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Jack Reacher 01: Größenwahn

Jack Reacher 01: Größenwahn

Titel: Jack Reacher 01: Größenwahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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ihnen bis zu den Knöcheln herunter. Ihre Ärsche schweben in der Luft. Deshalb sind sie so beunruhigt. Deshalb haben sie solche Panik.«
    Finlay schüttelte den Kopf. Grinste gegen die Windschutzscheibe.
    »Wie zum Teufel haben Sie das rausgekriegt?«
    Ich antwortete nicht sofort. Wir fuhren weiter. Der Highway brachte uns durch die sich verdichtenden Häuseransammlungen an Atlantas Südrand. Häuserblöcke entstanden hier. Bauwesen und Handel bestätigten eifrig die wachsende Stärke des amerikanischen Südens. Kräne standen bereit, um den Südwall der Stadt gegen die ländliche Leere davor abzusichern.
    »Wir gehen das nacheinander durch«, sagte ich. »Zunächst werde ich es Ihnen beweisen. Ich werde Ihnen einen Klimaanlagenkarton zeigen, der vollgestopft ist mit echten Dollarnoten.«
    »Werden Sie das? Wo?«
    Ich blickte zu ihm hinüber.
    »In Stollers Garage.«
    »Herrgott noch mal, Reacher«, sagte er. »Die ist doch abgebrannt. Und es war nichts drin, oder? Und selbst wenn dort was gewesen wäre, jetzt sind da nur noch das Police Department von Atlanta und die Feuerwehr.«
    »Ich habe keine Informationen darüber, daß sie abgebrannt ist.«
    »Was zum Teufel reden Sie da? Ich habe Ihnen das doch erzählt, es stand im Telex.«
    »Wo sind Sie zur Schule gegangen?« fragte ich ihn.
    »Was hat das jetzt mit unserer Sache zu tun?« fragte er zurück.
    »Genauigkeit«, sagte ich, »ist eine Geisteshaltung. Kann durch gute Schulbildung verstärkt werden. Sie haben doch Joes Computerausdruck gesehen, oder?«
    Finlay nickte.
    »Erinnern Sie sich an den vorletzten Punkt?« fragte ich ihn.
    »Stollers' Garage«, sagte er.
    »Richtig«, sagte ich. »Aber achten Sie auf die Apostrophierung. Wenn kein Apostroph hinter dem letzten Buchstaben wäre, dann hieße das: Entweder die Garage gehört einer Person namens Stoller. Genitiv Singular nannten sie das in der Schule, richtig? Oder die Garage gehört mehreren Personen namens Stoller. Genitiv Plural.«
    »Aber?« fragte er.
    »So war es nicht geschrieben«, sagte ich. »Es kam ein Apostroph hinter dem letzten Buchstaben. Der sollte eindeutig machen, daß die Garage den Stollers gehörte. Wie bei einem Namen, der auf ›s‹ endet. James - James' Haus. Entsprechend dazu: die Stollers - Stollers' Garage. An sich nicht nötig. Aber ein eindeutiger Hinweis. Die Garage gehört zwei Menschen mit Namen Stoller. Und im Haus am Golfplatz gab es keine zwei Menschen mit Namen Stoller. Judy und Sherman waren nicht verheiratet. Der einzige Ort, wo wir zwei Menschen namens Stoller finden werden, ist das kleine, alte Haus, wo Shermans Eltern wohnen. Und sie haben eine Garage.«
    Finlay fuhr schweigend weiter. Dachte darüber nach.
    »Sie glauben, er hat einen Karton bei seinen Eltern versteckt?« fragte er.
    »Das ist doch logisch. Die Kartons, die wir in seinem eigenen Haus gesehen haben, waren leer. Aber Sherman wußte doch nicht, daß er letzten Donnerstag sterben würde. Also ist es nur vernünftig anzunehmen, daß er irgendwo weitere Ersparnisse versteckt hat. Er glaubte, daß er noch Jahre so leben könnte, ohne zu arbeiten.«
    Wir waren fast in Atlanta. Der große Verkehrsknoten tauchte auf.
    »Fahren Sie um den Flughafen herum«, sagte ich zu ihm.
    Wir fuhren auf einer erhöhten Betonbahn an der Stadtkulisse entlang. Kamen nahe am Flughafen vorbei. Ich fand den Weg zum ärmeren Teil der Stadt zurück. Es war fast halb acht Uhr morgens. Die Gegend sah im weichen Morgenlicht ziemlich gut aus. Die tiefstehende Sonne verlieh ihr einen falschen Glanz. Ich fand die richtige Straße und das richtige Haus, das sich unaufdringlich hinter seinem Sturmzaun zusammenkauerte.
    Wir verließen den Wagen, und ich führte Finlay durch das Törchen im Drahtzaun. Den geraden Pfad entlang bis zur Tür. Ich nickte ihm zu. Er zog seine Polizeimarke und klopfte an die Tür. Wir hörten, wie es auf dem Flurboden knackte. Dann hörten wir Riegel zurückschnappen und Ketten klirren. Die Tür öffnete sich. Sherman Stollers Mutter stand vor uns. Sie sah wach aus. Nicht so, als hätten wir sie aus dem Bett gerissen. Sie sagte nichts. Starrte uns nur an.
    »Morgen, Mrs. Stoller«, sagte ich. »Erinnern Sie sich an mich?«
    »Sie sind ein Officer«, sagte sie.
    Finlay hielt ihr seine Polizeimarke hin. Sie nickte.
    »Sie kommen besser rein.«
    Wir folgten ihr den Flur hinunter in die enge Küche.
    »Was kann ich für Sie tun?« fragte die alte Lady.
    »Wir würden gerne einen Blick in Ihre Garage werfen,

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