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Jack Reacher 01: Größenwahn

Jack Reacher 01: Größenwahn

Titel: Jack Reacher 01: Größenwahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Dollars. Sie benutzten Bankschecks, Überweisungen und gefälschte Hunderter und kauften echte Eindollarnoten in den gesamten Vereinigten Staaten. Ungefähr eine Tonne pro Woche.«
    Finlay starrte zu mir herüber. Nickte. Langsam dämmerte es ihm.
    »Eine Tonne pro Woche? Wieviel ist das?«
    »Eine Tonne in Einem ist eine Million Dollar«, sagte ich. »Sie brauchen vierzig Tonnen im Jahr. Vierzig Millionen Dollar in Eindollarnoten.«
    »Weiter.«
    »Die Trucks bringen sie nach Margrave«, fuhr ich fort. »Von allen Orten, wo Hubble Eindollarscheine aufgespürt hat. Sie kommen ins Lagerhaus.«
    Finlay nickte. Er begriff jetzt. Er sah, worauf das Ganze hinauslief.
    »Dann werden sie in den Kartons für Klimaanlagen verschifft«, sagte er.
    »Genau. Bis vor einem Jahr. Bis die Küstenwache sie gestoppt hat. In netten, neuen Kartons, die wahrscheinlich bei einer weit entfernten Fabrik für Pappkartons bestellt worden sind. Sie haben die Scheine verpackt, mit Klebeband versiegelt und dann verschifft. Aber bevor sie sie verschifften, haben sie sie gezählt.«
    Er nickte wieder.
    »Damit alles seine Ordnung hatte. Aber wie zum Teufel zählt man eine Tonne Dollarnoten pro Woche?«
    »Sie haben sie gewogen. Jedesmal, wenn sie einen Karton auffüllten, stellten sie ihn auf eine Waage und wogen ihn. Bei Einern ist eine Unze dreißig Dollar wert. Ein Pfund ist vierhundertachtzig wert. Ich habe das Ganze letzte Nacht nachgelesen. Sie wogen sie, rechneten den Wert aus und schrieben die Summe auf eine Seite am Karton.«
    »Woher wissen Sie das?« fragte er.
    »Die angeblichen Seriennummern, Sie zeigten an, wieviel Geld im Karton war.«
    Finlay grinste zerknirscht.
    »Okay«, sagte er. »Dann kamen die Kartons nach Jacksonville Beach, richtig?«
    Ich nickte.
    »Wurden auf ein Schiff verladen. Und dann ging es ab nach Venezuela.«
    Dann schwiegen wir. Wir näherten uns dem Lagerhausgelände am Ende der alten Landstraße. Es tauchte zu unserer Linken wie der Mittelpunkt der Erde auf. Die Metallverkleidung der Gebäude spiegelte die fahle Morgendämmerung wider. Wir blickten hinüber. Unsere Köpfe schnellten herum, als wir vorbeifuhren. Dann bogen wir auf die Rampe zum Highway ein. Steuerten nordwärts nach Atlanta. Finlay trat das Pedal nieder, und das stattliche, alte Auto dröhnte schneller die Piste hinunter.
    »Und was ist in Venezuela?« fragte ich ihn.
    Er blickte achselzuckend zu mir herüber.
    »Vieles, nicht wahr?«.
    »Kliners Chemiefabriken«, sagte ich. »Er hat sie nach den Schwierigkeiten mit der Umweltbehörde dorthin verlegt.«
    »Und?«
    »Und was macht er dort?« fragte ich ihn. »Wozu dienen diese Chemiefabriken dort?«
    »Sie haben was mit Baumwolle zu tun«, sagte er.
    »Richtig. Und zwar mit Ätznatron, Natriumhypochlorit, Chlor und Wasser. Was kriegt man, wenn man alle diese Stoffe mischt?«
    Er zuckte die Achseln. Er war Cop, kein Chemiker.
    »Bleichmittel«, sagte ich. »Ein ziemlich starkes Bleichmittel speziell für Baumwollfasem.«
    »Und?« fragte er wieder.
    »Was hat der Mitarbeiter von Bartholomew Ihnen über Währungspapier erzählt?«
    Finlay sog scharf die Luft ein. Er schnappte praktisch danach.
    »Herrgott«, sagte er. »Währungspapier besteht zum größten Teil aus Baumwollfasem. Mit einem kleinen Anteil Leinen. Sie bleichen die Dollarnoten. Mein Gott, Reacher, sie bleichen die Druckfarbe weg. Ich fasse es nicht. Sie bleichen die Farbe von den Einem weg und verschaffen sich so vierzig Millionen Stück echtes, leeres Papier zur freien Verfügung.«
    Ich grinste ihn an, und er streckte seine rechte Hand aus. Wir ließen unsere Hände hoch über unseren Köpfen zusammenklatschen und jubelten uns in dem dahinrasenden Wagen zu.
    »Sie haben's erfaßt, Harvard-Mann«, sagte ich. »So machen sie es. Kein Zweifel. Sie haben diese chemische Sache ausgetüftelt und drucken die leeren Geldscheine als Hunderter neu. Das meinte Joe mit E Unum Pluribus. Aus einem werden viele. Aus einer Dollarnote werden hundert Dollar.«
    »Herrgott«, sagte Finlay erneut. »Sie bleichen die Druckfarbe weg. Das ist schon was, Reacher. Und wissen Sie, was das heißt? In diesem Moment ist das Lagerhaus bis zur Decke mit vierzig Tonnen echten Dollarnoten vollgestopft. Es sind vierzig Millionen Dollar da drin. Vierzig Tonnen in Stapeln, die nur darauf warten, daß sich die Küstenwache zurückzieht. Wir erwischen sie mit heruntergelassener Hose, nicht wahr?«
    Ich lachte glücklich.
    »Richtig«, sagte ich. »Die Hose hängt

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