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Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Titel: Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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dachte Dobbens, obgleich es absolut plausibel war. Tote reden nicht.
    «Sehr schön. Jetzt müssen wir uns nur noch was einfallen lassen, damit die Sicherheitsleute ein bißchen relaxen», sagte er Ire. «Ich hab' was gegen nackte Gewalt.»
    «Ich habe darüber nachgedacht.» Alex machte eine Kunstpause. «Warum haben Armeen Erfolg?»
    «Was meinst du damit?» fragte Miller.
    «Ich meine die großen Pläne, die wirklich klappen. Sie klappen nur deshalb, weil man dem Gegner etwas zeigt, das er irgendwie erwartet hat, stimmt's? Man sorgt dafür, daß er einen Köder angreift, aber es muß ein wirklich guter Köder sein. Wir müssen sie dazu bringen, das falsche Ziel am falschen Ort zu suchen, und sie müssen darüber reden.»
    «Und wie sollen wir das machen?» Zwei Minuten später: «Ah.»
    Kurz darauf ging Alex in sein Schlafzimmer und ließ Miller vor dem Fernseher sitzen, um das Material durchzugehen. Alles in allem ist es eine sehr nützliche Reise gewesen, dachte Miller. Der Plan nahm bereits Form an. Er würde eine Menge Leute erfordern, aber damit war zu rechnen gewesen.
    Eigenartigerweise hielt er nicht mehr so viel von Alex wie vorher. Sicher, der Bursche war tüchtig, und das Ablenkungsmanöver, das er sich ausgedacht hatte, war sogar brillant - aber diese absurde Gefühlsduselei! Auch ihm, Miller, bereitete es nicht unbedingt Befriedigung, Kinder umzubringen, aber wenn die Revolution es erforderte, war es ein Preis, den man zahlen mußte. Außerdem erregte er garantiert die Aufmerksamkeit der Leute. Es sagte ihnen, daß es ihm und seiner Organisation ernst war ... Wenn Alex seine Skrupel nicht ablegte, würde er nie Erfolg haben. Aber das war nicht sein Problem. Teil eins der Operation hatte nun Konturen angenommen. Teil zwei, schon vorher konzipiert, war einmal aufgegeben worden. Aber diesmal nicht , versprach er sich.
    Am nächsten Mittag händigte Alex ihm die Aufnahmen aus und brachte ihn zu einer Station der Washingtoner U-Bahn, die weit vom Stadtzentrum entfernt war. Miller fuhr mit der U-Bahn zum National Airport, um die erste der vier Maschinen zu nehmen, die ihn heimbringen würden.
     
    Kurz vor elf ging Jack in Sallys Zimmer. Der Hund - seine Tochter hatte ihn Ernie getauft - lag in der Ecke. Dieses Geschenk gehörte zu den gescheitesten Dingen, die er, Jack, je gemacht hatte. Sally war zu sehr in Ernie verliebt, um groß an ihre Verletzungen zu denken, und sie lief so schnell hinter ihm her, wie ihre geschwächten Beine es zuließen. Für ihren Vater reichte das, um die zerknabberten Schuhe und die gelegentlichen Spuren zu übersehen, mit denen Ernie das Haus zierte. In ein paar Wochen würde sie wieder so sein wie früher. Er zog die Decke ein wenig zurecht, ehe er wieder ging. Als er ins Schlafzimmer kam, lag Cathy schon im Bett.
    «Alles in Ordnung?»
    «Sie schläft wie ein Engel», erwiderte Jack, als er sich neben sie legte.
    «Und Ernie?»
    «Ist auch da. Ich konnte hören, wie sein Schwanz gegen die Wand schlug.» Er legte einen Arm um sie. Es war inzwischen schwierig, sich an sie zu kuscheln. Er streichelte ihren Bauch und fühlte die Umrisse seines ungeborenen Kindes. «Wie geht's dem Kleinen?»
    «Er hat endlich Ruhe gegeben. Mein Gott, wie lebhaft er ist. Weck ihn bitte nicht auf.»
    Jack fand es sonderbar, daß Babys geweckt werden konnten, ehe sie geboren waren, aber mit einer Ärztin soll man nicht streiten. Als nächstes streichelte er ihre Rippen. Sie standen zu sehr hervor. Seine Frau war immer sehr schlank gewesen, aber dies war zuviel.
    «Ich werd' bestimmt wieder zunehmen», sagte Cathy. «Keine Sorge. Es geht alles wie geschmiert.»
    «Sehr gut.» Er gab ihr einen Kuß.
    «Ist das alles, was ich bekomme?» hörte er aus dem Dunkeln.

21
     
    Er ist gründlich», bemerkte O'Donnell. Miller war mit den von Dobbens gelieferten Luftaufnahmen, topographischen Karten und den von der Wasser- und Landseite aufgenommenen Bildern von Ryans Haus zurückgekehrt. Dazu kamen getippte Zusammenfassungen der Dinge, die Alex' Leute beobachtet hatten, und andere Daten, die interessant sein konnten.
    «Leider läßt er sich von seinen Gefühlen beeinflussen», gab Miller zu bedenken.
    «Du vielleicht nicht?» entgegnete O'Donnell sarkastisch.
    «Es wird nicht wieder vorkommen», versicherte sein Einsatzleiter.
    «Sehr gut. Wenn wir aus unseren Fehlern lernen, ist alles in Ordnung. Und nun erzähl, wie du dir die Operation vorstellst.»
    Sean holte zwei andere Karten hervor und berichtete

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