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Jack Reacher 01: Größenwahn

Jack Reacher 01: Größenwahn

Titel: Jack Reacher 01: Größenwahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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nachgebende Tür sein linkes Knie gerammt. Er rollte seinen Kopf herum und lockerte die erschütterten Muskeln im Nacken.
    »Okay?«
    Er lächelte. Sein Lächeln wurde zu einer Grimasse, als eine Sehne knirschte.
    »Ich werd's überleben.«
    Finlay stieg aus und schloß sich uns an. Er streckte sich, als würde er gerade wach werden. Wurde ganz aufgeregt. Er lächelte mich in der Dunkelheit an.
    »Gute Arbeit, Reacher«, sagte er. »Ich habe mich schon gefragt, wie Sie mich da rausholen würden. Was ist mit Picard?«
    Ich formte mit meinen Fingern eine Pistole, wie bei einer Kinderpantomime. Er nickte mir zu wie ein Partner dem anderen. War zu zurückhaltend, um noch weiter zu fragen. Ich schüttelte seine Hand. Schien mir das Richtige zu sein. Dann drehte ich mich um und klopfte leise an die Hintertür des Friseurladens. Sie wurde sofort geöffnet. Der ältere der beiden Männer stand da, als hätte er nur darauf gewartet, daß wir klopften. Er hielt uns die Tür wie ein alter Butler auf. Winkte uns hinein. Wir marschierten hintereinander einen Durchgang entlang in einen Lagerraum. Warteten bei den Regalen, die mit Friseurbedarf vollgestopft waren. Der knorrige, alte Mann holte uns ein.
    »Wir brauchen Ihre Hilfe«, sagte ich.
    Der alte Mann zuckte die Schultern. Zeigte uns mit seiner hellhäutigen Handfläche an, daß wir warten sollten. Schlurfte nach vom und kam mit seinem Partner zurück. Dem jüngeren der beiden. Sie diskutierten mein Anliegen in einem lauten, schnarrenden Flüsterton.
    »Nach oben«, sagte der jüngere.
    Wir stiegen eine schmale Treppe hinauf. Kamen in eine Wohnung, die über dem Friseurladen lag. Die beiden alten Friseure schoben uns zum Wohnzimmer durch. Sie zogen die Jalousien herunter und schalteten ein paar trübe Lampen ein. Bedeuteten uns, daß wir uns setzen sollten. Der Raum war klein und verwohnt, aber sauber. Er wirkte behaglich. Ich dachte, sollte ich je ein eigenes Zimmer haben, dann müßte es so aussehen. Wir setzten uns. Der jüngere setzte sich zu uns, und der ältere schlurfte wieder hinaus. Schloß die Tür. Wir vier saßen da und sahen uns an. Dann beugte sich der Friseur vor.
    »Ihr seid nicht die ersten, die sich bei uns verstecken, Jungs«, sagte er.
    Finlay blickte sich um. Ernannte sich selbst zum Sprecher.
    »Nicht?« fragte er.
    »Nein, Sir, nicht die ersten. Wir hatten hier eine Menge Jungs, die sich versteckt haben. Und Mädels auch, um die Wahrheit zu sagen.«
    »Was für Leute waren das?« fragte Finlay.
    »Alle möglichen«, erwiderte der alte Mann. »Wir hatten Gewerkschaftler von den Erdnußplantagen hier. Gewerkschaftler von den Pfirsichzüchtern. Wir hatten Frauen hier, die für das Wahlrecht kämpften. Wir hatten Jungs hier, die ihren Arsch nicht in Vietnam verbraten lassen wollten. Alles was ihr wollt.«
    Finlay nickte.
    »Und jetzt sind wir hier«, sagte er,
    »Ärger im Ort?« fragte der Alte.
    Finlay nickte wieder.
    »Großer Ärger«, sagte er. »Es kommen einschneidende Veränderungen.«
    »War zu erwarten«, sagte der alte Mann. »War schon seit Jahren zu erwarten.«
    »Tatsächlich?«
    Der Friseur nickte und stand auf. Trat zu einem großen Schrank. Öffnete die Tür und winkte uns, daß wir einen Blick darauf werfen sollten. Es war ein großer Schrank mit tiefen Regalböden. Die Bretter waren vollgestapelt mit Geld. Packen über Packen aus Scheinen, die mit Gummis zusammengehalten wurden. Der ganze Schrank war von oben bis unten voll. Es mußten ein paar hunderttausend Dollar darin sein.
    »Das Geld von der Kliner-Stiftung«, sagte der alte Mann. »Sie haben uns damit zugeschüttet. Da stimmte was nicht. Ich bin vierundsiebzig Jahre alt. Siebzig Jahre lang haben die Leute auf mich gepißt. Jetzt schütten sie mich mit Geld zu. Dann stimmt da doch was nicht, oder?«
    Er schloß die Tür wieder.
    »Wir geben es nicht aus«, sagte er. »Wir geben nicht einen Cent aus, den wir nicht selbst verdient haben. Wir packen es einfach in den Schrank. Seid ihr Jungs hinter der Kliner-Stiftung her?«
    »Morgen wird es keine Kliner-Stiftung mehr geben«, warf ich ein.
    Der alte Mann nickte nur. Blickte auf die Schranktür, als er daran vorbeiging, und schüttelte den Kopf. Schloß die Tür hinter sich und ließ uns in dem kleinen, behaglichen Raum allein.
    »Das wird nicht leicht werden«, sagte Finlay. »Drei von uns gegen drei von ihnen. Sie haben vier Geiseln. Zwei der Geiseln sind Kinder. Wir wissen nicht einmal genau, wo sie sie versteckt haben.«
    »Im

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