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Jack Reacher 01: Größenwahn

Jack Reacher 01: Größenwahn

Titel: Jack Reacher 01: Größenwahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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zugelassen«, sagte sie. »Und die Adresse ist Zacarias Perez, Rechtsanwälte, Jacksonville, Florida.«
    Ich nickte. Sie nickte zurück. Sherman Stollers Helfer. Die ihn vor zwei Jahren nach genau fünfundfünfzig Minuten aus dem Revier in Jacksonville herausgeholt hatten.
    »Okay«, sagte sie. »Bringen wir alles auf den Punkt. Hubble. Stoller. Joes Untersuchung. Sie drucken Falschgeld in Kliners Lagerhaus, richtig?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Falsch«, sagte ich. »Es wird kein Falschgeld innerhalb der Staaten gedruckt. Das passiert nur im Ausland. Molly Beth Gordon hat mir das erzählt, und sie muß wissen, was sie sagt. Sie behauptet, Joe hätte so was unmöglich gemacht. Und was immer auch Stoller getan hat, Judy sagt, daß er damit vor einem Jahr aufgehört hat. Und Finlay sagt, daß Joe das Ganze erst vor einem Jahr begonnen hat. Ungefähr zur selben Zeit, als Hubble Stoller feuerte.«
    Roscoe nickte. Zuckte die Achseln.
    »Wir brauchen Mollys Hilfe«, sagte sie. »Wir brauchen eine Kopie von Joes Unterlagen.«
    »Oder Picards Hilfe. Vielleicht finden wir Joes Hotelzimmer und bekommen die Originalunterlagen in die Hände. Schauen wir mal, wer schneller ist und uns anruft, Molly oder Picard.«
    Roscoe schaltete das Licht aus. Startete den Wagen für die Rückfahrt zum Flughafenhotel. Ich streckte mich gähnend neben ihr aus. Ich konnte spüren, daß sie nervös wurde. Sie hatte jetzt nichts mehr zu tun. Keine Ablenkung mehr. Jetzt hatte sie sich den stillen, gefährlichen Nachtstunden zu stellen. Der ersten Nacht nach der letzten. Die Aussicht beunruhigte sie.
    »Hast du die Waffe, Reacher?«
    Ich drehte mich auf dem Sitz herum, um ihr Gesicht zu sehen.
    »Sie ist im Kofferraum«, sagte ich. »In der Schachtel. Du hast sie da reingetan, erinnerst du dich?«
    »Nimm sie mit aufs Zimmer, okay? Dann fühle ich mich besser.«
    Ich grinste schläfrig in die Dunkelheit. Gähnte.
    »Ich fühle mich dann auch besser«, sagte ich. »Es ist eine höllische Waffe.«
    Dann verfielen wir wieder in Schweigen. Roscoe fand den Hotelparkplatz. Wir stiegen aus dem Wagen und streckten uns in der Dunkelheit. Ich öffnete den Kofferraum. Nahm die Schachtel heraus und schlug den Kofferraumdeckel zu. Wir gingen ins Hotel, durch die Lobby und fuhren mit dem Aufzug hinauf.
    Im Zimmer angekommen, wollten wir nur noch schlafen. Roscoe legte ihre glänzende 38er neben ihr Bett auf den Teppich. Ich lud meine riesige 44er und legte sie auf meine Seite. Durchgeladen und gesichert. Wir klemmten einen Stuhl unter den Türknauf. Roscoe fühlte sich sicherer so.

    Ich wachte früh auf, lag im Bett und dachte an Joe. Mittwoch morgen. Nun war er schon fünf volle Tage tot. Roscoe war bereits auf. Sie stand mitten im Zimmer und streckte sich. Eine Art Yoga-Übung. Sie hatte geduscht und war nur halb angezogen. Sie hatte keine Unterhose an. Nur ein Hemd. Ihr Rücken war mir zugewandt. Als sie sich streckte, glitt das Hemd nach oben. Plötzlich dachte ich nicht mehr an Joe.
    »Roscoe?«
    »Was?«
    »Du hast den wunderbarsten Hintern auf dem ganzen Planeten.«
    Sie kicherte. Ich warf mich auf sie. Konnte nicht anders. Sie machte mich verrückt. Es war dieses Kichern, das es mir angetan hatte. Es machte mich wirklich verrückt. Ich trug sie zurück in das große Hotelbett. Das Gebäude hätte einstürzen können, wir hätten es nicht bemerkt. Wir endeten erschöpft in einem Knäuel. Blieben eine Weile liegen. Dann stand Roscoe noch einmal auf und duschte sich zum zweiten Mal an diesem Morgen. Zog sich wieder an. Mit Unterhose und allem Drum und Dran. Grinste zu mir herüber, als wollte sie sagen, daß sie mich damit vor weiterer Versuchung bewahrte.
    »Du meinst das wirklich?«
    »Was meine ich?« fragte ich lächelnd.
    »Du weißt schon«, lächelte sie zurück. »Daß ich einen hübschen Hintern habe.«
    »Ich habe nicht gesagt, daß du einen hübschen Hintern hast«, erwiderte ich. »Ich habe viele hübsche Hintern gesehen. Ich sagte, deiner sei der wunderbarste Hintern auf dem ganzen Planeten.«
    »Und du meinst das wirklich?«
    »Darauf kannst du wetten«, sagte ich. »Unterschätze nicht die Anziehungskraft deines Hinterns, Roscoe, was auch immer du tust.«
    Ich bestellte beim Zimmerservice Frühstück. Entfernte den Stuhl vom Türknauf, damit der kleine Wagen durchkonnte. Zog die schweren Vorhänge auf. Es war ein herrlicher Morgen. Ein leuchtendblauer Himmel, nicht die kleinste Wolke, strahlende Herbstsonne. Das Zimmer war lichtdurchflutet.

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