fehler einschließt. Das bedeutet nicht, nichts verändern zu wollen oder alles auszuleben. Es ist nur ein Ja zu dem, was in Ihnen ist. Ein Ja zum eigenen Menschsein.
Falls das nicht gleich gelingt, gibt es einen zweit-einfachsten Weg. Es ist das schrittweise Ja zu jedem einzelnen Teil, der einen als Mensch ausmacht.
»Sie brauchen nicht lernen, sich selbst zu lieben. Sie müssen sich auch nicht gut finden lernen. Finden Sie die einzelnen Ablehnungen und geben Sie dort ein Ja. Das genügt völlig. Liebe ist der Zustand, der von selbst folgt, wenn die Ablehnung verschwunden ist.«
Die Selbstliebe und der Irrtum des Verstandes
Diese Selbstablehnung und die inneren Vorwürfe, die ich mir mache, sind tatsächlich unlogisch und verrückt. Und dennoch spüre ich sie immer wieder. Mich würde interessieren, wie das in mir entsteht.
Ein Nein zu sich selbst ist das Irrtumsprodukt des nach Erklärungen und Fehlern suchenden menschlichen Verstandes. Bezogen auf die Natur ist das ein einzigartiger Vorgang. Kein anderes Lebewesen auf diesem Planeten lehnt seine eigene Existenz ab. Kein anderes Lebewesen lehnt seine eigenen Eigenschaften ab.
Wenn der Verstand ein Problem mit dem Leben feststellt, liegt die erste Stufe seiner Erkenntnis immer in einer Meldung aus der Welt der Gefühle. Diese Meldung ist immer gleich und sie lautet: »Ich spüre unschöne Gefühle. Es geht mir nicht gut.«
Wie schon angesprochen, war diese Erkenntnis in Urzeiten für das Überleben fast schon ausreichend. Unsere Vorfahren gingen dann los und sorgten für Abhilfe. Man besorgte sich etwas zu essen gegen den
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