Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Titel: Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Nead Elrod
Vom Netzwerk:
sie nicht mehr meine Klienten sind.«
    Ich sah ihn an. Mein Verstand war konzentriert und, wie ich flehentlich hoffte, auch kontrolliert. Seine grauen Augen regten sich nicht mehr und starrten in meine. Es war so verdammt einfach.
    »Nennen Sie mich Jack.«
    Mit einem Klacken fiel seine Pfeife herunter, und Tabakskrümel verstreuten sich durch den Aufschlag. Die Bewegung lenkte mich genügend ab, dass er blinzelte und sein Gesicht wieder die Miene aufsetzte, die er vor ein paar Sekunden gezeigt hatte.
    »Wo ist Ihre Pfeife?«, fragte ich.
    Er entdeckte sie und entschuldigte sich für das Durcheinander.
    »Aber wie ist sie dorthin gekommen?«
    »Ich muss sie fallen ge...« Langsam stieß er die Luft aus. »Sie haben es gerade eben getan?«
    »Ja, ich befahl Ihnen, etwas zu tun. Dass die Pfeife herunterfiel, war bloß eine Nebenwirkung. Verstehen Sie jetzt, warum ich das Ganze lieber ruhen lassen möchte?«
    »Aufgezwungene Hypnose ...«
    »Nein ...«
    »Jack, das ist etwas, das Sie nicht von sich weisen sollten, das verlangt nach verantwortlicher Handhabung ...«
    »Bin ich immer noch Ihr Klient?«
    Die Frage kam für ihn unvorbereitet, und er fragte sich, warum ich sie gestellt hatte. Ich sagte es ihm. »Sehen Sie, wie das ist? Sie haben nicht einmal bemerkt, was ich gemacht habe. Sie hielten es für Ihre eigene Idee. Wenn ich Ihnen sagen würde, dass Sie aus dem Fenster springen und dabei ›Swanee‹ jodeln sollen, würden Sie es tun.«
    »Wenn es echte Hypnose wäre, dann täte ich es nicht.«
    »Ja ja, ich weiß schon. Man kann einen Menschen nicht dazu bringen, etwas gegen seinen Willen zu tun – aber das trifft auf die normale Spielart zu, und das hier ist sie nicht.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Weil ich gesehen habe, was es aus Paco machte.«
    »Taten Sie es mit Absicht?«
    »Nein – ich weiß nicht – es war auch etwas Gefühlsbestimmtes. Ich weiß nicht, wie es funktioniert, es passierte einfach. Es entglitt mir, und so etwas versuche ich nicht noch einmal. Dazu habe ich kein Recht.«
    »Und wie wollen Sie es kontrollieren, wenn Sie es weiter ignorieren?«
    »Das weiß ich nicht ... mir fällt schon noch etwas ein. Ich könnte mir dieses Streitgespräch auch ersparen, indem ich Ihnen befehle, es zu vergessen.«
    »Dann tun Sie es doch.«
    »Nein. Ich pfusche doch nicht mit einer geistigen Brechstange in Ihrem Schädel herum, damit Sie so wie Paco enden.«
    Escott nickte nachdenklich, füllte seine Pfeife nach und steckte sie sich an. »Beinahe wünsche ich mir, dass andere Menschen eine ähnlich moralische Gesinnung wie Sie hätten, aber dann wäre ich vermutlich arbeitslos.«
    Ich brauchte einen Moment, um herauszufinden, was er außer dem Offensichtlichen damit meinte, aber manchmal konnte ich schon ziemlich dämlich sein. Seine Sticheleien waren weniger bloße Neugier als vielmehr eine Prüfung gewesen. Offenbar war meine Reaktion zufrieden stellend, und fast hätte ich mich über sein Spiel geärgert. Fast, denn an seiner Stelle hätte ich das Gleiche mit ihm gemacht.
    Ich versuchte ein Auflachen, aber es missglückte mir. »Tja, ich bin der reinste Jack Armstrong.« Das war ein weiterer Radioserienheld.
    Er stand auf. »Falls Sie nichts anderes vorhaben, würden Sie mich auf eine Spazierfahrt begleiten? Ich finde, so etwas wirkt entspannend, und da gibt es etwas, das ich Ihnen zeigen möchte.«
    Ich hatte nichts anderes vor, also fuhren wir los. Er lenkte den Nash so weit nach Norden, dass wir gerade eben nicht im See landeten und bog dann auf eine Straße in ostwestlicher Richtung ein. Bei einem zweistöckigen Klinkergebäude, das einen ganzen Straßenzug einnahm, nahm er das Tempo fast bis zum Stillstand zurück. Bis auf ein paar erleuchtete Fenster im oberen Stockwerk war das Haus dunkel.
    »Der Nightcrawler Club«, sagte er für den Fall, dass ich das erloschene Neonzeichen am Vordereingang übersehen hatte. »Ich dachte, Sie würden ihn sich einmal ansehen wollen. Sonntags hat er geschlossen.«
    Er fuhr einen Block weiter und brachte den Wagen zum Stehen. Wir stiegen aus, gingen an dem Haus vorbei und herum zum Hintereingang. Ich sah jemanden in der Hintergasse stehen und sagte leise zu Escott, dass er weitergehen solle. Wir ließen den Club hinter uns und gingen weiter in nördliche Richtung bis wir von einem Geländer aufgehalten wurden, unter und hinter dem sich der See erstreckte. Wir befanden uns höchstens zehn Fuß über dem schwarzen Wasser, aber ich habe etwas gegen jede Art

Weitere Kostenlose Bücher