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Jack Reacher 01: Größenwahn

Jack Reacher 01: Größenwahn

Titel: Jack Reacher 01: Größenwahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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dem Gewerbegebiet und fand es ziemlich problemlos. Sah die Art Straße, die ich mir vorgestellt hatte. Autohändler, Großhändler für Billardtische, Büromöbel aus zweiter Hand. Ich parkte vor einer in einem Ladenlokal untergebrachten Kirche. Auf der anderen Straßenseite befanden sich zwei Survival-Shops. Ich entschied mich für den linken und ging hinein. An der Tür erklang eine Glocke. Der Mann an der Verkaufstheke blickte auf. Der übliche Typ. Weiß, mit schwarzem Bart, Tamanzug und Stiefeln. Er hatte einen riesigen goldenen Ohrring in einem Ohr. Sah aus wie eine Art Pirat. Vielleicht war er ein Veteran. Vieleicht wollte er auch nur einer sein. Er nickte mir zu.
    Er hatte, was ich brauchte. Ich nahm eine olivfarbene Tarnhose und ein ebensolches Hemd. Fand eine Tarnjacke, die groß genug für mich war. Sah mir genau die Taschen an. Ich mußte die Desert Eagle unterbringen. Dann fand ich eine Wasserflasche und ein anständiges Fernglas. Schleppte das ganze Zeug rüber zur Kasse und stapelte es dort auf. Zog mein Bündel Hunderter heraus. Der Mann mit dem Bart sah mich an.
    »Ich könnte einen Totschläger gebrauchen«, sagte ich.
    Er sah erst mich an und dann mein Bündel Hunderter. Dann bückte er sich und holte eine Schachtel hervor. Sie sah schwer aus. Ich entschied mich für einen dicken, etwa zwanzig Zentimeter langen Knüppel. Es war ein Rohr aus Leder. An einem Ende mit Klebeband umwickelt, damit man es besser greifen konnte. Im Innern war eine Klempnerfeder. Das Ding, das sie in die Rohre stecken, bevor die gebogen werden. Die Feder war mit Blei ummantelt. Eine wirksame Waffe. Ich nickte. Bezahlte alles und ging hinaus. Als ich die Tür aufstieß, ertönte wieder die Glocke.
    Ich fuhr den Bentley etwa hundert Meter weiter und parkte vor dem ersten Autohändler, der in seinem Schaufenster für Glastönungen warb. Drückte auf die Hupe und stieg aus, um mit dem Mann zu reden, der aus der Tür kam.
    »Können Sie die Scheiben dieses Wagens für mich tönen?« fragte ich ihn.
    »Von diesem Wagen?« fragte er. »Sicher kann ich das. Ich kann alles mögliche tönen.«
    »Wie lange brauchen Sie?«
    Der Mann ging zum Wagen und ließ seinen Finger über die seidig lackierte Karosserie gleiten.
    »Bei einem Wagen wie diesem werden Sie erstklassige Arbeit wollen«, sagte er. »Dafür brauche ich ein paar Tage, vielleicht drei.«
    »Wieviel wollen Sie dafür?«
    Er befühlte weiterhin den Lack und sog Luft durch seine Zähne wie alle Autohändler, wenn sie nach dem Preis gefragt werden.
    »Ein paar Hunderter«, sagte er. »Bei erstklassiger Arbeit, und bei einem Wagen wie diesem werden Sie nichts anderes wollen.«
    »Ich gebe Ihnen zweihundertfünfzig«, sagte ich. »Das ist für mehr als erstklassige Arbeit, und Sie leihen mir für die zwei oder drei Tage einen Wagen, okay?«
    Der Typ sog noch etwas Luft ein und schlug dann leicht auf die Motorhaube des Bentleys.
    »Gemacht, mein Freund.«
    Ich nahm die Schlüssel des Bentleys von Charlies Bund und tauschte sie gegen die eines acht Jahre alten Cadillacs ein, der die Farbe einer Avocado hatte. Er schien ganz gut zu fahren und war so unauffällig, wie man sich nur wünschen konnte. Der Bentley war ein schöner Wagen, aber nicht ganz das, was ich brauchte, wenn die Überwachung Mobilität erforderte. Auffallender als er konnte kaum ein Wagen sein.
    Ich fuhr am Südrand der Stadt vorbei und hielt an einer Tankstelle. Füllte den großen Tank des alten Cadillacs und kaufte ein paar Schokoriegel, Nüsse und Wasser. Dann wechselte ich auf der Toilette die Kleider. Ich zog die Sachen aus den Restbeständen der Armee an und warf meine alten Klamotten in den Mülleimer. Ging zurück zum Wagen. Steckte die Desert Eagle in die tiefe Innentasche meiner neuen Jacke. Durchgeladen und gesichert. Schüttete die restlichen Patronen in die obere Außentasche. Morrisons Springmesser war in der linken Seitentasche und der Totschläger in der rechten.
    Ich verteilte die Nüsse und die Schokoriegel auf die restlichen Taschen. Schüttete eine Flasche Sprudel in die Wasserflasche und ging an die Arbeit. Ich brauchte eine weitere Stunde, um zurück nach Margrave zu kommen. Ich fuhr den alten Cadillac um den Zubringer herum. Wieder die Auffahrt hinauf in Richtung Norden. Setzte etwa hundert Meter auf dem Seitenstreifen zurück und hielt direkt im Niemandsland zwischen der Abfahrt und der Auffahrt. Wo niemand den Highway verlassen oder hinauffahren würde. Außer den Leuten, die an Margrave

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