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Jack Reacher 09: Sniper

Jack Reacher 09: Sniper

Titel: Jack Reacher 09: Sniper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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niemandem etwas getan.«
    Helen sagte nichts.
    »In welchem Hotel übernachtet Hutton?«, fragte Reacher.
    »Keine Ahnung. Sie werden sie am Flughafen abfangen müssen.«
    »Mit welchem Flug kommt sie an?«
    »Das weiß ich auch nicht. Aber es gibt keinen Direktflug aus Washington. Also dürfte sie in Indianapolis umsteigen. Vor elf Uhr kann sie auf keinen Fall hier sein.«
    Reacher schwieg.
    »Ich muss mich entschuldigen«, sagte Helen. »Dafür, dass ich Danuta erklärt habe, dass wir keinerlei Beweis für einen Drahtzieher haben. Das war nicht abschätzig gemeint.«
    »Sie hatten recht«, sagte Reacher. »Wir hatten keinen Beweis. Noch nicht.«
    Sie sah ihn fragend an. »Aber?«
    »Jetzt haben wir einen.«
    »Was?«
    »Drüben in der Polizeistation haben sie des Guten zu viel getan. Sie haben Gewebefasern, ballistische Untersuchungen, Hunde-DNA, eine Rechnung für Munition, die in irgendeinem Kaff in Kentucky gekauft wurde. Sie haben den Markierungskegel bis zum städtischen Bauhof zurückverfolgt. Sie haben allen möglichen Kram.«
    »Aber?«, fragte Helen nochmals.
    »Aber sie haben kein Überwachungsvideo, auf dem James Barr zu sehen ist, wie er vor der Tat ins Parkhaus fährt, um den Kegel aufzustellen.«
    »Wissen Sie das bestimmt?«
    Reacher nickte. »Sie müssen sich die Bänder inzwischen ein Dutzend Mal angesehen haben. Hätten sie ihn darauf entdeckt, hätten sie Standbilder ausgedruckt und mit an ihre Trophäenwand geheftet. Aber dort hängen sie nicht, was bedeutet, dass keine zu finden waren. Das heißt, dass James Barr nicht vor der Tat ins Parkhaus gefahren ist, um den Markierungskegel aufzustellen.«
    »Und das besagt, dass ein anderer ihn aufgestellt hat.«
    »Der Drahtzieher«, sagte Reacher. »Oder eine andere seiner Marionetten. Irgendwann nach Dienstagabend. Soviel Barr sich erinnern kann, hat der Kegel am Dienstag noch in seiner Garage gestanden.«
    »Wer das auch war … die Überwachungskamera muss ihn erfasst haben.«
    »Korrekt«, sagte Reacher.
    »Aber auf den Bändern müssen Hunderte von Autos sein.«
    »Die lassen sich etwas eingrenzen. Der Wagen dürfte eine Limousine sein. Mit zu wenig Bodenfreiheit, um die Fahrspur zu einem Farmhaus benutzen zu können.«
    »Der Drahtzieher existiert wirklich, stimmt’s?«
    »Anders lässt sich der Tatablauf nicht erklären.«
    »Alan Danuta hat wahrscheinlich recht, wissen Sie«, erklärte Helen. »Mein Vater wird Barr gegen den Mann im Hintergrund eintauschen. Es wäre töricht, das nicht zu tun.«
    Reacher schwieg.
    »Was bedeutet, dass Barr straffrei ausgeht«, sagte Helen. »Das ist Ihnen klar, nicht wahr? Da gibt’s keine Alternative. Die Staatsanwaltschaft hat gewaltige juristische Probleme.«
    Reacher schwieg.
    »Mich befriedigt das auch nicht«, meinte Helen. »Aber für mich ist’s nur ein PR-Problem. Ich hab die Möglichkeit, mich da irgendwie herausreden. Das hoffe ich zumindest. Ich kann alles auf die schlimmen Zustände im Gefängnis schieben und behaupten, nicht ich hätte ihn freibekommen.«
    »Aber?«, fragte Reacher.
    »Was haben Sie vor? Sie sind hergekommen, um dafür zu sorgen, dass er verurteilt wird, und jetzt kommt er voraussichtlich frei.«
    »Was ich tun werde, weiß ich nicht«, sagte Reacher. »Welche Möglichkeiten hab ich denn?«
    »Nur zwei, die mir beide Angst machen. Erstens könnten Sie aufhören, mir zu helfen, den Drahtzieher zu finden. Allein schaff ich’s nicht, und Emerson würde es nicht mal versuchen wollen.«
    »Und zweitens?«
    »Sie könnten selbst mit Barr abrechnen.«
    »Das stimmt.«
    »Aber das dürfen Sie nicht. Sie könnten von Glück sagen, wenn Sie dafür nur lebenslänglich bekämen.«
    »Wenn ich geschnappt würde.« »Ich würde wissen, dass Sie’s getan haben.«
    Reacher lächelte. »Sie würden mich verpfeifen?«
    »Das müsste ich.«
    »Nicht wenn Sie meine Anwältin wären. Sie könnten kein Wort sagen.«
    »Ich bin nicht Ihre Anwältin.«
    »Ich könnte Sie engagieren.«
    »Rosemary Barr würde es auch wissen und Sie sofort hinhängen. Franklin natürlich auch. Er hat gehört, was Sie über Barr erzählt haben.«
    Reacher nickte.
    »Ich weiß nicht, was ich tun werde«, wiederholte er.
    »Wie finden wir diesen Kerl?«
    »Weshalb sollte ich das wollen?«
    »Weil ich Sie nicht für den Typ Mann halte, der sich mit einem halben Laib Brot zufriedengibt.«
    Reacher schwieg.
    »Ich denke, Sie wollen die Wahrheit herausfinden«, sagte Helen. »Ich glaube nicht, dass es Ihnen gefällt,

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