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Jack Reacher 01: Größenwahn

Jack Reacher 01: Größenwahn

Titel: Jack Reacher 01: Größenwahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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anderen Nummern auf Joes Ausdruck. Die Nummer von W. B. war in New Jersey. Princeton University. Fakultät für Zeitgeschichte. Ich legte wieder auf. Konnte keine Verbindung sehen. Die Nummer von K. K. war in New York City. Columbia University. Fakultät für Zeitgeschichte. Ich legte wieder auf. Dann wählte ich J.S. in New Orleans an. Ich hörte ein Rufzeichen und dann eine geschäftige Stimme.
    »Fünfzehntes Revier, Ermittlungen«, sagte die Stimme.
    »Ermittlungen?« fragte ich. »Ist da das Police Department von New Orleans?«
    »Fünfzehntes Revier«, wiederholte die Stimme. »Kann ich Ihnen helfen?«
    »Gibt es bei Ihnen jemanden mit den Initialen J. S.?«
    »J.S.?« fragte die Stimme. »Davon gibt es hier drei. Wen möchten Sie denn sprechen?«
    »Das weiß ich nicht«, erklärte ich. »Sagt Ihnen der Name Joe Reacher etwas?«
    »Was zum Teufel soll das sein?« fragte die Stimme. »Ein Quiz oder so?«
    »Fragen Sie nach, ja? Fragen Sie jeden J. S., ob er Joe Reacher kennt. Wollen Sie das für mich tun? Ich rufe dann später noch mal an, okay?«
    Unten in New Orleans stöhnte der Wachhabende vom fünfzehnten Revier nur leise und legte auf. Ich blickte Roscoe achselzuckend an und stellte das Telefon zurück auf den Nachttisch.
    »Warten wir auf Molly?« fragte sie.
    Ich nickte. Ich war nervös, weil ich Molly kennenlernen würde. Es war, als würde man einen Geist treffen, der mit einem anderen Geist verbunden war.
    Wir warteten an dem in die Fensternische gepferchten Tisch. Sahen, wie die Sonne aus ihrem Zenit niedersank. Verbrachten die Zeit damit, Joes Ausdruck zwischen uns hin und her zu schieben. Ich starrte auf die Überschrift. E Unum Pluribus. Aus einem werden viele. Das war Joe Reacher, in drei Wörtern. Etwas Wichtiges in einem kleinen, ironischen Wortspiel verdichtet.
    »Gehen wir«, sagte Roscoe.
    Es war noch zu früh, aber wir waren ungeduldig. Wir sammelten unsere Sachen zusammen. Fuhren mit dem Aufzug zur Lobby und ließen die toten Latinos unsere Telefonrechnung bezahlen. Dann gingen wir hinüber zu Roscoes Chevy. Bahnten uns langsam unseren Weg zu den Ankunftsterminals. Leicht war das nicht. Die Flughafenhotels waren für Leute geplant, die aus den Ankunftsterminals kamen oder zu den Abflugterminals wollten. Niemand hatte an die Leute gedacht, die in entgegengesetzter Richtung fahren mußten.
    »Wir wissen nicht, wie Molly aussieht«, sagte Roscoe.
    »Aber sie weiß, wie ich aussehe«, erwiderte ich. »Ich sehe wie Joe aus.«
    Der Flughafen war riesig. Wir sahen das meiste davon, als wir hinüber in den Ankunftsbereich fuhren. Er war größer als manche Städte, die ich gesehen hatte. Wir fuhren meilenweit. Fanden den richtigen Terminal. Verpaßten einen Spurwechsel und fuhren am Kurzzeitparkplatz vorbei. Fuhren noch einmal die Runde und reihten uns an der Schranke ein. Roscoe schnappte sich ein Ticket und fuhr langsam auf den Parkplatz.
    »Nach links«, sagte ich.
    Der Parkplatz war voll. Ich reckte den Hals und suchte nach einem freien Platz. Dann sah ich verschwommen einen schwarzen Umriß in der Reihe rechts von mir. Ich sah ihn aus dem Augenwinkel.
    »Nach rechts, nach rechts.«
    Ich dachte, es sei das Heck eines schwarzen Pick-ups. Nagelneu. Der rechts von mir vorbeifuhr. Roscoe riß das Steuer herum, und wir bogen in den nächsten Gang. Sahen ein Aufblitzen roter Bremslichter auf schwarzem Blech. Ein Pick-up fuhr aus unserem Blickfeld. Roscoe schoß den Gang hinunter und nahm hart die Kurve.
    Der nächste Gang war leer. Nichts bewegte sich. Nichts als Kolonnen von Wagen, die ruhig in der Sonne standen. Dasselbe im folgenden. Nichts bewegte sich. Kein schwarzer Pick-up. Wir fuhren über den gesamten Parkplatz. Das kostete uns viel Zeit. Wir wurden durch ein- und ausfahrende Wagen aufgehalten. Aber wir suchten den gesamten Bereich ab. Konnten nirgendwo einen schwarzen Pick-up finden.
    Doch wir fanden Finlay. Wir parkten auf einem freien Platz und machten uns auf den langen Weg zum Terminal. Finlay hatte in einem anderen Bereich geparkt und kam aus der Diagonalen auf uns zu. Den Rest des Wegs legten wir gemeinsam zurück.
    Im Terminal herrschte Hochbetrieb. Und er war riesig. Nicht sehr hoch, aber meilenweit in die Breite gebaut. Das ganze Gebäude war überfüllt. Oben zeigten klickende Anzeigetafeln die Ankunftszeiten an. Die Zwei-Uhr-Maschine aus Washington war gelandet und rollte zum Flugsteig. Wir gingen dorthin. Es war eine Strecke von fast einer halben Meile. Wir befanden uns in

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