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Jack Reacher 01: Größenwahn

Jack Reacher 01: Größenwahn

Titel: Jack Reacher 01: Größenwahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Wagen, zwang ihn mit der Desert Eagle hinaus in den Verkehr.
    »Aber du erschießt mich auch nicht!« schrie Picard. »Mein Anruf ist für dich die einzige Möglichkeit, die Frau zu retten. Glaub mir das.«
    »Ich weiß, Picard!« brüllte ich zurück. »Ich glaube dir. Ich werde dich nicht erschießen. Wirst du mich erschießen?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Ich werde dich nicht erschießen, Reacher!«
    Es sah aus, als wären wir in einer Pattsituation. Wir umrundeten den Bentley, unsere Finger schon ganz weiß auf dem Abzug, und versicherten einander, daß wir nicht schießen würden.
    Er sagte die Wahrheit. Aber ich log. Ich wartete, bis er sich in einer Linie mit dem zertrümmerten Lkw befand und ich neben dem Bentley stand. Dann zog ich den Abzug durch. Das 44er-Geschoß erwischte ihn und warf seine riesige Gestalt rückwärts in den Blechhaufen. Ich wartete nicht, um ein zweites Mal zu schießen. Ich knallte den Kofferraum zu und sprang auf den Fahrersitz. Startete den Wagen und ließ die Reifen qualmen. Ich löste mich vom Randstreifen und umfuhr die Leute, die hinter den Dollars herrannten. Rammte meinen Fuß aufs Gas und raste ostwärts.
    Noch zwanzig Meilen. Ich brauchte dafür zwanzig Minuten. Das Adrenalin ließ mich zittern und nach Luft schnappen. Ich zwang meinen Herzschlag zu einem ruhigeren Rhythmus und holte immer wieder tief Luft. Dann jubelte ich mir triumphierend zu. Schrie und brüllte laut herum. Picard war ausgeschaltet.

KAPITEL 31

    Es war schon dunkel, als ich die Außenbezirke von Augusta erreichte. Ich verließ den Highway, als die größeren Gebäude zahlreicher wurden. Fuhr die Straßen der Innenstadt entlang und hielt am ersten Motel, das ich sah. Schloß den Bentley ab und ging ins Büro. Zur Rezeption. Der Angestellte blickte auf.
    »Kann ich ein Zimmer haben?« fragte ich.
    »Sechsunddreißig Dollar«, sagte der Mann.
    »Telefon auf dem Zimmer?« fragte ich.
    »Na sicher. Klimaanlage und Kabelfernsehen.«
    »Ein Branchenverzeichnis?« fragte ich.
    Er nickte.
    »Haben Sie eine Karte von Augusta?« fragte ich.
    Er wies mit seinem Daumen zu einem Ständer neben dem Zigarettenautomaten. Der war vollgestopft mit Karten und Prospekten. Ich löste die sechsunddreißig Dollar von der Rolle in meiner Hosentasche. Ließ das Geld auf den Tisch fallen. Füllte das Melderegister aus. Trug mich als Roscoe Finlay ein.
    »Zimmer zwölf«, sagte der Mann. Schob mir den Schlüssel zu.
    Ich nahm mir auf dem Weg einen Stadtplan mit und ging eilig hinaus. Lief zum Zimmer zwölf. Ging hinein und verschloß die Tür. Ich sah mir das Zimmer nicht an. Suchte nur nach dem Telefon und dem Branchenverzeichnis. Ich legte mich aufs Bett und schlug den Stadtplan auf. Öffnete das Branchenverzeichnis bei H für Hotels.
    Es war eine riesige Liste. In Augusta gab es Hunderte von Möglichkeiten, für eine Übernachtung zu bezahlen. Wirklich Hunderte. Sie füllten Seite um Seite. Also sah ich mir den Stadtplan an. Konzentrierte mich auf einen Abschnitt, der eine halbe Meile lang und vier Häuserblocks breit war, auf jeder Seite der Hauptstraße, die von Westen hereinkam. Das war mein Zielbereich. Ich ignorierte die Hotels direkt an der Hauptstraße. Konzentrierte mich auf die, die ein oder zwei Blöcke davon entfernt waren. Stellte die Hotels zwischen einer Viertelmeile und einer halben Meile zurück. Dann hatte ich ein grobgezeichnetes Viereck vor mir, das eine Viertelmeile lang und eine Viertelmeile breit war. Ich legte Stadtplan und Branchenverzeichnis nebeneinander und stellte eine Hitliste auf.
    Achtzehn Hotels. Eins davon war das, in dem ich mich befand. Also nahm ich das Telefon und wählte die Null für die Rezeption. Der Angestellte meldete sich.
    »Wohnt hier ein Mann namens Paul Lennon?« fragte ich ihn.
    Es gab eine Pause. Er überprüfte sein Buch.
    »Lennon?« fragte er. »Nein, Sir.«
    »Okay«, sagte ich. Legte den Hörer auf.
    Ich holte tief Luft und fing mit dem ersten Hotel auf meiner Liste an. Wählte die erste Nummer.
    »Wohnt bei Ihnen ein Mann namens Paul Lennon?« fragte ich den Mann, der abnahm.
    Es gab eine Pause.
    »Nein, Sir«, sagte der Mann.
    Ich ging die Liste durch. Wählte ein Hotel nach dem nächsten an.
    »Wohnt bei Ihnen ein Mann namens Paul Lennon?« fragte ich jeden Angestellten.
    Dann gab es immer eine Pause, während sie ihre Melderegister überprüften. Manchmal konnte ich hören, wie Seiten umgeschlagen wurden. Einige von ihnen hatten Computer. Dann hörte ich die

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