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Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Titel: Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Nead Elrod
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Er kommt vorbei und holt mich ab.«
    »Kann er nicht reinkommen?«
    »Der nicht. Er bleibt gerne in Bewegung, also müssen wir ab und zu diese kleine Komödie aufführen. Wir fahren ein paar Mal um den Block, und dann setzt er mich wieder ab. Ein seltsamer Bursche, aber oft sehr nützlich. Wenn die Herren mich entschuldigen, bin ich rechtzeitig zum Nachtisch wieder da.« Er erhob sich mit einer seltsamen kleinen Verneigung, mit der nur Engländer durchkommen, und zog ab. Coldfield sah ihm mit einem amüsierten Lächeln hinterher.
    »Wie lange kennen Sie ihn schon?«
    »Mit Unterbrechungen seit etwa vierzehn Jahren. Hab' nicht viel von ihm gesehen, seit er diesen Privatagenten-Kram macht, aber ich hatte ebenfalls genug zu tun.«
    »Macht Ihnen seine Arbeit etwas aus?«
    »Warum sollte sie? Offenbar stört ihn meine auch nicht.«
    »Und was machen Sie so?«
    Er warf mir einen anscheinend überraschten Blick zu. »Nun, ich betreibe einen Nachtclub.«
    »Mit beträchtlichem Gewinn?«
    »Es bringt nichts, im Geschäft zu bleiben, wenn man keinen Gewinn macht.«
    »Wie lange ist er schon als Privatagent tätig?«
    »Schon eine Weile.«
    »Sie halten sich ziemlich bedeckt.«
    »So überlebt man in dieser Stadt.«
    Fragen, die ihm zu neugierig erschienen, beantwortete er nie direkt, und ich stellte eine Reihe davon, ehe ich es bemerkte. Es musste der Reporter in mir gewesen sein. Nachdem ich erkannt hatte, wie der Hase lief, beschränkten wir uns auf neutrale Themen und sahen zu, wie sich der Laden allmählich leerte. Dann sahen wir dem Personal beim Saubermachen zu. Unser Kellner hielt sich am Rande unseres Sichtfeldes auf und sandte höfliche Signale, dass er der Ansicht sei, wir sollten jetzt gehen.
    »Meinen Sie, er hat uns mit der Rechnung sitzen lassen?«, fragte ich scherzhaft und sah auf die Uhr an der Wand. Er war schon seit fast vierzig Minuten verschwunden. »Nein, man schreibt es ihm an. Er kommt schon seit Jahren hierher.«
    Ich machte mir trotzdem Sorgen. Der Anruf konnte auch ein Trick gewesen sein, um ihn nach draußen zu locken. Coldfield sah meine Miene und meinte, ich solle mich entspannen.
    »Charles kann auf sich aufpassen.«
    »Das hoffe ich.«
    Wir warteten. Ein Aufträger mit einer dicken Brille schlurfte umher und wischte die Tische sauber. Sein Gang und seine Bewegungen irritierten mich einen Moment lang, und als ich einen Blick auf sein ausdrucksloses Gesicht warf, erkannte ich auch den Grund dafür. Er hatte den gewichtigen und gleichzeitig schlenkernden Gang eines geistig Zurückgebliebenen. Er ging von Tisch zu Tisch, wischte nass über und trocken nach, dann sah er zu uns und wunderte sich, warum wir noch nicht gegangen waren. Er war etwa fünfzig Jahre alt, hatte zu lange graue Haare, eine vorspringende eckige Stirn und dicke graue Augenbrauen, die ihm über der Nase zusammenwuchsen. Sein Mund stand leicht offen, als er zuerst uns und dann den Zahlkellner anstarrte und nicht wusste, was er tun sollte.
    »Vielleicht sollten wir draußen warten«, sagte Coldfield.
    Der Kellner trat näher, sagte etwas zu dem Mann und deutete zur Küche. Er nickte und zog ab.
    »Jau, können wir machen.«
    Zur sichtlichen Erleichterung des Personals standen wir auf und traten in die warme feuchte Nachtluft hinaus. Mittlerweile waren die Topfpalmen hereingeholt worden, und der Türsteher schloss hinter uns ab.
    »Haben Sie irgendeine Ahnung, wer ihn angerufen hat?«
    Er schüttelte den Kopf. »Kommen Sie, wir gehen zu meinem Wagen.«
    Coldfield sagte seinem Chauffeur, dass er am Restauranteingang warten sollte für den Fall, dass Escott dort auftauchte, stieg auf der Fahrerseite ein und stellte den Motor an. Er öffnete mir die andere Tür, und ich bekam sie gerade zu, bevor wir uns in Bewegung setzten. In flottem Tempo bog er um die Ecke. Sein Mund war schmal geworden. Er machte sich ebenfalls Sorgen.
    Wir rollten – vergeblich – in einer großen Acht um die beiden nebeneinander liegenden Blocks. Also fuhr er wieder zum Restauranteingang, parkte vor dem Baldachin und schaltete den Motor ab. Die Anspannung strömte wie Hitzewellen aus ihm heraus, aber er behielt sich im Griff. Als er ausstieg, verzichtete er darauf, die Tür frustriert zuzuknallen, und ich versuchte seinem Beispiel zu folgen.
    Wir lungerten noch eine Weile herum. Zwischen dem Restaurant und dem Nebengebäude lag eine Gasse, und von dort hörte ich Geräusche, aber es war nur das Personal, das Feierabend machte. Nacheinander kamen sie aus der

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