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Jack McEvoy 05 - Unbekannt verzogen

Jack McEvoy 05 - Unbekannt verzogen

Titel: Jack McEvoy 05 - Unbekannt verzogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Lauf nach hinten, bis die Waffe keine Gefahr mehr für ihn darstellte. Diese Bewegung brachte auch Wentz aus dem Gleichgewicht. Er fiel rückwärts zu Boden und blieb reglos liegen.
    Pierce schaute zehn Sekunden auf ihn hinab, bevor er zum ersten Mal Luft holte. Dann fing er sich allmählich und blickte sich um. Gonsalves richtete sich langsam auf und musste sich dabei an der Wand abstützen.
    »Alles in Ordnung, Rudolpho?«
    »Ja, Sir.«
    Pierce wandte sich dem Schreibtisch zu, unter den Renner gekrochen war. Er konnte die Augen des Polizisten sehen; sie waren offen und er war bei vollem Bewusstsein. Er atmete schwer, die linke Schulter und die Brust seines Hemdes waren blutgetränkt.
    »Rudolpho, fahren Sie nach oben. Rufen Sie einen Notarzt und sagen Sie ihm, ein Polizist ist verwundet. Eine Schussverletzung.«
    »Ja, Sir.«
    »Dann rufen Sie bei der Polizei an und erzählen denen das Gleiche. Und dann rufen Sie Clyde Vernon an, er soll sofort herkommen.«
    Der Sicherheitsbeamte eilte zur Tür der Schleuse. Um an das Kombinationsschloss zu kommen, musste er über Zwei-Meters Leiche langen. Dann musste er einen weiten Schritt über den mächtigen Körper des Toten machen, um durch die Tür zu kommen. Pierce sah, dass sich mitten in der Kehle von Wentz’ Gorilla ein Einschussloch befand. Renner hatte ihn voll erwischt, und er war auf der Stelle zu Boden gegangen. Pierce wurde bewusst, dass er den großen Mann nie auch nur ein Wort hatte sprechen hören.
    Er ging zu Renner und half dem verletzten Detective unter dem Schreibtisch hervor. Sein Atem ging rau, aber Pierce sah kein Blut auf seinen Lippen. Das hieß, dass seine Lungen wahrscheinlich noch heil waren.
    »Wo hat es Sie erwischt?«
    »An der Schulter.«
    Renner stöhnte bei der Bewegung.
    »Nicht bewegen. Warten Sie einfach. Der Notarzt ist schon unterwegs.«
    »Hat mich am Schießarm erwischt. Und auf die Entfernung kann ich mit rechts nicht schießen. Ich hielt es für das Beste, mich zu verstecken.«
    Er zog sich in eine sitzende Haltung hoch und lehnte sich mit dem Rücken an den Schreibtisch. Mit der rechten Hand deutete er auf Cody Zeller, der in Handschellen mit dem Gesicht nach unten auf dem Mikroskoptisch lag.
    »Das wird nicht gut aussehen.«
    Pierce sah lange auf die Leiche seines ehemaligen Freundes. Dann riss er den Blick von ihr los und schaute wieder Renner an.
    »Machen Sie sich keine Sorgen. Die Ballistik wird zeigen, dass die Kugel von Wentz kam.«
    »Das hoffe ich. Helfen Sie mir hoch. Ich möchte gehen.«
    »Lassen Sie das lieber. Sie sind verletzt.«
    »Helfen Sie mir hoch.«
    Pierce kam Renners Wunsch nach. Als er den Detective an seinem rechten Arm hochzog, merkte er, dass sich der Karbongestank in Renners Kleidern festgesetzt hatte.
    »Wieso grinsen Sie?«, fragte der Detective.
    »Ich glaube, Ihre Klamotten hat nicht erst diese Kugel ruiniert. Ich hätte nicht gedacht, dass Sie so lange da drin bei dem Ofen bleiben müssten.«
    »Das macht nichts. Zeller hatte allerdings Recht. Man kriegt Kopfschmerzen von diesem Gestank.«
    »Ich weiß.«
    Renner stieß Pierce mit der rechten Hand weg und ging dann allein zu der Stelle, wo Wentz’ Leiche lag. Er schaute eine Weile schweigend auf sie hinab.
    »Sieht nicht mehr so knallhart aus jetzt, oder?«
    »Nein«, sagte Pierce.
    »Das haben Sie gut gemacht, Pierce. Echt gut. Guter Trick, das mit dem Licht.«
    »Dafür muss ich meinem Partner Charlie danken. Das mit dem Licht war seine Idee.«
    Insgeheim schwor sich Pierce, nie mehr über technischen Schnickschnack zu schimpfen. Das erinnerte ihn daran, dass er Charlie nichts erzählt hatte, an sein Misstrauen. Das musste er unbedingt wieder gutmachen.
    »Weil wir gerade von Partnern sprechen«, sagte Renner.
    »Meiner wird sich in den Arsch beißen, wenn er erfährt, was er da versäumt hat. Und ich kann mich wahrscheinlich auf einiges gefasst machen, dass ich das Ganze allein durchgezogen habe.«
    Er setzte sich auf die Kante eines der Schreibtische und schaute niedergeschlagen auf die Leichen. Pierce begriff, dass der Detective möglicherweise seine Karriere aufs Spiel gesetzt hatte.
    »Niemand hätte vorhersehen können, dass es so kommen würde«, sagte er. »Wenn ich irgendwas Bestimmtes tun oder sagen soll, sagen Sie mir einfach Bescheid.«
    »Ja, danke. Was ich unter Umständen brauchen werde, ist ein Job.«
    »Na, den haben Sie schon.«
    Renner löste sich vom Schreibtisch und ließ sich auf einen Stuhl sinken. Sein Gesicht war

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