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Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Titel: Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Nead Elrod
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lange wohl.
    »Wo ist die Liste?«
    Das gleiche alte Lied. Ich hielt ihn hin und ließ Gordy seine Brötchen verdienen. Er war nicht sehr kreativ, aber er hatte eine Menge Ausdauer und Muskelkraft. Die brauchte er auch, weil ich meiner Rolle entsprechend immer wieder vom Stuhl fiel. Es dauerte eine lange und brutale Viertelstunde, ehe ich endlich zusammenklappte. Ich hatte es in Filmen und im wirklichen Leben gesehen. Ich lieferte ihnen das volle Programm. Schluchzen, betteln, alles, was mir einfiel, und es war genau das, was Morelli sehen wollte. Jetzt fühlte er sich wohl; er hatte einen Mann zertreten, ihn ausgeweidet und dafür nicht mal aufstehen müssen.
    Ich glitt zu Boden, kuschelte mit dem Teppich und rollte mich zusammen, um Prellungen vorzuschützen, die ich nicht fühlte. Dadurch blieb mein Gesicht verborgen und meine Stimme gedämpft. Beide verrieten mich immer wieder, wenn ich zu lügen versuchte. Zwischen Stöhnen und Ächzen tischte ich ihm eine Geschichte auf, wie Jack die Liste an seinen Bruder weitergegeben hatte, beschränkte mich bei den Einzelheiten aber auf das Notwendigste; zu viele davon, und sie würden mir nicht mehr glauben.
    »Sehr gut«, sagte Morelli. »Aber wo ist die Liste jetzt?«
    »Ich nahm mir in Jacks Hotel ein Zimmer und wartete auf ihn. Ich dachte mir, da Sie schon mal dort gewesen waren, würden Sie nicht wieder kommen, aber vielleicht würde Jack sein Zeug abholen.«
    »Schlau, Jungchen. Red weiter.«
    »Die Liste ist im Hotel versteckt, im Keller. Ich muss Ihnen das Versteck zeigen. Das finden Sie sonst nie.«
    Das schluckten sie nur mit Mühe, und ein weiterer großer Happen meiner kostbaren Zeit ging dafür drauf, sie davon zu überzeugen, dass sie mich mitnehmen mussten.
    Mir wurden wieder die Augen verbunden, aber diesmal blieb mir das Taschentuch erspart. Wir gingen nach unten und warteten in der Küche. Ein Wagen rollte vor und hielt mit leise brummendem Motor an. Man machte die Tür auf, führte mich die Stufen hinunter, und dann wurde ich auf den Rücksitz gestoßen. Ich sackte in mich zusammen, als ob es mir gar nicht gut gehe – tatsächlich machte ich mir um den allgegenwärtigen Rückspiegel Sorgen.
    Gordy saß rechts von mir, ein anderer Mann zu meiner Linken. Jeder umklammerte mein Handgelenk auf seiner Seite, um eventuellen plötzlichen Bewegungen meinerseits vorzubeugen. Morelli saß neben dem Fahrer und gab ihm gelegentliche Richtungshinweise.
    Einmal, zweimal überquerten wir Wasser, bogen ein paar Mal ab, blieben schweigend vor Ampeln stehen. Schließlich wurde der Wagen langsamer und blieb mit laufendem Motor stehen. Die rechte Hintertür ging auf, und Gordy zerrte mich raus. Er zog mir den Schal herunter, und das erste, was ich sah, war die Waffe in seiner Hand. Neben ihm stand der Wächter vom Casino, der wie ein Neuzeit-Napoleon eine Hand in seinem Mantel vergraben hatte. Sein Körper verstellte mir die Sicht auf Morelli auf dem Beifahrersitz. Ob ich nun schlachtreif war oder nicht, er achtete darauf, dass ich sein Gesicht nicht zu sehen bekam. Das war mir nur recht; ich hatte von seinem Anblick ohnehin die Nase voll.
    »Los, holt die Liste«, sagte er.
    Das Hotel lag einen Block entfernt auf unserer Straßenseite. Vielleicht erinnerte der Nachtportier sich an mich, aber ich wollte ihn nicht auf die Probe stellen. Ich hatte sie nur in diese Gegend geführt, weil dadurch meine Geschichte plausibler wurde. In der Nähe meines jetzigen Hotels wollte ich sie ganz bestimmt nicht haben.
    Sie nahmen mich wie zuvor in die Mitte und hielten mich an den Armen fest. Zur Abwechslung hatte ich einmal Glück. Wir mussten an der Mündung einer Gasse zwischen dem Hotel und dem Haus davor vorbei. Vielleicht würden sie meine ungewöhnliche Körperkraft bemerken, aber vielleicht schrieben sie diese der Verzweiflung zu. Meine Restzeit wurde auch nicht länger, und ziemlich bald würde ich tatsächlich verzweifelt sein.
    Wir erreichten die Gasse, und ich riss mich los, landete einen sanften Rückhandhieb im Bauch des Bewaffneten und stieß Gordy in eine Ansammlung von Mülltonnen. Er rappelte sich schnell wieder auf und rannte mir hinterher, noch bevor ich die Gasse zur Hälfte hinter mich gebracht hatte. Sein Freund holte auf, als ich den Holzzaun erreichte, der das untere Gassenende verschloss. Ich flankte mit einer Agilität über das Hindernis, die mich selbst überraschte, landete wie eine Katze, gab Fersengeld und erzielte einen guten Vorsprung.
    Hinter dem Schutz

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