Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jack Reacher 09: Sniper

Jack Reacher 09: Sniper

Titel: Jack Reacher 09: Sniper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
Vom Netzwerk:
gefundenen Hundehaaren.«
    »Wo ist der Hund jetzt?«
    »Eingeschläfert.«
    »Das ist gemein.«
    »Das ist gemein?«
    »Der verdammte Köter hat nichts getan.«
    Bellantonio sagte nichts.
    »Was noch?«, fragte Reacher.
    »Weitere Untersuchungen der aufgefundenen Fasern, weitere ballistische Untersuchungen. Damit sind wir uns in jeder Beziehung hundertprozentig sicher. Die Lake-City-Munition ist relativ selten, und wir können nachweisen, dass Barr vor weniger als einem Jahr welche gekauft hat. In Kentucky.«
    »Er war dort manchmal auf einem Schießplatz.«
    Bellantonio nickte. »Auch das wissen wir inzwischen.«
    »Sonst noch was?«
    »Der Markierungskegel stammt aus dem städtischen Bauhof. Wie und wann Barr in seinen Besitz gelangt ist, wissen wir nicht.«
    »Sonst noch irgendwas?«
    »Das war ziemlich alles, glaube ich.«
    »Wie steht’s mit dem Negativen?«
    »Dem Negativen?«
    »Von Ihnen höre ich lauter gute Nachrichten. Was ist mit den Fragen, die unbeantwortet geblieben sind?«
    »Ich glaube nicht, dass es welche gibt.«
    »Wissen Sie das bestimmt?«
    »Ganz bestimmt.«
    Reacher nahm die Pinnwände aus Kork nochmals sorgfältig in Augenschein.
    »Spielen Sie Poker?«, fragte er.
    »Nein.«
    »Kluge Entscheidung. Sie sind ein miserabler Lügner.«
    Bellantonio schwieg.
    »An Ihrer Stelle würde ich mir allmählich Sorgen machen«, meinte Reacher. »Geht er straffrei aus, verklagt er Sie wegen des Hundes auf Schadensersatz.«
    »Er geht nicht straffrei aus«, sagte Bellantonio.
    »Nein«, sagte Reacher, »vermutlich nicht.«
     
    Emerson wartete draußen vor Bellantonios Garagenabteil. Er trug sein Tweedsakko, aber keine Krawatte. In seinem Blick stand die Frustration, die Cops empfinden, wenn sie in Anwaltskram verwickelt werden.
    »Haben Sie mit ihm gesprochen?«, fragte er. »Im Krankenhaus?«
    »Von Dienstagabend an weiß er überhaupt nichts mehr«, antwortete Reacher. »Sie werden kämpfen müssen.«
    »Großartig.«
    »Sie sollten für mehr Sicherheit in Ihrem Gefängnis sorgen.«
    »Rodin wird Gutachter hinzuziehen.«
    »Das hat seine Tochter bereits getan.«
    »Außerdem gibt’s Präzedenzfälle.«
    »Die sich anscheinend so oder so auslegen lassen.«
    »He, wollen Sie vielleicht, dass dieser Scheißkerl wieder freikommt?«
    »Den Mist haben Sie gebaut«, sagte Reacher. »Nicht ich.«
    »Hauptsache, Sie sind glücklich.«
    »Niemand ist glücklich«, sagte Reacher. »Noch nicht.«
     
    Er verließ die Polizeistation und legte die ganze Strecke bis zu dem schwarzen Glasturm wieder zu Fuß zurück. Helen Rodin saß an ihrem Schreibtisch und hatte ein Fax vor sich liegen. Danuta, Mason und Niebuhr waren schon wieder gegangen.
    »Rosemary hat ihren Bruder nach Kuwait City gefragt«, sagte sie. »Sie hat’s mir erzählt, als sie aus seinem Zimmer kam.«
    »Und?«, fragte Reacher.
    »Er hat ihr erklärt, dass es stimmt.«
    »Vermutlich kein sehr angenehmes Gespräch.«
    Helen Rodin nickte. »Rosemary ist natürlich sehr betroffen. Das ist ihrer Aussage nach auch ihr Bruder. Er kann nicht glauben, dass er’s wieder getan, dass er vierzehn Jahre vergeudet hat.«
    Im Büro herrschte Schweigen. Dann zeigte Helen ihm das Fax, das sie eben gelesen hatte.
    »Eileen Hutton ist Brigadegeneral«, erläuterte sie.
    »Dann hat sie planmäßig Karriere gemacht«, meinte Reacher. »Als ich sie kannte, war sie erst Major.«
    »Und Sie?«
    »Hauptmann.«
    »War das nicht illegal?«
    »Theoretisch. Für sie.«
    »Sie hat dem Korps des Heeresjustizwesens angehört.«
    »Auch Anwälte können Gesetze brechen – genau wie jeder andere.«
    »Sie ist weiter im Heeresjustizwesen.«
    »Klar. Solche Leute werden nicht für andere Verwendungen umgeschult.«
    »Im Pentagon stationiert.«
    »Dort landen alle cleveren Leute.«
    »Sie kommt morgen her.«
    Reacher schwieg.
    »Um ihre Aussage zu machen.«
    Reacher sagte noch immer nichts.
    »Morgen Nachmittag um vier. Wahrscheinlich kommt sie gegen Mittag mit dem Flugzeug an und nimmt sich irgendwo ein Zimmer. Weil sie hier wird übernachten müssen. Zurückfliegen kann sie erst übermorgen früh.«
    »Wollen Sie, dass ich sie zum Abendessen einlade?«
    »Nein«, sagte Helen, »das will ich nicht. Aber ich möchte, dass Sie sie zum Mittagessen einladen. Bevor sie meinen Vater aufsucht. Ich muss wissen, was sie aussagen wird.«
    »Die Polizei hat Barrs Hund einschläfern lassen«, teilte Reacher mit.
    »Er war alt.«
    »Stört Sie das nicht?«
    »Sollte es mich?«
    »Der Hund hat

Weitere Kostenlose Bücher