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Ja und der innere Schalter zum hoechsten Glueck

Ja und der innere Schalter zum hoechsten Glueck

Titel: Ja und der innere Schalter zum hoechsten Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruediger Schache
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Hunger. Einen geschützten Platz gegen das Wetter. Wasser gegen den Durst. Ein Werkzeug für eine Aufgabe.
    Wenn unser Verstand in der heutigen Welt wieder einmal die Meldung bekommt, »Es geht mir nicht gut«, so sieht er sich um und findet genug Wasser, genug Nahrung und genug Schutz. Daran kann es nicht liegen. Also forscht er weiter. Gibt es genug Sicherheit? Genug Geld? Genug Freundschaft? Genug Unterhaltung? Genug Liebe? Von irgendetwas muss gerade »nicht genug« da sein, sonst wäre da nicht die Meldung, dass es »nicht gut« geht.
    Auf eine solche Meldung aus der Welt der Gefühle hin hat der Verstand nur eine einzige Möglichkeit: Er muss einen Mangel beseitigen. Er muss versuchen, in der Umgebung etwas herbeizuschaffen. Das ist sein Weg, um wieder Glück zu erzeugen.
    Und nun gibt es zwei Varianten, wie das Leben weiter verlaufen kann.
    Variante 1:
    Ich muss die Mängel in meinem Leben finden und beseitigen
    Die erste Möglichkeit liegt darin, dass der Verstand noch eine ganze Zeit lang viele theoretische Mangelpunkte findet und sich Wege ausdenkt, an deren Beseitigung zu arbeiten. Mehr arbeiten für mehr Sicherheit. Ein schöneres Auto, eine bessere Einrichtung und so weiter. All dies sind schöne Dinge im Leben und nichts spricht dagegen, sie sich zu gönnen. Es kann jedoch sein, dass auch nach der Erfüllung dieser Wünsche noch immer das Gefühl da ist, »Es geht mir nicht gut«. Und dann wird das Problem für den Verstand richtig groß.
    Das ist ein Grund, warum so viele Menschen, die sich im Leben Erfolg und Wohlstand erschaffen haben, so unglücklich sein können. Der Verstand konnte das Gefühl, es ginge einem nicht gut, trotz aller Maßnahmen nicht beseitigen. »Nun habe ich wirklich alles. Ich habe jeden Mangel beseitigt, der mir einfiel. Und noch immer kommt das bleibende Glück nicht.«
    Jetzt kommt der verwirrte Verstand auf eine neue Idee, wo der Mangel liegen könnte: in seinem Wirt selbst. »Vielleicht ist ja etwas an mir, an meinen Körper, an meinem Aussehen, an meinen Leistungen oder an meiner ganzen Art und Weise nicht gut? Was könnte das nur sein?« Damit geht die Fehlersuche hier los.
    Das ist die erste Variante, wie das Leben verlaufen kann, wenn man spürt, dass es einem nicht gut geht.
    Variante 2:
    Nichts Neues, Glückbringendes herbeiführen zu können ist mein großer Fehler
    Die zweite Variante wird aktiv, wenn die Lebensumstände es nicht erlauben, sich an die Beseitigung von scheinbaren Mängeln im Außen zu machen. Wenn zum Beispiel keine Möglichkeit besteht, um mehr Geld zu verdienen. Oder tollere Dinge zu erleben. Oder mehr Freunde zu haben. Oder noch mehr Ablenkung zu erzeugen. Oder mehr Liebe zu bekommen.
    Wenn das Leben diese Möglichkeiten nicht anbietet, kommt der Verstand auf die Lösung, der Mangel läge in einem selbst. Jemand muss verantwortlich sein, wenn die Fülle nicht kommt. Nachdem irgendwann auch das Verantwortlichmachen anderer nichts nützte, bleibt nur noch die letzte Lösung: Ich selbst bin schuld. Dann wird aus »Es geht mir nicht gut« ein »Etwas an mir ist nicht gut«.
    Das ist der einfache und immer gleiche Mechanismus vom ewigen Mangelgefühl. Und dieses Mangelprogramm baut auf einem ebenso einfachen, aber großen Irrtum auf.
    Der Irrtum des Verstandes zu Liebe und Leistung
    Kann man sagen, dass mir in Wahrheit gar nichts fehlt und all die Selbstablehnung das Produkt eines Irrtums ist?
    Ja, und der Ablauf ist so: Der Verstand glaubt, er würde einen Mangel an Liebe bemerken. Aus der Kindheit weiß er, wie er Liebe bekommen kann: durch mehr oder bessere Leistung. Oder durch Folgsamkeit oder ein anderes bestimmtes Verhalten. Also macht er das auch als Erwachsener und hofft, dass nun die guten Gefühle kommen. Doch es gelingt nicht, denn die Gleichsetzung von Liebe und irgendeiner Form von Leistung ist ein Irrtum. Es ist das Produkt von Kindheitsprägungen. Nie war man gut genug. Immer musste man etwas leisten, für ein wenig Liebe. Und dann noch mehr. Und selbst dann war es noch nicht einmal Liebe. Dann war es vielleicht nur Duldung. Und was immer man auch machte, wie gut, folgsam oder fleißig man auch immer war – selten oder nie fühlte man wirkliche Liebe.
    Darin besteht der verborgene Irrtum. Es wird nie gelingen, Liebe durch Leistung zu erzeugen, weil Liebe nicht mit Leistung in Verbindung steht.

    »Liebe hat nichts mit einem Mangel an Leistung zu tun. Für Leistung erhält man höchstens Lob. Lob kommt und geht. Lob ist keine Liebe.

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