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Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Titel: Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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die kleinen Geschöpfe betrachtete. Das Leben erneuert sich, wie jedes Jahr, dachte Ryan. Seine Familie war wieder vollzählig zu Hause, und er würde dafür sorgen, daß es so blieb. Endlich kam die letzte Biegung vor der Falcon's Nest Road. Jack sah, daß die Fahrzeuge von der Elektrizitätsgesellschaft immer noch dastanden, und fragte sich kurz, was die Leute dort zu tun hatten, ehe er nach links in seine Zufahrt bog.
    «Ist Skip da?» fragte Cathy.
    «Sieht so aus», antwortete er.
     
    «Sie sind da», sagte Alex.
    «Ja», entgegnete Louis. Beide Männer hockten oben auf dem Strommast, um neue Drähte für den Transformator zu legen, der gesetzt werden sollte. «Weißt du, einen Tag nach dem Job war ein Bild von der Frau in der Zeitung», sagte der Monteur. «Ein Junge war mit dem Fahrrad in ein Schaufenster gesaust und hatte sich das ganze Gesicht zerschnitten. Es war ein kleiner Bruder, Alex. Die Frau hat ihm das Augenlicht gerettet, Mann.»
    «Ich erinnere mich, Louis.» Alex hob die Kamera und knipste ein paarmal.
    «Und ich mache nicht gern was gegen Kinder, Mann», zischte Louis. «Bullen sind was anderes», fügte er hinzu, wie um sich zu verteidigen. Er brauchte nicht zu sagen, daß der Vater des Mädchens auch etwas anderes war. Das war Geschäft. Er hatte ein paar restliche Skrupel, genau wie Alex, und Kinder anzugreifen, war etwas, das er nicht ohne Gewissensbisse über sich bringen konnte.
    «Vielleicht haben wir damals alle Glück gehabt.» Alex wußte, daß es für einen Revolutionär töricht war, so zu denken. Gefühlsduselei war bei seiner Mission fehl am Platz. Er wußte auch, daß das Tabu, Kinder zu verletzen, zur genetischen Programmierung jedes menschlichen Wesens gehörte. Das Wissen des Menschen hatte seit Marx und Lenin Fortschritte gemacht. Deshalb würde er selbst vermeiden, Kindern weh zu tun. Er redete sich ein, daß ihm das die Sympathie all derer einbringen würde, die er zu befreien versuchte.
    «Ja.»
    «Was hast du also gesehen?»
    «Sie haben ein Hausmädchen, natürlich eine Schwarze. Sieht gut aus, fährt einen Chevrolet. Jetzt ist noch jemand anders da. Ein Weißer, ein großer Kerl, der humpelt.»
    «Richtig.» Alex fand das Hausmädchen wichtig und tat den Mann ab. Wahrscheinlich war er ein Freund der Familie.
    «Die Bullen - Staatspolizei - schauen mindestens alle zwei Stunden vorbei. Einer von ihnen hat mich gestern nachmittag gefragt, was wir hier machen. Sie behalten den Platz im Auge. Es gibt eine zusätzliche Telefonleitung zum Haus - wahrscheinlich für eine von den Firmen, bei denen Notrufe von Alarmanlagen eingehen. Sie haben also eine Alarmanlage, und die Bullen sind immer in der Nähe.»
    «Okay. Halt die Augen offen, aber mach es nicht zu auffällig.»
    «Ich bin doch kein Anfänger.»
     
    «Wir sind da», sagte Ryan leise. Er hielt, stieg aus und ging langsam um den Wagen zu Sallys Tür. Er sah, daß sie nicht mit der Schließe des Sicherheitsgurts spielte. Er löste den Gurt selbst und hob seine Tochter aus dem Auto. Sie legte ihm die Arme um den Hals, und für einen kurzen Moment war das Leben wieder so, wie es sein sollte. Er drückte sie an die Brust und trug sie zur Haustür.
    «Willkommen daheim.» Skip hatte bereits geöffnet.
    «Wo ist meine Überraschung?» fragte Sally.
    «Überraschung?» fragte Tyler. «Ich weiß von keiner Überraschung.»
    «Daddy!» Jack bekam einen vorwurfsvollen Blick.
    «Warum kommt ihr nicht rein?» sagte Tyler.
    Mrs. Hackett stand in der Diele. Sie war eine alleinstehende Mutter von zwei Kindern und arbeitete hart, um sie durchzubringen. Sie hatte schon einen kleinen Lunch zubereitet. Ryan setzte seine Tochter ab, und sie ging zur Küche. Skip Tyler und ihr Vater sahen zu, wie die ungelenken Beine die Strecke bewältigten.
    «Gott, es ist nicht zu fassen, wie schnell Kinder heilen», bemerkte Tyler.
    «Wie bitte?»
    «Ich hab' mir mal beim Football das Bein gebrochen, und es dauerte mindestens dreimal so lange, bis ich wieder so gut laufen konnte. Komm.» Tyler winkte Jack ins Freie. Als erstes warf er einen Blick auf das Ungetüm im Kofferraum. «Ich habe gehört, daß es ein Monster-Teddy ist. Er muß wohl in Chicago aufgewachsen sein!»
    Dann gingen sie zu den Bäumen nördlich vom Haus. Dort fanden sie die Überraschung, die an einen Stamm gebunden war. Jack machte die Kette los und nahm sie in die Arme.
    «Vielen Dank, daß du ihn rübergebracht hast.»
    «Oh, gern geschehen. Ich freue mich, daß sie endlich wieder zu

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