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Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Titel: Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Nead Elrod
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erklang.
    »Was ist los?«
    »Mich hat der Sonnenaufgang erwischt, ich kann nichts sehen.«
    In Anbetracht meiner Situation musste ich geradezu idiotisch ruhig geklungen haben. Ich spürte, wie seine Finger mir vorsichtig die Lider hochschoben, und hörte, wie ein Streichholz angezündet wurde. Ich glaubte, es zu sehen, wie es sich hin und her bewegte.
    »Sie folgen dem Licht, und Ihre Pupillen reagieren darauf.«
    »Dann ist es vielleicht nur vorübergehend.«
    »Haben Sie irgendwelche Schmerzen?«
    »Nur vom Gänseei.«
    »Sie haben ein scheußliches Loch in Ihrem Hemd«, stellte er gelassen fest.
    »Es passt zu dem auf dem Rücken.«
    »Sie müssen einen wirklich interessanten Abend verbracht haben.«
    Diesmal nahm ich die Eröffnung an und berichtete ihm kurz, was sich letzte Nacht ereignet hatte, wobei ich nur den Teil mit Bobbi und dem Blackjack-Spiel ausließ.
    »Ist es besser geworden?«, fragte er. Er meinte mein Sehvermögen.
    »Ein bisschen, glaube ich.« Aber ich war nur optimistisch und blinzelte immer wieder unwillkürlich, um meine Sicht zu klären.
    Er wartete ein wenig, ehe er mir behutsam einen Gang zu den Schlachthöfen als Heilmittel empfahl. Meine Zimperlichkeit Wegen meiner Speisegewohnheiten musste ich mir wirklich abgewöhnen.
    »Das hilft vielleicht«, räumte ich ein. Es konnte nicht schaden.
    Meine Reaktion erleichterte ihn offenbar. »Ich bringe Sie gerne dorthin, aber werden wir nicht ein Problem bekommen, wenn wir uns auf das Gelände schleichen?«
    »Dort herrscht ein ständiges Kommen und Gehen, wahrscheinlich wird man uns gar nicht bemerken. Schaffen Sie das?«
    Zumindest seine Stimme klang kräftiger. »Ich hatte für gut achtundvierzig Stunden Ruhe. Die Nähte jucken, und das bedeutet, dass sie heilen. Ich habe sogar Cal nach Hause geschickt.«
    »Okay, wenn Sie meinen. Können Sie mir beim Umziehen helfen?«
    Das konnte er, und dann half er mir über die Hintertreppe zu seinem Auto. Ich überließ ihm dankbar alles Weitere. Er parkte den Wagen in der Nähe unseres Ziels und drückte mir dann etwas in die Hand.
    »Was ist das?«
    »Ihre Sonnenbrille. Sie lag unten in Ihrem Schrankkoffer. Sollten wir jemandem über den Weg laufen, verleiht sie jeder Geschichte, die ich über Ihre Blindheit aufsagen muss, einen gewissen Grad an Glaubwürdigkeit.«
    »Solange ich sie nicht auf Dauer tragen muss.«
    »Wissen Sie, wenn jede Art von Blut dafür geeignet ist, wäre es dann nicht vielleicht besser, wenn ich Ihnen einen freundlichen Hund auftreibe?«
    Ich war schockiert. »Einen Hund? Aber ich mag Hunde, ich kann doch nicht ...«
    »Es war nur ein Vorschlag«, sagte er hastig.
    Ich stieg aus und wartete auf ihn. Er nahm meinen Arm und führte mich langsam über den Bürgersteig, einen Bordstein hinunter, einen Bordstein wieder rauf und nach dem Lärm und dem Gedränge zu urteilen durch den Haupteingang der Höfe. Jetzt war der Viehgestank ganz deutlich, ich konnte die Tiere ebenso deutlich in der Nähe hören.
    »Versuchen Sie eine Stelle zu finden, wo nicht so viel los ist«, empfahl ich ihm.
    Er schwieg. Offenbar hielt er mich für verrückt, denn auf dem gesamten Gelände war fast ständig etwas los. Wir mussten einen langen schlammigen Weg zurücklegen, bis er endlich eine Stelle entdeckte, die unseren Anforderungen genügte.
    »Ein Zaun«, sagte er. »Schulterhoch, aus Holz, auf der anderen Seite stehen einige Kühe.«
    Das brauchte er mir nicht zu sagen, ich konnte sie spüren. Ich tastete nach dem Zaun, dann schwebte ich einfach hindurch.
    Vermutlich hätte ich ihn warnen sollen. Bebend holte er Luft. »Als Spukschlossbetreiber könnten Sie ein Vermögen verdienen. Das war ein eindrucksvoller Auftritt.«
    Dazu sagte ich nichts, denn meine Hände fassten schon nach einem warmen zottigen Körper. Mit leisen Worten beruhigte ich das Tier und tastete nach seinem Kopf. Ich wusste, wo die Stelle war. Zur Not konnte ich sie mir auch erfühlen. Doch dann hielt ich inne und wandte mich zu der Stelle, wo er stand.
    »Escott?«
    »Ja?«, antwortete er flüsternd.
    »Macht es Ihnen etwas aus, nicht zuzusehen?«
    »Er ... ähm ... keineswegs, alter Junge.« Seine Füße scharrten, als er sich umdrehte. Vielleicht verstand er nicht, warum ich deswegen so empfindlich war, aber er respektierte zumindest meine Gefühle. Ich konnte mich darauf verlassen, dass er sich nicht wieder umdrehte.
    Der Schmerz in meinem Schädel ließ rasch nach. Langsam richtete ich mich auf. Ich fühlte mich viel stärker.

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