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Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Titel: Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Nead Elrod
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schweren Zeiten, und er hilft mir, indem er mir ein gutes Versteck und gegebenenfalls auch einen Fluchtweg mit Zutritt und Ausgang rund um die Uhr bereitstellt.«
    »Sind Sie reich?«
    »Manchmal.« Er schwankte leicht. »Entschuldigung, dieser Schlag auf den Kopf macht sich bemerkbar.«
    »Kommen Sie, ich nehme Ihre Tasche.«
    »Nur wenn Sie darauf bestehen.«
    »Und wohin jetzt?«
    »Da bin ich mir im Unklaren. Da ich nicht weiß, an welcher Stelle in meinen Ermittlungen ich einen Fehltritt begangen habe, weiß ich auch nicht genau, welcher meiner anderen Unterschlüpfe noch sicher ist.«
    »Dann halten Sie sich von dort fern und gehen Sie in ein Hotel.«
    »Mr. Fleming, ich glaube nicht, dass Sie das ganze Ausmaß des Einflusses erfasst haben, den die Gangs auf diese Stadt ausüben. Falls ich mich bei einem falschen Hotel blicken lasse, wird man mir wahrscheinlich den Schädel wegblasen und all Ihre heutigen Bemühungen um meine Person damit zunichte machen. Paco und seine Leute werden binnen Stunden, wenn es nicht schon längst der Fall ist, von meiner wundersamen Flucht erfahren und nach mir suchen. Es schadet ihrem Ansehen, wenn ihnen jemand ein Schnippchen schlägt, wissen Sie.«
    »Dann wollen Sie die Stadt verlassen?«
    »Ich bin ... mir nicht ganz sicher.« Auf seiner Stirn standen mittlerweile Schweißperlen, und sein Gesicht war grau geworden. Er erlebte gerade eine Art verzögerter Reaktion. Ich ergriff seinen Arm und stützte ihn.
    »Hey, es geht Ihnen wirklich nicht gut. Kommen Sie schon, wir schleusen Sie über die Hintertreppe in mein Hotel; dort können Sie sich hinlegen.«
    »Aber ich sollte Ihnen wirklich nicht ...«
    »In Ihrem jetzigen Zustand können Sie nicht klar denken. Bei mir sind Sie einigermaßen in Sicherheit.«
    Noch einmal widersprach er halbherzig, aber ab und zu kann jeder einen Aufpasser gebrauchen. Ich ernannte mich zu seinem und schleppte ihn von dannen.
    Im Hotel angelangt ließ sich Escott mit einem Aufstöhnen auf das Bett fallen, während ich etwas Eis kommen ließ und einen Doppelten aus Georgies dauerhaft geborgtem Flachmann eingoss. Mit dem Whiskey in ihm und dem Eis auf seiner Beule fiel er in einen heilsamen Erschöpfungsschlaf. Ich hatte noch den Rest der Nacht herumzubringen und fragte mich schon, was ich nun tun solle, als jemand an die Tür klopfte. Der Page brachte mir mein Wechselgeld und meine Quittungen.
    »Sie war'n nich' da, als ich anklopfte, sonst hätt' ich sie frü'er gebracht.«
    »Ist schon in Ordnung, ich war unterwegs. Hast du alle?«
    Er hielt einen pfundschweren Packen Zeitungspapier hoch. »Na klar.«
    Ich gab ihm ein Trinkgeld und sagte ihm, dass er mir jeden Abend die Zeitungen bringen und sie auf die Rechnung setzen solle. Er grinste; er wusste genau, dass ich ihm jedes Mal ein Trinkgeld geben musste, wenn er sie hochbrachte. Ich zwinkerte ihm zu und nahm die Zeitungen an mich.
    Den Rest des Abends verbrachte ich mit Lesen. In allen Anzeigenteilen war meine Nachricht erschienen, und durch ein kleines Wunder war sie überall richtig geschrieben worden: LIEBSTE MAUREEN, BIST DU IN SICHERHEIT? JACK
    Die gleiche Nachricht hatte ich pausenlos während der vergangenen fünf Jahre in den Zeitungen untergebracht. Wenn sie noch lebte, wenn sie auch nur einen Blick darauf warf, würde sie es mich wissen lassen. Nach der langen Zeit hatte ich nur noch wenig Hoffnung. Die ständige Überprüfung der Zeitungen und das Ausbleiben einer Antwort hatten das meiste davon ausgehöhlt. Die unausweichliche Niedergeschlagenheit, die der Enttäuschung entsprang, bekämpfte ich durch das Durchblättern der restlichen Seiten.
    Der Krieg in Spanien verschärfte sich, FDR war davon überzeugt, dass die Wirtschaftskrise vorüber sei, und im Modeteil stand das ermunternde Gerücht, dass die Röcke kürzer würden. Die Schuhanzeigen riefen mir in Erinnerung, dass ich dringend etwas wegen meiner Fußbekleidung unternehmen musste, also lief ich knarrend hinunter und suchte nach meinem Freund, dem Pagen. Ich zeigte ihm, was ich haben wollte, schrieb meine Größe daneben, gab ihm fünf Mücken und segnete ihn im Stillen dafür, dass er keine Fragen stellte.
    Die Nacht war länger als gewöhnlich, da ich nichts zu tun hatte, außer Escott beim Schlafen zuzuhören. Die Zeitungen vertrieben mir allerdings die Zeit, und ich hielt Blick und Verstand auf die Seiten gerichtet, damit ich Sandersons zerquetschtes Gesicht nicht mehr sehen musste. Bevor ich mich zurückzog, schrieb ich

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