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Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Titel: Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Nead Elrod
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nur ein Scherz, aber ich weiß es besser. Er wollte, dass ich dich nach draußen bringe, dass wir uns vor der Tür treffen, damit du beim Verlassen des Clubs gesehen wirst.«
    »Den Gefallen werde ich ihm tun, aber dich lassen wir aus dem Spiel.«
    »Aber du hängst wie ein Fisch am Haken. Verstehst du denn nicht?«
    »So wie mein Bruder?«
    Sie versuchte das Beben zu unterdrücken. »Von ihm weiß ich nichts, wirklich nicht. Slick verbrachte vor zwei Wochen einige Tage auf der Yacht. Als er zurückkam, war er erschöpft und hatte schlechte Laune, vielleicht hatte dein Bruder etwas damit zu tun, aber ich weiß es einfach nicht ...«
    Sie sah so aus, als ob sie dringend eine Umarmung brauchte, und ich tat mein Bestes. »Mach dir keine Sorgen, es ist meine Entscheidung. Ich gehe jetzt, und zwar durch die Vordertür.«
    »Er wird dich umbringen«, sagte sie voller Überzeugung.
    »Nein, das wird er nicht.« Dafür war es zu spät, aber ein Mensch braucht keine Kugel durchs Herz, damit seine Gefühle absterben. Ich lächelte sie wieder an, erhielt ihr Lächeln zurück und fühlte mich so lebendig wie seit Jahren nicht mehr.

8
     
    Unter den harten Blicken zweier Bewaffneter tauschte ich meine Chips an einem vergitterten Fenster gegen Bargeld ein und steckte mir die gefalteten Scheine in die Taschen. Als der Kassierer mich für den morgigen Abend wieder einlud, machte er eine große Schau daraus. Vermutlich dachte er sich, dass mein Anfängerglück bis dahin aufgebraucht war.
    Die Band spielte eine letzte langsame Nummer, als ich aus der Tür mit der Aufschrift PRIVAT heraustrat. Bobbi war durch eine andere Tür gegangen und glitt nun in den Armen eines anderen Mannes, der sein Gesicht dicht an ihr schimmerndes Haar hielt, über die Tanzfläche. Manche hatten das Glück eben gepachtet. Vielleicht war es Morelli, aber das konnte ich nur vermuten.
    An den Tischen saßen nur noch wenige Gäste. Ein Abschnitt war mit Seilen abgesperrt worden, und die Putzkolonne machte gerade sauber. Ich holte meinen Zylinder und meinen Schal ab, gab dem Mädchen an der Garderobe genug Trinkgeld, um sie aufzuwecken, und ging durch den Vorderausgang.
    Ich fragte mich, wie viel Leine sie mir wohl lassen würden, ehe sie mich einholten.
    Die kühle Nachtbrise vom See fühlte sich sauber und feucht an. Im Winter war dieser Ort vermutlich eine Polarhölle, aber jetzt war es genau richtig. Bis zum Morgengrauen hatte ich noch einige Stunden Zeit. Falls sie irgendetwas versuchen sollten, hoffte ich nur, dass die Nacht dafür lang genug war. Vor dem Club bog ich nach links ab und wanderte langsam die Straße hinunter. Hinter mir hielten zwei Paar Schuhe mein Tempo. Ich unterdrückte ein Lächeln.
    Zwischen zwei Straßenlaternen blieb ich stehen und schaute zurück. Einer von ihnen war der Berg auf Beinen, der andere war der Wächter an der Kasinotür. Ich versuchte nicht allzu optimistisch zu sein, dass sie wirklich hinter mir her waren. Vielleicht waren sie unterbezahlt genug, dass mein frisch erworbenes Geld sie reizte. Ich ging weiter und bog um die Ecke. Zwei weitere Männer standen vor mir. Einer davon pflückte sich einen Zahnstocher aus dem Mund und schnippte ihn zur Seite. Das hatte er sicher aus einem Film.
    Die Typen hinter uns schlossen auf und vervollständigten das Quintett. Damit es gut aussah, versuchte ich an ihnen vorbei einen Ausfall zur offenen Straße. Sie waren schnell und professionell und ließen sogar meine Klamotten heil, andererseits setzte ich auch nicht meine volle Kraft ein, als ich mich gegen sie wehrte. Mit festgehaltenen Armen und dem weißen Schal über meinen Augen wurde ich raschen Schrittes zum Club zurückgeführt.
    Von der Länge des Marsches und dem Gestank am Ende zu schließen, gingen wir über den Hintereingang hinein. Ich gab um der Form willen einige Protestäußerungen von mir, bis mir einer mein eigenes Taschentuch in den Mund schob. Das sollte mich nur durcheinander bringen. Wenn ich wirklich um Hilfe geschrien hätte, wären sie viel rauer mit mir umgegangen.
    Schweigend wurde ich ein paar Stufen hinaufgezerrt und über einen Linoleumboden geschubst. Aus dem leichten Fettgeruch schloss ich, dass es sich um eine Küche handelte. Achtundzwanzig Schritte lang liefen wir über Parkettboden, dann stolperte ich eine Treppe hinauf. Knöchel klopften auf Holz, und ich wurde vorwärts gestoßen.
    Die Tür schloss sich. Ich stand auf einem Teppich in einem Zimmer mit zwei Lungenpaaren; eines direkt hinter mir,

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