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Jack Reacher 01: Größenwahn

Jack Reacher 01: Größenwahn

Titel: Jack Reacher 01: Größenwahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Haus des alten Pärchens, um ihr Telefon zu benutzen. Ich lehnte mich gegen die warme Motorhaube des Bentleys und genoß die Morgensonne. Innerhalb von zwei Minuten war er wieder zurück.
    »Wir müssen zu seinem Büro«, sagte er. »Strategiebesprechung.«
    Er fuhr. Bahnte sich seinen Weg aus dem unübersichtlichen Labyrinth der kleinen Straßen bis zur Innenstadt. Drehte das große Lenkrad aus Bakelit hin und her und steuerte auf die Wolkenkratzer zu.
    »Okay, Sie haben mir den Beweis gezeigt. Jetzt sagen Sie mir, wie Sie es herausgefunden haben.«
    Ich drehte mich in dem großen Ledersitz herum, damit ich ihm ins Gesicht sehen konnte.
    »Ich wollte Joes Liste überprüfen«, sagte ich. »Diese Sache mit dem Apostroph bei Stollers' Garage. Aber die Liste war in Chlorwasser eingeweicht worden. Die ganze Schrift war weggebleicht.«
    Er blickte zu mir herüber.
    »Sie haben es sich daraus zusammengereimt?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Ich habe es durch das Senatsgutachten herausgefunden«, sagte ich. »Es gab dort ein paar kleinere Paragraphen. Einer handelte von einer alten Organisation in Bogota. Und es gab noch einen weiteren Paragraphen über eine Operation im Libanon vor etlichen Jahren. Sie machten es genauso, bleichten echte Dollarnoten, um das leere Papier wieder neu bedrucken zu können.«
    Finlay überfuhr eine rote Ampel. Blickte zu mir herüber.
    »Also ist Kliners Idee gar nicht so originell?«
    »Kein bißchen originell. Aber diese anderen Typen haben nur sehr wenig Falschgeld gedruckt. In sehr geringen Mengen. Kliner hat das Ganze in riesigen Dimensionen aufgezogen. Wie einen richtigen Industriebetrieb. Er ist der Henry Ford der Geldfälscherei. Henry Ford hat ja auch nicht das Automobil erfunden. Aber die Massenproduktion.«
    Er hielt an der nächsten roten Ampel. Auf der Querstraße war Verkehr.
    »Und die Sache mit dem Bleichmittel war in dem Senatsgutachten zu finden?« fragte er. »Warum sind Bartholomew und Kelstein nicht darauf gekommen? Sie haben das verdammte Ding doch geschrieben, oder etwa nicht?«
    »Ich denke, daß Bartholomew darauf gekommen ist«, sagte ich. »Ich glaube, das ist es, was er schließlich herausgefunden hat. Das deutete seine E-Mail an. Er hat sich daran erinnert. Es war ein sehr langes Gutachten. Mit Tausenden von Seiten und vor sehr langer Zeit verfaßt. Die Sache mit dem Bleichmittel war nur eine winzige Fußnote unter einer riesigen Menge anderer Fakten. Und sie bezog sich nur auf zwei sehr kleine Operationen. Überhaupt kein Vergleich mit Kliners Dimensionen. Man kann Bartholomew oder Kelstein deswegen keinen Vorwurf machen. Sie sind alt.«
    Finlay zuckte die Schultern. Parkte in einer Abschleppzone, neben einem Hydranten.

KAPITEL 28

    Picard traf uns in der düsteren Lobby und führte uns in einen Seitenraum. Wir gingen unsere Ergebnisse durch. Er nickte, und seine Augen leuchteten hell. Vor ihm lag ein großer Fall ausgebreitet.
    »Ausgezeichnete Arbeit, meine Freunde«, sagte er. »Aber mit wem haben wir es jetzt zu tun? Ich denke, wir können sagen, daß all diese kleinen Latinos nicht dazugehören. Das sind nur angemietete Handlanger. Sie wurden einfach geopfert. Aber in Margrave selbst sind uns immer noch fünf der angeblichen zehn Täter unbekannt. Wir haben noch nicht herausgefunden, wer sie sind. Das könnte die Dinge sehr kompliziert für uns machen. Wir wissen Bescheid über Morrison, Teale, Baker und die beiden Kliners, richtig? Aber wer sind die anderen fünf? Es könnte jeder dort sein, richtig?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Wir müssen nur noch einen identifizieren«, widersprach ich. »Ich habe letzte Nacht vier weitere aufgespürt. Wir kennen nur den zehnten Mann noch nicht.«
    Picard und Finlay sahen mich an.
    »Wer sind sie?« fragte Picard.
    »Die beiden Wachmänner vom Lagerhaus«, sagte ich. »Und zwei weitere Cops. Das Verstärkungsteam vom Freitag.«
    »Noch mehr Cops?« sagte Finlay. »Scheiße.«
    Picard nickte. Legte seine riesigen Hände auf den Tisch.
    »Okay«, sagte er. »Ihr Jungs fahrt jetzt direkt zurück nach Margrave. Versucht euch aus allen Schwierigkeiten herauszuhalten, aber wenn das nicht geht, dann nehmt die Verhaftungen vor. Seid äußerst vorsichtig wegen dieses zehnten Mannes. Es könnte jeder von ihnen sein. Ich werde nachkommen. Gebt mir zwanzig Minuten, damit ich Roscoe holen kann, und dann sehen wir uns in Margrave.«
    Wir standen auf. Schüttelten uns die Hände. Picard ging nach oben, und Finlay und ich liefen

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