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Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Titel: Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Nead Elrod
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Falls er sich fragte, wie und woher ich an das Zeug gekommen sei, behielt er das für sich.
    »Ist das ein Privatbesuch?«
    »Mehr oder weniger. Ich frage mich, ob Sie schon die Zeitungen gesehen haben.«
    Ich wusste, wovon er sprach. »Schon, aber Sie wissen ja, wie die Dinge verzerrt werden. Die Redakteure übertreiben gerne; das drückt die Auflage in die Höhe.«
    »Wohl wahr, aber selbst wenn man das berücksichtigt, war immer noch recht viel Text auf Frank Pacos Geisteszustand zustande gekommen.«
    »Er muss schon ziemlich auf der Kippe gestanden haben. Der Brand schubste ihn dann drüber – entweder das, oder er täuscht es vor, damit Morelli nicht abkassieren kommt.«
    »Hat sich Ihr Gedächtnis seit letzter Nacht auf etwas Neues besonnen?«
    »Habe gar nicht daran gedacht«, log ich. »Ich hatte zu tun.«
    »Und ich ebenfalls.« Er holte fünftausend Dollar aus der Innentasche seines Jacketts und gab sie mir.
    »Sauber?«
    »Sehr sauber.«
    »Ich werde versuchen, es nicht alles auf einmal auszugeben. Schulde ich Ihnen nicht noch etwas?«
    »Wofür?«
    »Für diesen Fall, oder arbeiten Sie neuerdings zum Nulltarif?«
    Er gab ein Geräusch von sich, das vermutlich ein Lachen war. »Mr. Fleming, ich habe bereits ein sehr ansehnliches Honorar für diesen Fall erhalten, und alle fünftausend Dollar davon sind sicher bei mir zu Hause verwahrt. Glauben Sie mir, Sie sind mehr als großzügig gewesen. In der Tat hatte ich nicht vorgehabt, Ihnen überhaupt etwas in Rechnung zu stellen, ganz besonders nicht, nachdem Sie Sanderson davon abhielten, meinen sorglosen Kadaver im Fluss zu versenken.«
    »Also gut, dann sind wir quitt.«
    »Sie halten sich nicht an die Banköffnungszeiten. Haben Sie einen Platz, wo Sie Ihren Anteil sicher verwahren können?«
    »Keine Sorge, er ist gut weggeschlossen.«
    »Sehr gut.« Er wechselte das Thema, behielt jedoch seinen Konversationston bei. »Wussten Sie, dass mehrere von Pacos Männern wegen des Verdachts der Brandstiftung festgenommen worden sind?«
    »Na sieh mal einer an«, schmunzelte ich.
    »Ich bin außerdem die Papiere durchgegangen, die Sie herausgeholt haben.«
    »Gutes Zeug?«
    »Exzellentes Zeug. Ich machte mir einige Kopien zum späteren Gebrauch und gab das Material dann anonym an die richtigen Leute weiter. Wenn Paco bei Verstand wäre, säße er jetzt im Gefängnis, statt im Krankenhaus.«
    »Das mit dem Krankenhaus ist sogar besser. Er kann keine Kaution hinterlegen und dann das Land verlassen.«
    »Er wird allerdings von Polizisten bewacht.«
    »Hätte keinem Besseren passieren können.«
    »Was haben Sie mit ihm gemacht?«, fragte er in dem selben gleichmütigen Ton.
    Ich wollte noch nicht darüber reden. Das konnte er erkennen, aber er blieb einfach sitzen und wartete ab.
    »Hatte es etwas mit Ihrem Zustand zu tun?«, sagte er nach einer langen Pause.
    Nach all den Aufregungen der letzten Nacht hatte ich sofort die Schlachthöfe aufsuchen müssen, also wusste er, dass ich Paco nicht an den Hals gegangen war. Ein derartiger Angriff hätte den Mann über die Kante gehen lassen können, aber zu dem Zeitpunkt hatte ich nicht einmal daran gedacht. Escott suchte nach etwas Verborgenerem.
    Ich mied seinen Blick. »Sie haben ihn gesehen?«
    »Ich sprach mit einer Krankenschwester, die ihn gesehen hatte.«
    »Wie geht es ihm?«
    »Seit letzter Nacht unverändert.«
    Er wollte es wirklich wissen. »War es das Ergebnis einer Ihrer Fähigkeiten?«
    Ich ertappte mich dabei, wie ich wieder seinem Blick auswich, und ließ es bleiben. »Wenn Sie das sagen, klingen Sie, als sei ich dieser Typ aus der Radioserie – Chandu der Magier.«
    »Eher Lamont Cranston.«
    Er bezog sich auf die Shadow-Radioshow. Jedes Mal, wenn sie lief, wurden die Zuhörer an seine Macht erinnert, den Geist der Menschen zu trüben. »Yeah, ich glaube, so etwas war es wohl.«
    »Wie viel Kontrolle haben Sie darüber?«
    »Keine Ahnung, das war ja das Problem.«
    »Werden Sie es erlernen?«
    »Nein!«
    Er gab mir ein paar Minuten, damit ich mich wieder beruhigen konnte. Ich lief in dem kleinen Zimmer auf und ab, blieb am Fenster stehen und sah lange hinaus. Die Straße war immer noch da. Ich dachte an Maureen und an all die Dinge, die sie mir nicht gesagt hatte.
    »Mr. Fleming ...«
    Seine Förmlichkeit ging mir auf die Nerven. »Warum nennen Sie mich nicht Jack?«
    »Damit wollte ich warten, bis Ihr Fall aufgeklärt ist. Ich ziehe es vor, mit meinen Klienten solange geschäftlichen Umgang zu pflegen, bis

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