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Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Titel: Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Nead Elrod
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vermutlich der Berg auf Beinen, und der andere etwa acht Fuß vor mir. Ein Lichtschalter klickte, und ich spürte leichte Wärme im Gesicht. Der Schal wurde heruntergerissen. Die Wärme kam von einer biegsamen Schreibtischlampe, die so gedreht worden war, dass das Licht mir direkt in die Augen schien. Der restliche Raum lag im Dunkeln, aber das machte nichts. Den Mann, der sich hinter dem grellen Licht zu verbergen versuchte, konnte ich deutlich sehen.
    Er war mittelgroß und dunkelhaarig. Seine helle olivenfarbene Gesichtshaut war von alten Aknenarben an seinen Wangen verunziert. Er war Anfang Dreißig und hatte tiefe dunkle Augen, die besser zu einer Frau gepasst hätten. Er sah nicht schlecht aus, aber seine Nase war zu schmal, und anstelle eines Mundes hatte er einen rasiermesserdünnen Schlitz. Sein Blick war stechend, und ich rutschte unruhig herum.
    Er lächelte. Meine Reaktion gefiel ihm.
    Ich musterte das Zimmer, um ihn nicht ansehen zu müssen. Es war ein einfaches Büro, aber mit einem hübschen Teppich, ein paar Schiffsgemälden und einem teuren Schreibtisch mit passendem Sessel. Auf dem Schreibtisch stand ein Telefon neben einer Schreibtischunterlage, in der Ecke hinter mir befand sich ein Aktenschrank. Eine zweite Sitzgelegenheit war nicht zu sehen, obwohl auf dem Teppich einige Abdrücke die ehemaligen Standorte der Sessel verrieten. Er war schlau genug, um zu wissen, wie sehr kleine Einschüchterungen dieser Art das Selbstvertrauen eines Menschen untergraben konnten. Er saß entspannt hinter seinem Schreibtisch, musterte mich einmal von oben bis unten und hob dann einen Finger als Signal für den Mann hinter mir. Hände durchsuchten mich, und meine Brieftasche, ein halbvolles Päckchen Zigaretten und ein Streichholzheft landeten auf dem Tisch. Er klappte die Brieftasche auf, ignorierte das Geld, und sein Blick richtete sich kurz auf die kleine Karte aus Pappe.
    »Ich denke mal, dass du das hier ruhig als Notfall betrachten kannst«, sagte er schließlich. »Möchtest du gerne, dass wir dich mit deinem Bruder zusammenbringen?«
    Im übertragenen Sinne konnte ich jetzt etwas leichter atmen. Ich hatte befürchtet, dass er mich nicht als Gerald akzeptieren würde.
    Ich antwortete nicht und blinzelte in das Licht, als ob ich versuchte, daran vorbei zu sehen.
    »Ich hörte, dass du bei Paco warst. Man sagte, dass du die Liste gegen deinen Bruder austauschen wolltest. Ich weiß, wo er ist, und ich bin bereit, den Handel mit dir zu machen.«
    Einfache Worte, die zudem noch der Wahrheit entsprachen, aber ich dachte nicht, dass er mich für so leichtgläubig hielt. Er wollte mich nur ausloten.
    »Willst du den Handel mit mir machen?«
    »Nur, wenn Sie Slick Morelli sind.«
    Statt einer Antwort bewegte er nur leicht die Hand. Der Berg trat von der Seite an mich heran und vergrub seine Knöchel in meinem Magen. Das schmerzte ein wenig – sehr wenig – und den Rest täuschte ich vor und ging in die Knie, wie ich es auch bei Paco getan hatte. Diese Kerle hatten einfach keine Fantasie.
    »Du kannst mich Mister Morelli nennen, Jungchen«, beschied er mir. »Und jetzt sag' danke.«
    Ich wurde auf die Füße gezogen und noch zweimal geschlagen, bevor mir die Sache langweilig wurde und ich das sagte, was er hören wollte. Hinter all dem stand ein Zweck: Ich sollte nachgeben und ihm einmal gehorchen, und später würde es für mich viel leichter sein, ihm auch in anderen Dingen nachzugeben. Er kannte sein Geschäft. Ich hatte es schon in anderen Situationen erlebt. Die Gesichter wechselten, aber die Vorgehensweise blieb gleich. Ich ließ mich vom Berg aufrecht halten und konzentrierte mich aufs Atmen. Unter den gegebenen Umständen würden sie es beide bemerken, falls ich damit aufhörte.
    »Also, wo ist die Liste?«
    Wieder schwieg ich; mein Gedächtnis hatte diese Information an einem Ort verwahrt, den ich nicht erreichen konnte. Sie hatten mich deswegen schon einmal umgebracht, und sie würden es sicher ein zweites Mal versuchen – in meinem gegenwärtigen Zustand eine schwierige Aufgabe, aber nicht unmöglich. Diesmal hatte ich jedoch eine gewisse Kontrolle. Ich wollte sie hinhalten und aushorchen und hoffte, dass mein Kontakt mit ihnen eine Erinnerung freisetzen werde.
    Morelli zog eine Schreibtischschublade auf, holte eine lange schwarze Zigarre hervor und steckte sie in einen silbernen Halter. Meine Kopfhaut begann in verschiedene Richtungen davon zu kriechen, meine linke Hand zuckte, und ich trat

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