Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming
lächeln. »Geht es Ihnen gut?«
»Mir geht's bestens.« Ich starrte fasziniert auf seine Maske – sie war perfekt. »Wie können Sie eigentlich durch diese Brille sehen?«
Er zog ein Blatt hervor, auf dem eine grobe Skizze zu sehen war. »Hier ist die Küche, wo ich ... man hat mich einstweilen zum Geschirrspülen eingeteilt, und ich habe das Fenster über der Spüle geöffnet, falls wir uns besprechen müssen. Das hier ist der Speiseraum; die Gäste sind immer noch dort, etwa dreißig sowie der eine oder andere Bewaffnete. Die Aufwärter dürfen nur diese Abschnitte betreten, der Rest steht Ihnen zur freien Verfügung. Pacos Büro sollte nicht allzu schwer zu finden sein, aber vielleicht sollten Sie sich besonders im Keller umsehen. Von der Tür führt eine verschlossene Tür hinunter, aber ich möchte wetten, dass es noch einen weiteren Zugang gibt.
»Sie denken, dass die verschlossene Tür noch etwas anderes als seinen Schnapsvorrat schützt?«
»Zumindest hoffe ich das. Ich will wissen, wohin er das Geld gesteckt hat, das er sich von Slick Morelli borgte.«
»Soll ich nach etwas bestimmtem Ausschau halten?«
»Nach allem, was in einem normalen Haus auffällig wäre – oder sogar in diesem, was das angeht. Vielleicht sogar Ihre Liste, falls man unvorsichtig genug ist, sie herumliegen zu lassen. Im Verlauf der letzten Woche kann man sie sich von Benny Galligar beschafft haben.«
»O'Hara.«
»Was auch immer.«
Ich nickte zustimmend; er wirkte nervös. »Okay, machen Sie sich um mich keine Sorgen. Wie lange werden Sie hier bleiben?«
»Meine Gruppe soll um zwölf das Haus verlassen. Ich lasse mich von ihnen in der Nähe des Wagens absetzen und warte dort auf Sie. Sie haben soviel Zeit, wie die Diskretion es gestattet.«
Die Zeit schien mir ausreichend, was ich auch sagte. »Gehen Sie besser wieder zu Ihrem Geschirr. Falls ich etwas entdecke, sage ich Ihnen Bescheid.«
»Ich habe gelernt, mich in Geduld zu fassen, Mr. Fleming. Viel Glück.«
Er huschte aus der Tür, und ich war allein auf mich gestellt. Nicht einmal mein Spiegelbild leistete mir Gesellschaft. Ich gab ihm Zeit, sich zu entfernen, dann entschwebte ich dem Badezimmer. In Anbetracht seiner Nähe zum Speiseraum und zur Küche würde sich bald eine regelrechte Parade von Benutzern einstellen. Indem ich mich unsichtbar über den Flur tastete, befand ich mich in Sicherheit, aber bald musste ich mich verfestigen, um mich zu orientieren. Zwei Männer gingen vorbei. Ihre Stimmen klangen für mich flach und gedämpft. Ich folgte ihnen, bis sie verschwanden. Ich drückte das, was wohl mein Rücken war, gegen eine Wand und versuchte mich in einer teilweisen Neubildung.
Das verwirrende Hintergrundgemurmel wurde zu den deutlichen und vertrauten Tönen von Unterhaltungen, die von einem großen Zimmer rechts von mir kamen. Eine Doppeltür führte zum Dinnersaal. Im Flur zu meiner Linken bildete ein Stichgang ein T mit einem anderen Flur. Ich wählte den linken Arm des T's und fing an, Türen zu öffnen.
Da waren viele Wandschränke, einige kleine Schlafzimmer, die vermutlich den Festangestellten gehörten, und noch ein Badezimmer. In dieser Richtung zog ich nur Nieten, also versuchte ich mein Glück auf der anderen Seite des T's und entdeckte noch mehr von der Sorte, bis ich zu einer aufmunternd verschlossenen Tür kam. Ich geisterte hindurch und spürte, wie der Boden in einer Reihe absteigender rechter Winkel nach unten sackte. Das war der zweite Eingang zum Keller. Unten befand sich eine weitere verschlossene Tür, die, was mich anging, genauso gut sperrangelweit offen stehen konnte.
Drinnen verfestigte ich mich halb und landete einen Volltreffer. Es war ein hell erleuchtetes Laboratorium, voll gestopft mit all dem Zeug, das ich zuletzt im College gesehen hatte, als ich die Chemiepflichtkurse durchdöste. Es war fast so groß wie mein altes Klassenzimmer, war aber ordentlicher und sah neuer aus. Das Einzige, was es nicht mit höherer Bildung gemeinsam hatte, war der grobschlächtige Typ, der es sich etwa fünf Fuß vor mir bequem gemacht hatte. Nur der Umstand, dass ich mich nicht rasch bewegt hatte, und seine vollständige Hingabe an ein Groschenheft verhinderten, dass er mein Eindringen bemerkte. Ich löste mich auf, glitt hinter ihn und entstand wieder neu.
Sein Gesicht war mir nicht vertraut, aber seine auffällige Kleidung und die mit Hornhaut überzogenen Knöchel reichten aus, mir begründete Vermutungen in Bezug auf seinen Beruf zu
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