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Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Titel: Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Nead Elrod
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Licht heraus. In der Nähe spielte ein Radio im Wettstreit mit dem Orchester unten im Club.
    Hier schien im Augenblick alles leer zu sein, also nutzte ich die Gelegenheit und erkundete meine Umgebung. Eine halbfeste Form machte meine Bewegungen leichter und leiser, und meine Sinne waren nicht mehr so abgestumpft, aber es kam mir vor, als schwimme ich durch die Luft. Zuerst ging ich zum Büro; es war leer, und ich nahm mir die anderen Zimmer vor. Von Morellis Leuten schien etwa ein Dutzend auf Dauer hier zu wohnen; sie hatten die Zimmer je zu zweit belegt. Das reinste Hotel. Die Tür hinter dem Büro führte in ein weit größeres Schlafzimmer, das vermutlich Morelli gehörte. Darin sah ich mich gründlich um, zog Schubladen auf und war generell neugierig bis zur Peinlichkeit. Er hatte ein großes gekacheltes Bad, einen gut gefüllten Kleiderschrank und eine Tür, die zu einem etwas kleineren Schlafzimmer führte. Anhand der Einrichtung und des Duftes, der in der Luft hing, erkannte ich es als das von Bobbi.
    Wahrscheinlich war sie unten im Casino. Ich hätte sie gehört, wenn sie gesungen hätte. Ich fragte mich, ob sie wusste, was letzte Nacht geschehen war. Morelli hatte es ihr vielleicht nicht erzählt. Jedenfalls konnte ich das nur hoffen.
    Im unteren Stock verlief etwa durch die Mitte des Gebäudes und im rechten Winkel zu ihrem Gegenstück im oberen Stockwerk eine weitere lange Diele, die bei einer verschlossenen Tür endete. Der Flur diente als Pufferzone zwischen dem Casino und dem Nachtclub. Die Tür führte zur Garderobe und zum Kasinokassierer. Ich fragte mich, wo sie das gescheffelte Geld aufbewahrten, und ging wieder in Morellis Büro.
    Nach kurzem Suchen schwang eines der Bootsgemälde zur Seite und enthüllte einen Safe mit einem Kombinationsschloss. Eigentlich kannte ich mich damit nicht aus, aber ich hatte einiges in Krimis darüber gelesen und ein paar Filme gesehen. Ich würde es hören, wenn die Bolzen einrasteten, und hatte im Augenblick nichts Besseres zu tun. Die Bürotür war abgeschlossen, also blieb genug Zeit zum Verschwinden, falls ich unterbrochen wurde.
    Das Herumspielen mit dem Zahlenschloss war schwieriger, als ich gedacht hatte, und etwa eine Minute, nachdem ich damit angefangen hatte, kamen schwere Schritte in meine Richtung gerannt. Ich schob das Gemälde wieder davor, stellte mich hinter die Tür und löste mich auf.
    Schlüssel und Türknauf wurden zur gleichen Zeit gedreht, und drei Mann stürzten in das Zimmer und machten das Licht an. Einen Augenblick lang herrschte Schweigen, als sie den Raum überflogen. Ich spürte einen Luftzug, als die Tür zugedrückt wurde.
    »Er muss an uns vorbeigekommen sein«, sagte jemand.
    »Dazu hat er nicht die Zeit gehabt.« Das war Morellis Stimme.
    »Dann ist vielleicht der Alarm im Eimer.«
    Das prüften sie nach. Allmählich kam ich darauf, dass, sobald das Gemälde beiseite geschoben wurde, irgendwo im Haus ein Signal ausgelöst wurde. Das funktionierte auch prächtig, aber Morelli ließ einen Mann zurück, der die Lage im Auge behalten sollte, während sie den Rest des Gebäudes durchsuchten. Die beiden anderen zogen ab. Ich wartete eine angemessene Zeit lang, bis er sich in einen Sessel setzte. Aus den Geräuschen, die er von sich gab, schloss ich, dass Wachdienst ihm auf die Nerven ging. Still und leise verfestigte ich mich vor ihm, und als er aufsah, war seine Miene wirklich eine Million Dollar wert. Mir wurde seine volle Aufmerksamkeit zuteil, und das machte mir den Rest einfach.
    »Rühr dich nicht«, sagte ich zu ihm.
    Tat er auch nicht.
    »Ich bin nicht hier, du kannst mich nicht sehen, du wirst dich nicht an mich erinnern. Mach ein Nickerchen.«
    Er faltete die Arme über dem Löschpapier auf der Schreibtischunterlage, senkte den Kopf und döste ein. Ich beobachtete ihn und lauschte, aber er schlief wirklich tief und fest. Plötzlich lief mir ein Schauer über den Rücken, und ich erstickte ein nervöses Auflachen. War es auch so für Lamont Cranston gewesen? Das wusste nur der Shadow ...
    Ich ging zum Gemälde, schwenkte es beiseite und wartete.
    Mein Mann wachte auf, als die Tür an die Wand krachte. Ich konnte mir vorstellen, wie alle auf das Bild starrten – vergeblich, denn ich hatte es vorsorglich wieder zurückgeschoben.
    »Hast du das angefasst?«
    »Ich kam nicht mal in die Nähe, Slick, ehrlich! Ich habe die ganze Zeit hier gesessen.«
    Morelli knurrte, und sie überprüften die Anlage ein zweites Mal, ohne ein besseres

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