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Jack Reacher 01: Größenwahn

Jack Reacher 01: Größenwahn

Titel: Jack Reacher 01: Größenwahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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zum Nachttisch und nahm den Hörer ab. Hörte Finlays Stimme. Ich umklammerte den Hörer und hielt die Luft an.
    »Reacher? Picard hat, was wir brauchen. Er hat die Spur des Wagens zurückverfolgt.«
    Ich atmete aus und nickte Roscoe zu.
    »Großartig Finlay«, sagte ich. »Wie komme ich an die Information?«
    »Gehen Sie in sein Büro. Er wird Ihnen dort alles selbst ausführlich erzählen. Ich will hier nicht soviel übers Telefon laufen lassen.«
    Ich schloß eine Sekunde lang meine Augen und fühlte, wie mich eine Woge der Energie durchströmte.
    »Danke, Finlay. Wir sprechen uns später.«
    »Okay, aber seien Sie vorsichtig, klar?«
    Dann legte er auf und ließ mich mit meinem Telefon sitzen. Ich lächelte.
    »Ich dachte schon, er würde nie anrufen«, lachte Roscoe. »Aber ich schätze, achtzehn Stunden sind gar nicht so schlecht, selbst für das FBI, oder?«

    Das FBI war in Atlanta in einem neuen Bundesgebäude in der Innenstadt untergebracht. Roscoe parkte direkt davor. Die Empfangsdame rief oben an und teilte uns mit, daß Special Agent Picard sofort herunterkommen werde, um mit uns zu sprechen. Wir warteten in der Lobby auf ihn. Es war eine große Halle, der man den tapferen Versuch ansah, freundlich zu wirken, doch besaß sie immer noch die düstere Atmosphäre, die für Regierungsgebäude typisch ist. Picard stieg nach drei Minuten aus einem Aufzug. Mit großen Schritten kam er zu uns herüber. Er schien die gesamte Halle auszufüllen. Er nickte mir zu und nahm Roscoes Hand.
    »Habe von Finlay viel über Sie gehört«, sagte er.
    Seine Bärenstimme grollte. Roscoe nickte und lächelte.
    »Der Wagen, den Finlay gefunden hat, war ein gemieteter Pontiac. Wurde an Joe Reacher verliehen. Im Flughafen von Atlanta. Donnerstag abend um acht.«
    »Großartig, Picard«, sagte ich. »Haben Sie eine Ahnung, wo er sich verkrochen hatte?«
    »Mehr als eine Ahnung, mein Freund. Die Firma hatte die exakte Adresse. Der Wagen war vorbestellt. Er wurde direkt zu seinem Hotel gebracht.«
    Er nannte ein Hotel, das eine Meile von unserem entfernt lag.
    »Danke, Picard. Ich schulde Ihnen was.«
    »Kein Problem, mein Freund. Sie sind jetzt aber bitte vorsichtig, okay?«
    Er ging zurück zum Aufzug, und wir fuhren zurück zum Flughafen. Roscoe bog auf die Umgehungsstraße ein und beschleunigte im Strom der Wagen. Hinter einer Leitplanke tauchte ein schwarzer Pick-up auf. Nagelneu. Ich drehte mich um und konnte noch einen Blick darauf werfen, als er hinter einer Ansammlung von Lkws verschwand. Schwarz. Nagelneu. Wahrscheinlich hatte das nichts zu sagen. Hier unten wurden viele Pick-ups verkauft.
    Roscoe zückte ihre Dienstmarke an der Rezeption des Hotels, in dem Joe laut Picard am Donnerstag eingecheckt hatte. Die Angestellte sah in ihrem Computer nach und teilte uns mit, daß Joe in Zimmer 621 gewohnt hatte, sechster Stock, am hinteren Ende des Gangs. Sie sagte, ein Manager würde sich oben mit uns treffen. Also fuhren wir mit dem Aufzug hinauf und gingen einen dunklen Gang entlang. Warteten vor Joes Zimmertür.
    Der Manager kam sofort und öffnete das Zimmer mit seinem Generalschlüssel. Wir gingen hinein. Das Zimmer war leer. Es war aufgeräumt und gesäubert worden. Es sah aus, als sei es für neue Gäste bereit.
    »Was ist mit seinen Sachen?« sagte ich. »Wo sind die?«
    »Wir haben das Zimmer am Samstag ausgeräumt«, sagte der Manager. »Der Gast hat Donnerstag abend eingecheckt und sollte Freitag morgen um elf Uhr das Zimmer räumen. Wir gaben ihm, wie das üblich ist, noch einen Tag, und als er dann nicht auftauchte, haben wir seine Sachen ausgeräumt und zur Hauswirtschaft gebracht.«
    »Also sind seine Sachen irgendwo in einem Schrank?« fragte ich.
    »Unten«, sagte der Manager. »Sie sollten sehen, was wir da alles haben. Die Leute vergessen ständig irgendwas.«
    »Also können wir einen Blick darauf werfen?«
    »Im Keller«, sagte er. »Nehmen Sie die Treppe von der Lobby aus. Sie werden es schon finden.«
    Der Manager spazierte davon. Roscoe und ich gingen den langen Korridor zurück und fuhren mit dem Aufzug nach unten. Wir fanden die Personaltreppe und gingen hinunter in den Keller. Die Hauswirtschaft war eine riesige, mit Bettwäsche und Handtüchern vollgestopfte Halle. Dort gab es alle möglichen Körbe mit Seifen und Shampoos, wie man sie in der Dusche findet. Zimmermädchen kamen mit ihren Servicewagen herein und gingen hinaus. In der vorderen Ecke war ein Büro durch Glaswände abgetrennt, darin saß

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