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Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Titel: Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Nead Elrod
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von Höhe und hielt mich von dem Geländer fern. Escott lehnte sich dagegen und starrte auf den Müll, der sanft gegen die Landbefestigung aus Beton dümpelte.
    »Wer war das in der Gasse?«
    »Vielleicht ein Kellner, der gerade Pause hatte, aber er trug aufgemotzte Sachen.«
    »Wir können es später noch einmal versuchen.«
    Er stieß sich vom Geländer ab und ging weiter nach Osten. Es gab nicht viel zu sehen: ein paar vertäute Boote, andere lagen weiter draußen vor Anker; um diese Uhrzeit wirkten sie verschlafen.
    »Sehen Sie dort draußen etwas?« Er deutete zu einem großen Umriss auf dem See. Beim letzten Mal hatte ich ihn im Profil gesehen, aber ich konnte den Namen mühelos lesen.
    »Die Elvira.«
    »Im Dunkeln war ich mir nicht ganz sicher, aber sie liegt an der gleichen Stelle wie heute Nachmittag. Morelli hält sich mit seiner Freundin an Bord auf. Er verbringt dort den größten Teil seiner Freizeit.«
    »Muss ein nettes Leben sein.«
    »Erinnert sie die Jacht an etwas?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Bedaure. Im Augenblick ist das ein Boot wie jedes andere.«
    Wie gingen weiter und schlugen einen großen Kreis, bis wir wieder den Club erreichten. Diesmal war niemand in der Gasse, aber da gab es nichts Sehenswertes. Sie war breit genug, dass die Lieferlaster Platz hatten, und an den Bordsteinen und der üblichen Verladerampe und den Treppen, die eben zu Hintertüren führen, lag nicht mehr Müll als in anderen Gassen auch. Als ich zufällig Luft holte, nahm ich den nassen und verbrauchten Gestank des Ortes wahr. Nichts Außergewöhnliches – so roch es in jeder Gasse auf der Welt mit schlechten Abflüssen.
    Zu seiner stummen Frage schüttelte ich den Kopf. Als Gedächtnishilfe taugte der Ort nichts. Wir gingen wieder zum Wagen, oder zumindest versuchten wir es. Der aufgemotzte Kerl musste selbst eine Runde um den Block gedreht haben. Schwer zu sagen, wer überraschter war. Automatisch fuhr seine Hand zu seiner Waffe am Gürtel.
    »Was macht ihr hier? Verschwindet!«
    Dazu waren wir nur allzu gerne bereit und entfernten uns von ihm, aber wie ein kläffendes Hündchen folgte er uns, damit wir auch ja gingen. Alles verlief ganz friedlich, bis ein weiterer Mann aus der Hintertür trat.
    »Was gibt es, Ed?«
    »Zwei Kerle, die gerade gehen wollen.«
    »Zu wem gehört ihr?«, fragte er uns.
    »Wir sind al-heine und auffem Weg nachhause«, sagte Escott. Er hatte einen amerikanischen Akzent aufgelegt und klang leicht betrunken.
    »Und wo ist das?«
    »Geht'ich nix an. Wir solln gehn, also gehn wir.« Schwankend ergriff er meinen Arm und setzte sich in Bewegung
    »Ed.«
    Ed brauchte keine weiteren Anweisungen. Er baute sich vor uns auf und zog die Waffe. Ich hoffte, dass es zu dunkel sei, um unsere Gesichter deutlich zu sehen.
    »Was soll'n das?«, protestierte Escott. »Wir gehn doch schon.«
    »Gleich«, sagte Ed. »Dreht euch um und haltet die Hände ruhig.«
    Er führte uns zur Verladerampe, und der zweite Mann kam von der Straße hinzu. Er war ebenfalls bewaffnet. Mit der anderen Hand förderte er ein Feuerzeug zutage. Während er sich ungeschickt bemühte, es in Gang zu kriegen, spürte ich, wie Escotts Muskeln sich anspannten. Es war nicht ratsam, dass diese Clowns uns genau zu Gesicht bekamen. Während sie auf das Funken sprühende Feuerzeug starrten, ließ Escott meinen Arm los, warf sich zurück, packte Eds Waffenhand und drückte sie nach unten. Ich sprang den Anderen an und versuchte das Gleiche. Er riss die Waffe hoch und feuerte einen Schuss ab, aber bevor er irgendwelchen Schaden anrichten konnte, hatte ich sie schon beiseite geschlagen. Ich versuchte gar nicht erst, sie ihm abzunehmen, sondern klebte ihm eine, die sich gewaschen hatte. Er sank zu Boden und machte mir keinen Kummer mehr.
    Ich sah nach Escott. Ed hatte seine Knarre verloren, und sie wälzten sich beide über den Betonfußboden, um an die Waffe heranzukommen. Ich trat sie beiseite, und als sich in all dem Prügeln und Umsichschlagen eine Öffnung ergab, beugte ich mich herunter und schickte ihn schlafen. Ich zerrte Escott auf die Beine, und wir rannten aus der Gasse zu dem Wagen, ehe der wild abgefeuerte Schuss Verstärkung hervorbrachte. Escott hatte die Schlüssel griffbereit. Er öffnete die Beifahrertür, hechtete hinein und rutschte durch. Der Nash war fast ebenso schnell auf Touren.
    Er war außer Atem, und auf seiner Stirn stand eine dünne Schweißschicht, aber seine Augen leuchteten glücklich. Der Mann war nicht ganz bei

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