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Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Titel: Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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würden im Haus bereitstehen, zwei zwischen den Bäumen am Swimmingpool, und der sechste würde im Funkwagen sitzen.
     
    Die Radarfalle war den Einheimischen wohlbekannt. An diesem Abschnitt der Interstate 70 lauerten jedes Wochenende ein oder zwei Polizeifahrzeuge. Es hatte sogar im Lokalblatt gestanden, aber wer außerhalb von Maryland las schon das Lokalblatt! Der Streifenpolizist hatte seinen Wagen genau hinter einem kleinen Hügelkamm geparkt, so daß Leute, die nach Pennsylvania wollten, an seiner Radarpistole vorbeifuhren, ehe sie irgend etwas sahen. Die Ausbeute war so gut, daß er immer erst bei hundertfünf Stundenkilometern in Aktion trat, und er erwischte jede Nacht wenigstens zwei, die mehr als hundertdreißig fuhren.
    Auf einen dunklen Transporter achten, Marke und Baujahr nicht bekannt, hatte es vor wenigen Minuten in der Durchsage an alle Stationen und Streifenfahrzeuge geheißen. Der Beamte schätzte, daß es allein in Maryland ungefähr fünftausend davon gab, und an einem Freitagabend waren sie sicher alle unterwegs. Jemand anders würde sich darum kümmern müssen. Äußerst vorsichtig nähern.
    Sein Streifenwagen wippte wie ein Boot, das über eine Flutwelle gleitet, als ein Fahrzeug vorbeiraste. Die Skala zeigte hundertfünfunddreißig Stundenkilometer. Das würde einen Strafzettel geben. Der Polizist fuhr los, ehe er sah, daß es ein dunkler Transporter war. Äußerst vorsichtig nähern ... Sie hatten keine Zulassungsnummer durchgegeben ...
    «Hagerstown. Hier Elf. Ich folge einem dunklen Transporter, den ich mit hundertfünfunddreißig gemessen habe. Ich fahre die Inter-Siebzig nach Westen, bin jetzt etwa fünf Kilometer östlich von Abfahrt fünfunddreißig.»
    «Elf, notieren Sie die Zulassungsnummer, aber versuchen Sie auf keinen Fall, wiederhole, versuchen Sie auf keinen Fall zu stoppen. Notieren Sie die Nummer, vergrößern Sie dann wieder den Abstand und bleiben Sie in Sichtkontakt. Wir schicken Verstärkung.»
    «Roger. Ich hole jetzt auf.» Verdammt!
    Er trat aufs Gaspedal und beobachtete, wie der Tacho auf hundertfünfundvierzig kletterte. Der Transporter war anscheinend etwas langsamer geworden. Der Polizist befand sich jetzt zweihundert Meter hinter ihm. Er kniff die Augen zusammen. Er konnte das Zulassungsschild sehen, aber nicht die Nummer lesen. Er holte nun langsamer auf. Fünfzig Meter hinter dem Transporter konnte er das Schild entziffern - es war ein Behindertenkennzeichen. Der Polizist nahm das Mikrofon aus der Halterung, um die Nummer durchzusagen, als die rückwärtigen Türen aufflogen.
    Blitzartig fiel ihm alles wieder ein: So haben sie Larry Fontana erledigt! Er stieg auf die Bremse und versuchte, den Lenker zu drehen, aber sein Arm verfing sich im Mikrofonkabel. Er duckte sich und rutschte nach unten, unter die Armaturentafel, als der Wagen langsamer wurde, und in diesem Moment sah er den Blitz, die sonnenhelle Flammenzunge, die auf ihn zuschoß. Als er kapierte, was es war, spürte er die Kugelaufschläge. Ein Reifen platzte, und der Kühler explodierte und schickte eine zischende Wolke von Dampf und Wasser in die Luft hoch. Weitere Kugeln wanderten den Kühler entlang zur rechten Seite des Wagens, und der Polizist duckte sich unter den Lenker, während das Fahrzeug mit dem platten Reifen weiterschlingerte. Dann hörte der Krach auf. Der Polizist hob den Kopf und sah, daß der Transporter nun hundert Meter vor ihm war und eine Steigung hinauffuhr. Er fummelte an seinem Funkgerät, aber es funktionierte nicht mehr. Kurz danach stieg er aus und sah, daß zwei Kugeln die Batterie durchschlagen hatten, von der jetzt Säure auf den Asphalt tropfte. Er stand einige Minuten da und wunderte sich, daß er noch am Leben war. Dann tauchte endlich ein anderer Polizeiwagen auf.
    Der Polizist zitterte so heftig, daß er das Mikrofon mit beiden Händen festhalten mußte. «Hagerstown, der Bastard hat meinen Wagen mit einer MP beschossen! Der Transporter ist ein Ford, sieht aus wie Baujahr vierundachtzig, Behindertenkennzeichen Nancy zwei-zwei-neun-eins. Als ich ihn zuletzt sah, fuhr er auf der Inter-Siebzig Richtung Westen, östlich von Abfahrt fünfunddreißig.»
    «Sind Sie getroffen?»
    «Nein, aber der Wagen ist im Eimer. Sie haben eine gottverdammte MP benutzt!»
    Das brachte die Sache erst richtig ins Rollen. Das FBI wurde abermals benachrichtigt, und alle verfügbaren Hubschrauber der Staatspolizei nahmen Kurs auf das Gebiet von Hagerstown. In den Hubschraubern saßen zum

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