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Jack Fleming 02 - Blutjagd

Jack Fleming 02 - Blutjagd

Titel: Jack Fleming 02 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Nead Elrod
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empörten Wutschreie gut gemeinte, aber fehlgeleitete Hilfe herbeilockten. Danach zappelte sie nicht mehr ganz so wild, aber ich ließ trotzdem nicht los.
    Escott rang nach Luft. »Das ist ganz sicher keine angemessene Art, mit einer Dame umzuspringen.«
    »Kaum«, erwiderte ich und lutschte an einem Finger. Während des Knebelns hatte sie ihn ein paar Sekunden lang zu beißen gekriegt.
    Selma Jenks alias Miss Green sah uns hasserfüllt an, und ich konnte nur hoffen, dass die Dolche, die sie aus ihren Augen schleuderte, nicht mehr als Wunschgebilde waren. Heute trug sie ein blaues, nunmehr zerknittertes Kleid. Auf dem Boden lagen die Überreste eines dazu passenden Hutes. Während der Rangelei hatte sich ihr Rock hochgeschoben und erschloss dem Blick viel von ihren hübschen Beinen sowie die Halter ihrer blauen Strümpfe. Ich wollte ihr den Rock wieder herunterziehen, aber sie machte Anstalten, erneut loszuzappeln, also ließ ich es bleiben.
    Escott entschuldigte sich und ging wieder in das Badezimmer, um sich sein Glas Wasser und einige andere Dinge zu gönnen. Als er zurückkam, hatte er den Schlips gelöst und schüttelte sich unter Grimassen die verkrampften Glieder locker.
    »Um zwei kam sie hereinspaziert und ließ mich den ganzen verflixten Nachmittag dort sitzen. Fünf Stunden auf ein und demselben Fleck zu kleben, ist eine brutale Schinderei für das Kreuz.«
    »Du hast fünf Stunden dort gesessen?«
    Er zuckte die Achseln. »Ich hatte die Wahl zwischen sitzen bleiben oder erschossen werden. Sie war äußerst erzürnt darüber, dass wir ihre Pläne gestern Nacht durchkreuzt hatten, und noch wütender, weil wir noch am Leben waren. Sie erfuhr meine Adresse aus dem Telefonbuch und begab sich auf die Pirsch. Meiner zugegeben nicht professionellen Ansicht zufolge hat sie einen eminenten Dachschaden.«
    »Dachschaden?«
    »So nennt man das wohl.« Er stieß einen tiefen Seufzer aus und wischte sich mit einem Taschentuch über das Gesicht. »Sie zwang mich dazu, immer wieder in deinem Hotel anzurufen, um dich hierher zu locken. Ich versuchte dich zu warnen, so gut es ging.«
    »Hat ja funktioniert.«
    »Dem Himmel sei Dank. Den lieben Tag nur drei Meter neben einer durchgeknallten Frau mit dem Finger an einem äußerst empfindlichen Abzug zu verbringen, gehört nicht zu meinen bevorzugten Freizeitbeschäftigungen.«
    »Ach nein?«
    Er sah mich argwöhnisch an und wechselte das Thema. »Nun, ich glaube, wir sollten jetzt die Polizei rufen.«
    »Was ist mit Sled, ihrem Partner?«
    »Aus den Informationsbrocken, die sie während unserer Unterhaltung fallen ließ, gewann ich den Eindruck, dass er von ihrem Vorhaben nichts weiß und es wohl auch nicht billigen würde.«
    »Wenigstens etwas. Dann steht er also nicht unten auf der Straße und wartet auf sie.«
    »Sehr wahrscheinlich nicht. Sonst wäre er längst heraufgekommen, um festzustellen, warum es so lange dauert.«
    »Könntest du trotzdem mal hinten rausgehen und dich umschauen, nur um sicher zu gehen? Vielleicht vermutet er, wo sie ist, und falls er unten wartet, würde ihn ein Polizeiwagen verscheuchen. Du kennst die Straße und entdeckst ihn eher als ich.«
    »Also gut, um sicher zu gehen ... ich bin gleich wieder da.« Er ging nach hinten, und ich hörte, wie er das Büro verließ. Im Badezimmer hatte er eine versteckte Schiebetür, die zum oberen Lagerraum eines Tabakladens auf der anderen Seite führte. Auf diese Weise konnte er diskret das Gebäude verlassen, ohne dass jemand, der den regulären Hauseingang beobachtete, es bemerken würde.
    Sobald er fort war, warf sich Selma aus dem Sessel zur Tür. Sie entwischte meinem Griff wie ein geölter Aal. Sie wieder einzufangen war nicht schwierig, aber sie war störrisch und kratzbürstig, und schließlich musste ich sie hochheben und mit einem Plumps regelrecht zu Boden werfen. Ihre geringe Größe kam mir dabei zugute, aber der Ringkampf gestaltete sich doch verflixt lebhaft. Ich warf ein Bein über ihre Knie, nagelte sie dadurch fest, hielt ihre Fingernägel mit einer Hand von meinen Augen fern und umfasste mit der anderen ihre Stirn. Durch das Gekabbel kamen unsere Gesichter einander ganz nahe. In ihren Augen war das Weiße um die Pupillen zu sehen, aber nicht etwa, weil sie Angst hatte. Unter dem Puder war die Haut dunkelrot vor Zorn.
    Plötzlich kämpfte sie nicht mehr gegen mich an. Sie atmete laut und angestrengt durch die Nase, maß mich mit Blicken, in denen der schiere Ekel stand, und wartete auf

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