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Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Titel: Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Nead Elrod
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Schwierigkeiten heraushalten solle, und dann sagten wir uns auch Lebewohl.
    Eine Zeitlang blieb ich in der Zelle stehen und ließ den Kopf hängen. In mir war ein kalter harter Schmerz. Seit ich als Halbwüchsiger zur Armee gegangen war, hatte ich kein echtes Heimweh mehr gehabt. Damals wusste ich wenigstens, dass ich wieder nach Hause kommen konnte und alles wieder so wie früher sein würde, aber das waren die Gedanken eines Jungen. Ihr Leben hatte sich verändert, und ich hatte mich verändert und war erwachsen geworden. Die Situation gefiel mir nicht unbedingt, aber es gab nur verdammt wenig, was man dagegen tun konnte.
    Rasch verließ ich die enge Zelle, ging nach draußen und versuchte etwas Abstand zwischen mich und die Einsamkeit zu bringen.
    Die Depression folgte mir, aber ihr Griff lockerte sich unter den Ablenkungen, die auf der Straße zu finden waren. Dreißig Minuten Umherspazieren führten mich zu einem der Geschäfte, die in der Zeitung annonciert hatten.
    Es war geschlossen, und hinten arbeitete niemand mehr über Nacht; deswegen hatte ich den Laden ja auch ausgesucht. Ich brauchte keine eifrigen Verkäufer, die dumme Fragen über meine Abneigung gegen Spiegel stellten.
    Ich glitt hinein und sah mich um. Die vorderen Fensterläden waren heruntergezogen, aber die spärliche Beleuchtung reichte mir völlig aus. Das Einschalten der Lichter hätte einen vorbeischlendernden Cop nur nervös gemacht. Nach einigem Stöbern entdeckte ich einen Schreibblock, einen Stift und ein Paar Handschuhe (nicht notwendigerweise in dieser Reihenfolge) und kaufte per Selbstbedienung ein.
    In sorgfältigen Druckbuchstaben verzeichnete ich den Kauf von mehreren Hemden, Krawatten, zwei Anzügen, ein paar anderen Kleinigkeiten und dem Clou zum Schluss: einem vollständigen Frack inklusive eines weißen eingefassten Schals. Ich dachte mir, dass ich mit dem Schal eher Fred Astaire als Bela Lugosi ähnlich sah.
    Die Kleidungsstücke waren von guter Qualität und entsprechend teuer, aber von Miete und ein paar Trinkgeldern abgesehen gab ich mein Geld kaum für andere Dinge aus. Ich ließ sogar drei Dollar über den Kaufpreis hinaus liegen, weil mir die kleinen Scheine ausgegangen waren, hielt das aber für eine ausreichende Entschädigung für mein unbefugtes nächtliches Eindringen. Ich hätte mich ja auch einfach mit dem Zeug aus dem Staub machen können, aber eigentlich bin ich ein ehrlicher Typ. Wenn außerdem der Zwischenfall der Polizei gemeldet wurde, unternahmen sie wahrscheinlich nichts. Das Zeug war mehr als reichlich bezahlt. Sie hatten sich um andere schwere Jungens zu kümmern als um einen Kunden, der den Begriff der Selbstbedienung sehr ernst nahm.
    Ich packte alles in mehrere lange, flache Kartons und versuchte den Laden über den Hinterausgang zu verlassen, um unliebsame Zeugen für meine Houdini-Nummer zu vermeiden. An allen Türen waren Alarmanlagen angebracht, die durch ihr Öffnen ausgelöst wurden, also musste ich mich auflösen, um rauszukommen. Nicht alle Kartons schafften es nach draußen, einige fielen drinnen auf den Boden. Danach machte ich den Weg mehrere Male und hielt die größeren fest umklammert. Da ich auf die gleiche Art und Weise den Hintereingang meines Hotels benutzen musste, hatte ich in dieser Nacht reichlich Gelegenheit zum Üben. Auf den Kartons war der Name des Ladens aufgedruckt, in den ich eingestiegen war, und ich wollte so spät nicht mit einem Arm voller belastender Beweisstücke durch die Lobby laufen. Falls die Story des ehrlichen Diebes es in die Morgenzeitungen schaffte, war ein Nachtportier, der zwei und zwei zusammenzählen konnte, das Letzte, was ich brauchte. Vielleicht war ich übervorsichtig, aber manchmal zahlt Paranoia sich aus.
    Noch vor Mitternacht hingen meine neuen Sachen fein säuberlich im Schrank; die Etiketten waren herausgetrennt und heruntergespült worden. Bei einem weiteren kurzen Spaziergang durch den Hinterausgang entledigte ich mich der Kartons und der Verpackungen in einer einsamen Mülltonne.
    Als ich zurückkam, saß Escott in meinem Lehnsessel und rauchte seine Pfeife.
    »Sie verschwenden wirklich keine Zeit.« Er nickte zu meinem offenen Schrank und dessen neuem Inhalt, und sein Blick wanderte zum Zylinder auf dem Nachttisch. »Gehen Sie aus?«
    »Vielleicht. Nach allem, was ich über den Nightcrawler Club gehört habe, glaube ich nicht, dass ein alter Anzug und eine Krawatte mich an den Garderobieren vorbeikommen lassen.«
    Er brummte zustimmend.

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