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Jack Morrow und das Grab der Zeit: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Jack Morrow und das Grab der Zeit: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Jack Morrow und das Grab der Zeit: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niel Bushnell
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bilden.«
    Jack hörte kaum zu, sein Blick sprang bereits weiter und verband die glühenden Buchstaben zu einem Wort. »Rouland.«
    Davey deutete auf drei glühende Buchstaben, die am Ende der Seite übrig blieben. »Was ist mit denen? CMJ?«
    Eine Träne klatschte auf die Seite. Jack wischte sich die Augen. »Das sind die Initialen meiner Mutter: Catherine Jean Morrow.« In ihm brodelte es vor Frustration und Zorn. »Aber was soll das heißen?«
    Eloise schloss das Buch sanft. »Ich denke, Rouland hat etwas mit dem Tod deiner Mutter im Jahr 2008 zu tun.«
    »Wie? Warum?« Davey war zornig.
    »Er sucht die Rose.«
    »Monty hat gesagt, dass er wusste, wo die Rose ist«, sagte Jack grimmig. »Er erfuhr es, als er mich berührt hat. Als ich ihn danach gefragt habe, meinte er: ›Frag deine Mutter.‹«
    »Und wenn Rouland das herausbekommen hat, bevor er ihn ermordet hat, dann wird er alles daransetzen, um sie zu finden«, antwortete Eloise. »Sogar stromaufwärts reisen.«
    »Aber er ist kein Zeitenschmied«, sagte Davey. »Er kann nicht in die Zukunft reisen.«
    »Aber ein Grimnar kann es«, sagte Eloise. »Rouland hat eine Abmachung mit dem Grimnar getroffen, damit der ihn stromaufwärts bringt.«
    »Er geht stromaufwärts«, verkündete Jack. »Ins Jahr 2008. Dort tötet er meine Mutter, und dann hat er die Rose.«
    Ein tiefes Grollen ertönte, als eine ferne Explosion die Kirche erschütterte.
    »Wie kannst du dir da sicher sein?«, hakte Warnock nach.
    »Ich glaube, er hat recht«, antwortete Eloise.
    Jack schlug das Buch auf und starrte wieder auf die Seite, die ihm so vertraut und doch so fremd war. Er war jetzt überzeugt, so unwahrscheinlich es ihm auch vorkam, dass es sich hier um eine Nachricht für seine Augen handelte, eine Warnung, die ihm die richtige Richtung weisen sollte. »Rouland hat vor, meine Mutter zu ermorden, und ich muss ihn aufhalten«, sagte er entschlossen. »Er geht stromaufwärts ins Jahr 2008, und ich auch.«
    »Allein hast du keine Chance«, sagte Davey entschieden.
    »Ich muss gehen.«
    Eloise setzte sich auf und stützte sich schwankend auf ihr Schwert. »Ich werde dich beschützen.«
    Jack schüttelte den Kopf. »Eloise, du bist verletzt. Du musst dich erst mal erholen.«
    »Ich werde mich erholen. Ich bin einstmalstot. Ich altere nicht. Ich sterbe nicht. Ich werde hier auf dich warten. Wenn du im Jahr 2008 bist, komm mich holen, und ich werde dich beschützen. Dann werden wir Rouland gemeinsam vernichten, und ich werde Frieden haben.«
    Jack begriff. Für ihn würde die Reise durch den Tränentunnel nur wenige Momente dauern, doch Eloise würde in Echtzeit warten, mehr als sechzig Jahre lang, ohne älter zu werden, bis sie Jack wieder eingeholt hatte.
    »Wenn du hierbleibst«, sagte Davey zu ihr, »werden Rouland oder seine Paladine dich noch mal finden.«
    »Nicht, wenn ihr mich beisetzt. Begrabt mich tief in der Erde. Ihr müsst mich natürlich entleiben; anderenfalls werden sie mich entdecken.«
    »Wie sollen wir dich entleiben?«, fragte Jack und fürchtete die Antwort.
    »Nehmt mein Schwert und stoßt es mir durchs Herz. Stromaufwärts kannst du mich dann damit wiederherstellen.« Eloise zeigte keine Regung, keine Spur von Angst. Jack konnte nicht fassen, wie entschlossen, wie tapfer sie war.
    »Du willst, dass wir dich töten und darauf bauen, dass dein Schwert dich in …« Davey hielt kurz inne und rechnete leise »… achtundsechzig Jahren wieder in Ordnung bringt?«
    »Ja.«
    »Das ist lachhaft!« Davey fuhr sich nervös mit den Fingern durch die dichten schwarzen Haare und ging ans Ende der kleinen Krypta. »Du brauchst das nicht zu machen. Du kannst dich verstecken. Du kannst kämpfen.«
    »Rouland hält mich für tot«, stellte Eloise fest. »Das können wir zu unserem Vorteil nutzen.«
    »Und wer sagt, dass du in achtundsechzig Jahren wieder zum Leben erwachst?«, hielt Davey dagegen. »Vielleicht legt Jack dir das Schwert in die Hand und es tut sich nichts. Gar nichts! Was dann?«
    »Uns bleibt kaum etwas anderes übrig. Wenn Rouland stromaufwärts geht und Jack auch, dann wird er Schutz brau chen, oder alles ist verloren.«
    Warnock machte einen Schritt nach vorn. »Ich kann über sie wachen. Ich bin noch ein junger Mann, und so Gott will, werde ich noch sechzig oder noch mehr Jahre leben.«
    »Du?«, fragte Davey mit Verachtung. »Warum solltest du uns helfen?«
    »Davey.« Warnock seufzte. »Was zwischen uns passiert ist, das hat mich nie wieder verlassen. Ich hab

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