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Jack Fleming 02 - Blutjagd

Jack Fleming 02 - Blutjagd

Titel: Jack Fleming 02 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Nead Elrod
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hat es sich eben ergeben. Die Platzanweiserin sagte mir auch, dass die meisten Kinos das meiste Geld mit dem Verkauf von Popcorn einstreichen.«
    »Da braucht man aber verflixt viele Fünf-Cent-Tüten, damit die Miete für diesen Laden zusammen kommt.«
    »Na, dann iss doch auf, ich hole dir noch eine. Mir gefällt es hier.«
     
    Ein weiterer Abend fand sein sehr angenehmes Ende, und wie immer ging ich nur ungern. Als ich mich kurz vor dem Morgengrauen wieder in mein Hotel schleppte, stellte ich jedoch fest, dass Escott auf mich wartete. Er döste in meinem einzigen Sessel, hatte die Beine ausgestreckt und die Füße auf meinen Schrankkoffer gelegt.
    Ich schüttelte ihn sacht an der Schulter. »Stimmt was nicht?« Er blinzelte und war sofort hellwach.
    »Ich glaube nicht. War der Film gut?«
    »Woher weißt du, dass ich im Kino war?«
    Er deutete auf die Zeitung auf dem Bett. Sie war bei den Unterhaltungsseiten aufgeschlagen. »Vielleicht warst du auch in einem Nachtclub, aber ich erinnere mich daran, wie Miss Smythe einmal sagte, dass sie von diesen Etablissements vorerst genug hat.«
    »Das stimmt auch, aber woher ...?«
    »Ihr Rosenduft hat eine ganz eigene Note, und etwas davon haftet noch an deiner Kleidung. Welchen Film habt ihr euch angesehen?«
    » Romeo und Julia . Er war ziemlich gut.«
    »Ja, die Hauptdarsteller waren recht brauchbar, vielleicht etwas zu alt für ihre Rollen, aber der Kerl, der den Tybalt spielte, schien sein Geschäft zu verstehen.«
    Ich gab mich nicht der Illusion hin, dass er die ganze Nacht gewartet hatte, um mir eine Filmkritik zu liefern.
    »Charles ...«
    Er richtete sich auf, setzte die Füße auf den Boden und nagelte mich mit einem Blick auf der Stelle fest. »Ich kam her, um meine Neugier zu stillen.«
    »Worauf?« Ich versuchte ganz normal zu klingen, aber es klappte nicht. Er war viel zu klug, dass ich ihn anlügen konnte, aber ich wollte es ihm nicht allzu leicht machen.
    »Wegen Selma Jenks ... Es war ganz seltsam, aber als man sie verhörte, legte sie ein umfassendes Geständnis ab.«
    »Ach ja?«
    »Tatsächlich gestand sie jeden Raub und jede Erpressung, die sie und ihr Partner seit Beginn ihrer Zusammenarbeit begangen hatten. Dann sagte sie der Polizei, wo er sich aufhielt. Sie haben ihn unverzüglich verhaftet, allerdings war er weit weniger kooperativ als Selma.«
    »Klingt doch ganz gut.«
    »Ja, ein außerordentlicher Glücksfall. Allerdings frage ich mich, was du zu ihr gesagt hast, nachdem du mich aus dem Zimmer geschickt hattest.«
    »Eins sollst du wissen: Es war eine durchaus berechtigte Bitte.«
    »Das bezweifle ich nicht, aber sie kam dir gelegen. Hast du sie hypnotisiert?«
    Plötzlich war mir der Schlips zu eng. Ich zerrte ihn auf und warf ihn auf das Bett. Escott wartete geduldig. Er wusste, dass ich über einige Aspekte meines Zustandes nur ungern sprach.
    »Es erschien mir als das Einfachste. Ich wollte nicht, dass sie über mich sprach oder dir mehr Ärger machte, als du gebrauchen konntest. Ich beruhigte sie nur und machte ihr ein paar Vorschläge.«
    Er war belustigt. Ich hatte Vorwürfe erwartet. »Vorschläge? Grundgütiger Himmel, mit diesem Talent solltest du im Büro des Bezirksstaatsanwaltes sitzen. Du würdest nicht einen einzigen Fall verlieren. Ich bezweifle, dass selbst ein Priester ein gründlicheres Geständnis erlangt hätte.«
    Ich zuckte die Achseln. »Aber man konnte es sehen. Du wusstest Bescheid.«
    »Aber auch nur, weil ich an jenem Nachmittag mit ihrer Persönlichkeit so vertraut geworden war. Ihr Verhalten auf der Wache war durchaus normal, aber ein derartiger Geständnisdrang passte kaum zu ihrer Wesensart.«
    »Du sagtest selbst, dass sie einen Dachschaden hat«, erinnerte ich ihn.
    Er stand auf und streckte mit kleinen verstohlenen Bewegungen seine Muskeln. »Warum wolltest du mir nichts darüber sagen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht. Ich wollte sie nicht auf irgendwelche seltsamen Dinge aufmerksam machen, ich wollte kein Publikum, so etwas in der Art. Was ich gemacht habe, gehört nicht zu den Dingen, die ... nun, es ...« Ich verstummte und machte eine müde Geste, die meine Gefühle nur unzureichend beschrieb.
    »Nichts, wofür du dich schämen musst«, sagte er leise und endgültig. Er ließ die Worte einen Moment lang im Raum stehen, dann griff er nach seinem Hut. »Nun ja, es war ein langer Tag – und eine ebensolche Nacht.«
    Ich griff den Themenwechsel freudig auf. »Hast du lange gewartet?«
    »Nicht

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