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Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Titel: Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Nead Elrod
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erschwerte ihnen die Arbeit, und als wir bei der Elvira ankamen, keuchten sie vor Anstrengung. Bobbi wurde hinaufgereicht, dann mühte sich Gordy die Leiter hinauf, während ich an ihm klebte. Ich dachte schon, er werde herunterfallen, aber er war sehr stark, und jemand reichte ihm eine freundliche Hand und half kräftig mit. Wir stolperten auf Deck. Das Boot war groß genug, um mir eine gewisse Stabilität zu verleihen, aber mir standen immer noch die Nackenhaare hoch – falls ich in diesem Zustand überhaupt welche hatte. So groß die Yacht auch war, als ich an Bord kam, hatte sie gebebt.
    »Wahrscheinlich frischt der Wind auf«, meinte jemand.
    »Das habe ich auch gespürt, aber das war nicht der Wind, das war die Strömung.«
    »Sind sie schon da?«, hörte ich aus der Nähe Morellis gereizte Stimme. Gordy ging darauf zu und ließ Bobbi vorangehen. Wir gingen nach unten.
    Nach der Größe des Raumes zu urteilen, befanden wir uns in der Hauptkabine. Ich entdeckte eine unbesetzte Ecke und machte es mir dort zum Lauschen gemütlich. Zuerst war alles ruhig, und ich konnte mir vorstellen, wie Morelli Bobbi von oben bis unten musterte und versuchte, ihre Gedanken zu lesen.
    »Wer war es?«
    »Das weißt du doch schon, Slick, also was sollen die Spielchen?«
    »Sag mir seinen Namen.«
    »Fleming, der Bursche, auf den du mich neulich Abend angesetzt hast.«
    Langes Schweigen.
    »Also, was ist los? Sollte ich das etwa nicht? Er sagte, du hättest ihn geschickt.«
    »Halt's Maul!« Wieder eine lange Pause, und als er dann sprach, war seine Stimme ruhiger und kälter. »Hast du mit ihm gebumst?«
    »Nein.« Sie klang enttäuscht und angewidert. »Gordy kam dazwischen.«
    »Dann raus mit dir. Geh in meine Kabine.« Es gab Bewegung, eine Tür öffnete sich und schloss sich wieder. Morelli klang müde. »Gordy, sag mir, was du gesehen hast.«
    Gordy war weniger aufgeregt als zu dem Zeitpunkt, als er den Anruf getätigt hatte. »Sie verpasste einen Auftritt, also sah ich nach ihr. Ich hörte sie durch die Tür und schloss sie auf. Er lag mit ihr im Bett und stieg ganz schnell wieder raus. Er hatte die Hose noch zugeknöpft, wenn das was zu bedeuten hat. Zuerst wusste ich nicht, wer es war, aber dann kam er ins Licht, und ich merkte, dass es der kleine Fleming war.«
    »Weiter.«
    »Ich weiß, dass er tot auf dem Bürgersteig lag. Du hast ihn gesehen. Wieso taucht er dann quicklebendig wieder auf? Hat er einen Zwillingsbruder, oder was ist hier los?«
    »Hast du ihn reinkommen sehen?«
    »Nein, und ich weiß auch nicht, wie er hätte reinkommen können. Vielleicht durch einen Geheimgang?«
    Morellis kurze und hässliche Erwiderung ließ ihn verstummen. Es war noch gar nicht so lange her, da hatte er selbst nicht daran gedacht, nach Gängen dieser Art zu suchen. »Er könnte auch jemanden bestochen haben; das kommt vor. Wie sah er aus? War er irgendwie auffällig? Was hatte er an?«
    »Hosen und Schuhe, ein Hemd oder einen Hut habe ich nicht gesehen, aber ich war nicht lange da.«
    »Wie sah sein Gesicht aus?«
    Gordy begriff nicht, worauf er hinaus wollte. »Es war ein ganz normales Gesicht, so wie wir ihn zurückgelassen hatten, aber Gott, seine Augen ...«
    »Was war damit?«
    »Ich schwöre dir, sie waren rot ... da war überhaupt kein Weiß zu sehen.«
    »Rot? Nur rot?«
    »Ich sah ihn so vor mir, wie du mich jetzt siehst. Die Beleuchtung war gut, sogar noch besser. Mir läuft's kalt den Rücken runter, wenn ich daran denke, wie er aussah.«
    »Dann lass es bleiben«, blaffte er. Sie schwiegen kurz, dann ließ Morelli sich wieder hören. »Schau, ich weiß, dass an dieser ganzen Sache mit Fleming irgendwas nicht ganz koscher ist, aber es bringt nichts, wenn wir uns in die Hosen machen. Wir bleiben heute Nacht auf dem Boot, nachdem wir den Club zugemacht haben, und morgen kümmern wir uns ernsthaft um die Sache.«
    »Sicher, Boss.«
    »Ich bin dann in meiner Kabine.«
    Ich folgte ihm hinaus. Der Weg war nicht weit. Er ging durch eine weitere Tür. Ich suchte mir eine Ecke dicht bei Bobbi, ohne sie zu berühren; sie saß auf einer Koje.
    »Also?« fragte er.
    »Also was?«
    »Gordy hat euch beide zusammen gesehen.«
    »Dass wir zusammen waren, heißt noch nicht, dass wir miteinander geschlafen haben.«
    »Vielleicht hattet ihr keine Zeit zum Schlafen.«
    »Was regst du dich eigentlich auf? Die Übernachtungsarrangements waren doch deine Idee, nicht meine, und seit ich eingezogen bin, hast du ein Dutzend andere Mädchen oben

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