Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jack Fleming 02 - Blutjagd

Jack Fleming 02 - Blutjagd

Titel: Jack Fleming 02 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Nead Elrod
Vom Netzwerk:
meinen nächsten Zug. Sie kannte mich nicht, und Escott, der sie vielleicht beschützen konnte, war nicht da. Ich war für sie nur ein Fremder, der die günstige Gelegenheit ergriff. Unter gewissen Umständen konnte man mich vielleicht der Vergewaltigung bezichtigen, aber mir machte es vieles leichter.
    Ich sah ihr in die Augen und sagte ihren Namen.
     
    Binnen zehn Minuten war Escott von einer Sled-freien Straße zurückgekehrt und fand uns im Büro wieder so vor, wie er uns verlassen hatte. Ich hielt sie immer noch an den Schultern fest, aber sie hatte sich um einiges beruhigt.
    »Dann kannst du jetzt die Cops anrufen«, sagte ich, sobald er hereinkam. Er wählte die Nummer und fragte nach einem bestimmten Beamten. Er erklärte die Situation und erhielt die Auskunft, dass man sofort einen Wagen schicken würde.
    »Auf der Wache wird es eine Zeit lang dauern«, sagte er, als er einhängte. »Ich vermute, dass ich erst spät zu Abend essen werde.« Ich nickte mitfühlend. »Ich warte, bis die Cops an der Tür sind, und verschwinde dann hinten raus. So lange wirst du mit dieser Wildkatze schon fertig.«
    »So wild ist sie jetzt gar nicht mehr«, stellte er fest.
    »Hat sich vermutlich müde gestrampelt.«
    »In der Tat. Danke, dass du vorbeigekommen bist. Ich hoffe, dass es dir die Pläne für den heutigen Abend nicht allzu sehr durcheinander gebracht hat.«
    Bobbi und ich wollten ins Kino gehen. Für die Spätvorstellung hatten wir noch Zeit.
    Die Cops kamen pünktlich. In letzter Sekunde schnitt Escott unserem Fang den Knebel weg, warf ihn mir zu, und ich setzte mich hintenrum ab. Ich hielt lange genug inne, um die Eröffnungsfragen mitzuhören, und entfernte mich dann durch das Fenster, wie ich gekommen war. Als sie die Lady mitnahmen, waren ich und mein Wagen schon lange fort.
     
    Bobbi hatte Der letzte Mohikaner sehen wollen, weil sie Randolph Scott mochte, aber Escotts Akzent hatte mir Shakespeare nahe gebracht, und ich überredete sie statt dessen zu Romeo und Julia . Sie war selbst überrascht, als der Film ihr gefiel.
    »Bei dem hier kann man verstehen, was sie sagen«, meinte sie während der Pause. Wir waren spät gekommen und hatten die Wochenschau und die Zeichentrickfilme verpasst, hatten es aber nicht eilig zu gehen. Ich kaufte ihr ein weiteres Soda und Popcorn, während wir darauf warteten, dass die Hauptfilme wieder begannen.
    »Warum auch nicht. Die Akustik ist gut.«
    »Naja, ich hatte es mal als Theaterstück gesehen, und es war furchtbar. Die Schauspieler schrien, damit man sie auch in den hinteren Reihen hörte, und sie sprachen so schnell, dass man kaum ein Wort verstehen konnte. Als Film gefällt es mir besser als im Theater.«
    »Ich sollte dich mal mit Charles zusammenbringen, damit ihr das ausdiskutieren könnt.«
    »Ach ja, aber er ist ein guter Kerl. Er würde mir aus reiner Höflichkeit Recht geben.«
    »Sei dir da mal nicht zu sicher. Er hat feste Vorstellungen vom Theater und ganz besonders von Shakespeare.«
    »Über's Theater weiß ich nichts, aber bei Shakespeare könnte ich ihm schon Kontra geben.«
    »Wie meinst du das?«
    »Zum Beispiel dieses Stück. Das war gut, aber die Kleine war ein Dummchen, dass sie nicht gleich von zu Hause weggelaufen ist. Sie hatte doch genug Schmuck um, dass sie davon Jahre lang hätte leben können.«
    »Dann wäre es aber keine gute Tragödie gewesen.«
    »Romeo hätte ihr das Geld abknöpfen, sie sitzen lassen können – alles hätte passieren können.«
    »Das ist eine etwas pessimistische Sichtweise.«
    »Jedenfalls glaubwürdiger, als Drogen zu schlucken, um den eigenen Tod vorzutäuschen. Ich finde es gemein von Shakespeare, dass er sie am Ende nicht zusammenkommen ließ, wie sie es wollten; sie hatten es schon schwer genug. Warum wolltest du das hier sehen statt Randolph Scott?«
    »Ich bin eifersüchtig auf ihn.«
    »Nein, ernsthaft.«
    »Dieser Film hatte die größte Anzeige in der Zeitung, und das Kino ist schöner. Ich wollte dich beeindrucken.«
    Sie musterte unsere prachtvolle Umgebung. »Das hat funktioniert. Die könnten hier eine blanke Leinwand zeigen, und die Leute würden immer noch Eintritt zahlen, nur damit sie hier sitzen können.«
    »Das machen sie auch.«
    »Wie bitte?« Halb und halb erwartete sie den nächsten Witz.
    »Nein wirklich, ich kannte mal diese Platzanweiserin, die mir Stein und Bein schwor, dass der Eintritt für den Stuhl ist, in dem du sitzt. Den Film gibt es umsonst.«
    »Das ist doch verrückt.«
    »Nee, so

Weitere Kostenlose Bücher