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Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Titel: Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Nead Elrod
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mit hineinwerfen. Der Boss verschwendet ungern etwas; vielleicht will er den Teppich irgendwann noch einmal verwenden, und was machen wir dann? Komm schon, nimm du die Beine.«
    Mit einem Schnaufen hoben sie ihre Last an. Bevor sie zehn Fuß weit gekommen waren, stürzte ich mich auf sie und schlug mit aller Wucht auf Sanderson ein. Ich spürte und hörte, wie unter meiner Faust Knochen nachgaben. Der Kopf des großen Mannes ruckte zurück, und er flog durch die Luft und krachte gegen einen Baum.
    Sein Partner hatte wenig Zeit zum Reagieren, aber er war schnell. Er ließ Escotts Beine los und krallte nach seiner Waffe, als ich ihm mit einem Magenhieb die Luft aus den Lungen drosch. Mit einem lang gezogenen Huuuffff klappte er zusammen, und ein etwas zurückgenommener Klaps auf den Kopf ließ ihn das Bewusstsein verlieren.
    Ich riss meine Maske herunter, kniete mich neben Escott und untersuchte ihn. Hinter dem linken Ohr hatte er eine Beule, und aus einer aufgeplatzten Lippe sickerte etwas Blut, aber ansonsten schien er unverletzt zu sein. Aus einem Gefühl heraus filzte ich Georgie und entdeckte einen Flachmann mit Whiskey. Eine Geruchsprobe überzeugte mich von seiner Trinkbarkeit, dann träufelte ich etwas davon in Escotts schlaffen Mund. Meine enorme Erleichterung überraschte mich, als er heftig hustete und die Augen aufschlug. Verständlicherweise war er etwas benommen; er brauchte noch einige Minuten und einen weiteren Schluck, bevor er auf Fragen antworten konnte.
    »Herrje, wie sind wir denn hierher gekommen?«
    »Mit dem Fred-Sanderson-Taxiservice.«
    »Die haben mich wie einen blutigen Anfänger erwischt«, klagte er und befingerte vorsichtig seine Beule. »Hatte man Sie auch einkassiert?«
    »Von wegen. Ich schlich mich an Bord, als ich sah, wie man Sie in den Wagen schaffte. Keiner der beiden sah wie ein Teppichleger aus.« Ich zeigte auf den zerknüllten Läufer.
    Escott war noch etwas schwindelig, aber er unternahm einen wackeren Versuch, wieder auf die Beine zu kommen. Ich half ihm dabei. »Ich stehe tief in Ihrer Schuld, Mr. Fleming. Ich hoffe, dass ich es irgendwie ...«
    »Machen Sie sich deshalb keine Gedanken«, fiel ich ihm ins Wort. »Sie hätten mich heute jederzeit mit Hammer und Pflock abstechen können, aber das haben Sie nicht getan. Wir sind quitt.«
    »Aber mein lieber Freund, eine solche Handlung kam mir nie in den Sinn.« Escott war ernstlich schockiert.
    »Aber ich dachte daran. Bei meinem gegenwärtigen Zustand muss ich vorsichtig sein, wem ich vertraue, aber ich weiß auch, dass Sie es ehrlich meinen. Bevor wir in Rührung verfallen, sollten wir mal die beiden Ohrfeigengesichter in den Wagen packen und dann nach Hause fahren.«
    Ich ließ die Taschenlampe bei Escott zurück und stopfte Georgie auf den Rücksitz. Mittlerweile hatte ich schon Übung, nahm ihm also den Schlips ab und fesselte ihm damit die Hände auf den Rücken, dann ging ich zu Sanderson.
    Wir mussten ihn nicht einmal aus allernächster Nähe sehen, um festzustellen, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmte. Sandersons knochenlos schlaffe Haltung reichte aus, um Escott aufmerken und ihn vorsichtig nach einem Puls tasten zu lassen. Ich wusste schon, dass die Mühe vergeblich war.
    Escott drehte die Leiche so, dass das Gesicht vom Licht beschienen wurde, und sog scharf die Luft ein. Rasch wandte ich den Blick ab. Was ich getan hatte, machte mich krank.
     
    Zwanzig Minuten später waren wir schon fast wieder in Chicago angekommen. Sandersons in den Teppich eingewickelte Leiche lag im Kofferraum. Ab und zu sah Escott prüfend auf den Rücksitz, um sicher zu gehen, dass Georgie, dem wir die Augen verbunden hatten, sich ruhig verhielt: Ich hatte während der Fahrt geschwiegen, denn ich war damit beschäftigt gewesen, der unerwünschten Aufmerksamkeit jedes Verkehrspolizisten zu entgehen, der noch nichts auf dem Zettel hatte.
    »Verstehen Sie«, sagte ich schließlich, »die Sache jagt mir eine Heidenangst ein.«
    »Das verstehe ich durchaus. Eine gesunde Portion Angst wird von nun an Ihre Handlungen in angemessenem Rahmen halten.«
    »Darum geht es nicht. Ich fürchte mich vor dem, was aus mir geworden ist. Was ich vorhin getan habe ... ich wusste, was geschehen würde, wenn ich ihn so fest schlug, und ich tat es trotzdem.«
    »Gut so.«
    Überrascht warf ich ihm einen Blick zu. Sein Gesicht trug einen trübsinnigen Ausdruck, der gewiss dem meinen entsprechen musste. »Gut?«
    »M-hmm. Glauben Sie denn ernsthaft, dass

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