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Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Titel: Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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bißchen zu weit nach rechts zu setzen. Sie sind dabei zu hastig.» Ryan wußte, daß der Unterschied kaum fünf Zentimeter auf fünfzig Schritt betrug. Breckenridge war ein überzeugter Perfektionist. Ihm fiel ein, daß der Sergeant und Cathy ganz ähnliche Persönlichkeiten hatten: Wenn man etwas nicht hundertprozentig richtig machte, machte man es grundfalsch. «Es ist eine Schande, daß Sie damals abgestürzt sind, Doktor. Sie hätten einen guten Offizier abgegeben, wenn Sie einen guten Sergeant gehabt hätten, um Ihnen auf die Sprünge zu helfen - den brauchen sie nämlich alle.»
    «Wissen Sie was, Gunny? Ich hab' drüben in London ein paar Jungs kennengelernt, die Ihnen sehr gefallen würden.» Jack schob das Magazin in seine Automatic zurück.
     
    «Ryan ist ein heller Bursche, nicht wahr?» Owens gab Murray das Dokument zurück.
    «Hier steht nichts wirklich Neues drin», sagte Dan. «Aber es ist meisterhaft geordnet und aufbereitet. Hier ist das andere, das Sie haben wollten.»
    «Oh, unsere Freunde in Boston. Wie geht's Paddy O'Neil?» Owens war mehr als ein bißchen verärgert. Padraig O'Neil war eine Beleidigung für das britische parlamentarische System, er war ein demokratisch gewähltes Sprachrohr des Provisorischen Flügels der IRA. Doch obgleich sie sich seit zehn Jahren bemühten, war es weder seiner Antiterror-Abteilung noch der nordirischen Polizei jemals gelungen, ihm eine ungesetzliche Handlung nachzuweisen.
    «Trinkt eine Menge Bier, quatscht mit vielen Leuten und treibt ein bißchen Geld auf, wie immer.» Murray trank einen Schluck von seinem Portwein. «Ein paar Agenten von uns behalten ihn im Auge. Er weiß natürlich, daß sie da sind. Er braucht nur auf den Bürgersteig zu spucken, und wir setzen ihn in die nächste Maschine nach Europa. Das weiß er auch. Er hat gegen kein einziges Gesetz verstoßen. Selbst sein Fahrer - der Kerl rührt keinen Tropfen Alkohol an! Ich sage es nicht gern, Jimmy, aber der Kerl ist sauber, und er sammelt Punkte.»
    «O ja, er ist sehr überzeugend, unser Paddy.» Owens blätterte eine Seite weiter und sah auf. «Geben Sie mir bitte noch mal das, was Ryan geschrieben hat.»
    «Die Jungs von Fünf haben Ihr Exemplar nicht weitergegeben. Ich denke, sie werden es Ihnen morgen schicken.»
    Owens hielt den Atem an, als er zu der Zusammenfassung am Ende der Analyse blätterte. «Da ist es ... Allmächtiger Gott!»
    «Was denn?» Murray beugte sich ruckartig vor.
    «Das fehlende Glied, das verdammte fehlende Glied. Hier ist es!»
    «Wovon reden Sie, Jimmy? Ich hab' das Ding zweimal gelesen.»
    «‹Die Tatsache, daß die ULA-Mitglieder offenbar so gut wie ausschließlich im harten Kern der IRA rekrutiert wurden, muß eine Bedeutung haben, die über die Folgerung hinausgeht, die wir anhand der verfügbaren Indizien ziehen können›», las er vor. «‹Da die ULA aus solchen Männern besteht, erscheint es gerechtfertigt, anzunehmen, daß die ULA auch IRA-Leute angeworben hat, die anschließend nicht zu ihr übergelaufen, sondern beim Provisorischen Flügel geblieben sind und ihrer wahren Organisation als Informanten dienen. Daraus ergibt sich, daß die von ihnen gelieferten Informationen außer ihrem offensichtlichen Wert für die innere Sicherheit der ULA auch einen operationalen Wert haben können.» Operational », sagte Owens mit Nachdruck. «Wir haben immer angenommen, daß O'Donnell einfach versucht, sich zu schützen ... aber er könnte ein völlig anderes Spiel spielen.»
    «Ich komm' immer noch nicht mit.» Murray stellte sein Glas hin und runzelte die Stirn. «Oh. Maureen Dwyer. Sie haben nie rausgekriegt, von wem der Hinweis kam, nicht wahr?»
    Owens dachte an einen anderen Fall, aber Murrays Bemerkung explodierte wie ein Blitzlicht vor seinem inneren Auge. Der Brite starrte seinen amerikanischen Kollegen einen Augenblick an, während er drei oder vier Dinge zugleich dachte.
    «Aber warum?» fragte Murray. «Was gewinnen sie?»
    «Sie können der Führung große Schwierigkeiten machen und Operationen hemmen oder verhindern.»
    «Aber was hat die ULA konkret davon?»
    «Jetzt haben wir etwas, wonach wir die hübsche Miss Dwyer fragen können, nicht?»
    «Ja, das wäre keine schlechte Idee. Die ULA hat die Provisorischen infiltriert, und ab und zu füttern sie Sie mit Informationen, um die Provisorischen in Mißkredit zu bringen.» Murray schüttelte den Kopf. Habe ich eben gesagt, daß ein Terroristenverein versucht, einen anderen in Mißkredit zu bringen?

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