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Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Titel: Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Nead Elrod
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liefern. Auf dem Tisch neben ihm stand ein Glas Milch, in dem ein paar Krümel schwammen; daneben lagen Kekse auf einem Teller, von denen er sich ab und zu bediente. Sein Heft erweckte meine Aufmerksamkeit – er war ebenfalls an den Abenteuern des Shadow interessiert und hatte Terror Island schon halb durch. Irgendwann musste ich Walter schreiben und ihm von seinem Gangster-Fan erzählen.
    Ich störte ihn nicht und sah mir in aller Stille den Rest der Einrichtung an. Am anderen Ende führte eine halb verglaste Tür zu einem dunklen Befeuerungsraum und dahinter zur Küchentreppe. Außerdem gab es einen alten Weinkeller, eine Waschküche, alte Möbel und eine Menge Staub. Ich ging wieder durch das Labor, nach oben bis zum Stichgang, dort den Flur hinunter und in eine weitere Diele. Dieser Teil war nicht allzu vielversprechend. Ich fand nur einige Gesellschaftsräume und nichts, das einem Büro ähnelte, bis ich die letzte Tür erreichte. Sie war verschlossen, aber das war für mich ja kein Problem.
    Paco protzte gerne. Sein Allerheiligstes sah so aus, wie sich ein Innendekorateur das Büro des Präsidenten vorstellte. Es war vollgestopft mit Plüsch und Lederpolstern, gebeizter Holzvertäfelung und in Gold gerahmten Landschaftsbildern. Das einzige Porträt zeigte einen stiernackigen Mann mit groben Gesichtszügen und vorstehenden Augen. Er sah Sanderson ähnlich genug, um ein naher Verwandter sein zu können. Ich konnte nur schwer feststellen, wie groß er war, da das Bild in überlebensgroßem Maßstab gemalt worden war. In meinem Gedächtnis regte sich nichts, und ich fragte mich, wie treffend es geraten sei.
    Meine Ausbildung als Detektiv beschränkte sich auf das, was ich im Kino gesehen hatte, also suchte ich hinter den Bildern nach einem Safe, hatte aber kein Glück. Die Schreibtischschubladen waren verschlossen, und da Escott nicht wollte, dass wir irgendwelche auffälligen Spuren unseres Eindringens hinterließen, kümmerte ich mich nicht weiter um die Fächer und blätterte die Papiere durch, die auf der Arbeitsfläche lagen. Da stand nichts Wichtiges drin, nur ein paar Notizen zur Party und einige Kritzeleien.
    Ich versuchte es im darüber liegenden Stockwerk und entdeckte lediglich weitere Schlaf- und Badezimmer, gab es auf und schlich mich wieder zur Küche. Aus dem Stimmengewirr und dem Lärm dort konnte ich kaum etwas heraushören, und so schwebte ich nach draußen, um durch die Fenster zu spähen. Die Vorhänge waren zurück- und die Rollläden hochgezogen, um etwas frische Luft einzulassen. Die Küche war mit Dampf, vielen Menschen und bergeweise Essen gefüllt. Als ich durch ein Fenster lugte, sah ich genau vor mir Escott, der sich über einen Geschirrstapel beugte und bis zu den Ellbogen in Seifenschaum steckte. Ich klopfte leise, damit er mich bemerkte, und sagte ihm, dass er zur Kellertür kommen solle. Er nickte stumpfsinnig wie zu sich selbst und seiner Rolle so sehr gerecht, dass ich Zweifel bekam, ob er mich wirklich gehört und verstanden habe.
    Aber ein paar Minuten später, als ich die Tür von innen geöffnet hatte, drehte er den Knauf und stand im nächsten Augenblick neben mir auf dem Treppenabsatz.
    Ich erklärte ihm das Problem mit dem Labor: Ich konnte zwar überall hinein, aber mir fehlten seine Kenntnisse.
    Er steckte die falsche Brille ein und rieb sich die Augen. »Ich kann mich lange genug vom Geschirr absetzen, um mich gründlich umzusehen. Gehen Sie voran.«
    Wir gingen zur verglasten Tür und spähten aus dem Schutz der Dunkelheit auf unserer Seite hindurch. Seine Augen leuchteten auf, als sie die zahlreichen Ausrüstungsgegenstände erblickten. Fast eine Minute lang starrte er darauf, dann packte er mich am Arm und schob uns zurück.
    »Worum geht es hier?«, flüsterte ich.
    Mit einer kleinen ungeduldigen Bewegung schüttelte er den Kopf. »Ich muss irgendwie da rein. Können Sie den Wächter loswerden?«
    »Wie dauerhaft?«
    »Es muss nichts Tödliches sein, wenn es Ihnen nichts ausmacht – warten Sie, jetzt rührt er sich.«
    Wir drängten uns tiefer in die Schatten und beobachteten ihn durch das Glas. Der Mann legte das Heft auf dem Tisch ab, rieb sich den Rücken, stand auf und streckte sich. Er sah auf die Uhr, gähnte, schloss die Tür zur Treppe auf und von der anderen Seite wieder zu.
    Ich stürzte vor, sickerte durch unsere Tür und ließ Escott hinein. »Sie haben nur ein paar Minuten Zeit.«
    »Woher wissen Sie das?«
    Ich zeigte auf das mittlerweile leere

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