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Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Titel: Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Nead Elrod
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gehabt, und ich habe kein Wort dazu gesagt, nicht einmal, wenn ich im Nebenzimmer war.«
    »Du würdest im selben Zimmer sein, wenn ich zwei auf einmal haben wollte. Du hast deinen Job viel zu gerne.«
    »Zwei auf einmal, das ist lächerlich. Du behältst ihn doch keine fünf Minuten oben.«
    »Man hat dich kalt erwischt, du Schlampe, also runter mit den Klamotten, und ich zeige dir, welchen Schaden ich in fünf Minuten anrichten kann.«
    »Nein.«
    »Wenn du dich für einen Toten ausziehen kannst ...«
    »Was soll das heißen? Hast du ihn umgebracht?«
    »Ja, ich habe ihn umgelegt. Er wurde vor zwei Tagen auf der Straße erschossen, oder hat er dir das nicht gesagt?«
    »Du bist doch verrückt.«
    »Du kannst Gordy fragen, er war dabei. Bumst du gerne Leichen?« Stoff riss, und zwei Leiber rangen miteinander. Sie ohrfeigte ihn und fluchte, aber er zwang sie auf den Rücken. Ganz gleich ob sie nun seine Mätresse war, ich hatte das Gefühl, einschreiten zu müssen und wickelte mich um ihn wie eine Zeitung um eine Makrele.
    Sekunden später erschauerte er zum ersten Mal. »Was machst du da?«, fragte er. Kein Wunder, dass sie auf diese allgemeine Frage keine Antwort gab.
    Er löste sich von ihr, taumelte gegen eine Kabinenwand, und sein Herz schlug wie wild. »Du bist hier, nicht wahr? Warum kommst du nicht raus? Komm schon, Fleming! Ich weiß, dass du hier bist.«
    Bobbi saß ganz still. Vermutlich gewann sie den Eindruck, mit einem gefährlichen Wahnsinnigen eingeschlossen zu sein. Ich wollte ihn nicht zu sehr bedrängen, also löste ich mich von ihm, damit er seine klappernden Zähne unter Kontrolle bekam. Beide rührten sich nicht; Morelli lauschte, und Bobbi starrte ihn an.
    »Alles in Ordnung mit dir?«, fragte sie.
    »Er war hier, ich weiß, dass er hier war. Er wollte nicht, dass ich dich anfasse.«
    »Hier ist niemand, Slick. Niemand.«
    »Hast du die Kälte nicht gespürt? Er war hier, wahrscheinlich ist er immer noch hier und beobachtet uns.«
    »Du bist verrückt. Ich gehe in meine Kabine.«
    »Nein! Du bleibst hier!«
    »Wozu denn? Für weitere Grobheiten?«
    »Wenn ich das so will, ja.«
    »Es geht immer um das, was du willst, oder?«
    Der Streit schaukelte sich wieder hoch, und da erkannte ich meinen Irrtum. Ihr Zank gehörte zu einer Art Ritual, und sie steigerten sich rasch in eine weitere Balgerei hinein. Bobbi war mit einem anderen zusammen gewesen, und Morelli erneuerte seinen Anspruch mit körperlichen Mitteln. Bobbi hatte gesagt, dass sie wisse, wie sie mit ihm umzugehen hatte, und was Morelli betraf, so ging es mich eigentlich nichts an, wie er seiner Männlichkeit Ausdruck verlieh, sofern er sie nicht ernstlich verletzte.
    Mittlerweile brüllten sie sich an. Sie hatte ihn einen Schritt zu weit geführt, und dann war er wieder über ihr, und sie widmeten sich ernsthaft dem Sex. Mir gefiel die Sache nicht, aber ich überließ sie sich selbst und schwebte aus der Kabine. Bisher hatte sich niemand um den Krach gekümmert – offenbar war die Mannschaft dieses Getue gewohnt.
    Gordy war immer noch in der Hauptkabine und bediente sich am Schnapsschrank, bevor er sich am Fensterplatz ausruhte. Er schien in den Raum hineinzusehen, was eine unbeobachtete Verstofflichung schwierig machte. Ich fand meine Ecke wieder, hoffte, dass sie außerhalb seiner direkten Blickrichtung liege und versuchte mich zu verfestigen.
    Versuch war richtig. Es war vergleichbar mit dem Hochschieben einer Eisenbahn mit Lok und Passagieren auf einen Hügel. Das machte mir Angst. War mein verlängerter körperloser Zustand dauerhaft geworden? Ich versuchte es noch einmal mit aller Kraft. Die Eisenbahn bewegte sich, aber es erschöpfte mich. Beim dritten Versuch konzentrierte ich mich, indem ich mir jeden einzelnen Körperteil vorstellte und ihn zum Erscheinen zwang. Es gab Gewicht. Arme fühlte sich so an, Beine trugen, Augen ...
    Ich bildete mich im gleichen Tempo, in der erkalteter Karamell fließt. Ich war schwach vor Anstrengung.
    Gordy entdeckte mich sofort, aber er war überrascht, und es kostete nur wenig Mühe, ihm zu sagen, dass er still sein und sich schlafen legen solle. Ohne einen Mucks sackte er zur Seite, und ich konnte mich ungestört verschnaufen.
    Da ich nun wieder voll da war und meine verschärften Sinne auf Hochtouren arbeiteten, waren mir die gewaltigen Wassermengen um mich herum sehr deutlich und dringend bewusst. Da ich wieder Nackenhaare hatte, richteten sie sich vom Scheitel bis zum Pürzel auf. Dagegen

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