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Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Titel: Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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geniale Operation ersonnen hatte. Er würde wieder einflußreich werden. Mit seinen Geiseln würde er die Freilassung aller Männer im Bau durchsetzen, notfalls, indem er den Prinzen von Wales zentimeterweise zum Buckingham-Palast zurückschickte. Was das betraf, war O'Donnell ganz sicher. Whitehall mochte noch so tapfer tun, aber es war Jahrhunderte her, seit ein englischer König dem sicheren Tod ins Auge gesehen hatte, und das Konzept des Märtyrertums war bei Revolutionären fester verwurzelt als bei denen, die an der Macht saßen. Der Druck der Öffentlichkeit würde ein übriges tun. Sie würden verhandeln müssen, um das Leben des Thronerben zu retten. Die Kühnheit der Operation würde der Bewegung ungeahnten Schwung geben, und Kevin Joseph O'Donnell würde die Revolution neu entfachen und zum siegreichen Ende führen ...
     
    «Wachablösung, Jack?» bemerkte Martin. Auch er hatte seine Sachen gepackt. Ein Sicherheitsbeamter würde die Kartons prüfen, ehe er ging.
    «Wie fühlen Sie sich?»
    «Besser, aber was tagsüber in der Glotze läuft, ist kein reines Vergnügen.»
    «Nehmen Sie alle Ihre Tabletten?» fragte Ryan.
    «Ich werd' nie wieder eine vergessen, Mami», war die Antwort.
    «Wie ich sehe, gibt's nichts Neues über unsere Freunde.»
    «Leider nicht. Sie haben sich wieder in ihr schwarzes Loch verzogen. Das FBI macht sich natürlich Sorgen, daß sie hier bei uns sein könnten, aber dafür gibt es nicht den kleinsten Anhaltspunkt. Übrigens, ich werde Montag und Dienstag noch dasein. Sie brauchen noch nicht auf Wiedersehen zu sagen. Schönes Wochenende!»
    «Danke, Ihnen auch.» Ryan ging, das Jackett über die Schultern gehängt, hinaus. An seinem Hals baumelte ein neuer Sicherheitsausweis. Draußen war es heiß, und sein Golf hatte keine Klimaanlage. Die Heimfahrt auf Route 50 wurde durch all die Leute behindert, die übers Wochenende nach Ocean City fuhren, um der Hitze zu entfliehen, die seit zwei Wochen wie ein böser Zauber auf der ganzen Gegend lastete. Sie können sich auf eine Überraschung gefaßt machen, dachte Jack. Eine Kältefront kam schnell näher.
     
    «Polizei Howard County», sagte der diensthabende Sergeant. «Kann ich Ihnen helfen?»
    «Ich bin doch mit Neun-eins-eins verbunden, ja?» Es war eine männliche Stimme. «Ja, Sir. Was kann ich für Sie tun?»
    «He, hmmm ... Wissen Sie, meine Frau sagt, es geht uns nichts an, aber ...»
    «Könnten Sie mir bitte Ihren Namen und Ihre Telefonnummer geben?»
    «Nein, auf keinen Fall. Hören Sie, das Haus da unten an der Straße. Es sind Leute mit Schießeisen drin. Maschinengewehre und so.»
    «Sagen Sie das noch mal.» Der Sergeant kniff die Augen zusammen.
    «Maschinengewehre, ehrlich. Ich hab' ein M-sechzig-Maschinengewehr gesehen, wie das, das bei der Army benutzt wird. Sie wissen ja, Kaliber dreißig, mit Patronengurt, eine verdammt schwere Emma. Ich hab' auch noch was anderes gesehen.»
    «Wo?»
    Die Stimme wurde schnell. «Green Cottage Lane elfsechzehn. Es sind ungefähr ... Das heißt, gesehen habe ich vier, drei Weiße und einen Schwarzen. Sie haben die MGs aus einem Transporter geholt. Es war gegen drei Uhr morgens. Ich mußte aufs Klo, und ich hab' zum Badezimmerfenster hinausgeschaut, verstehen Sie? Die Garagentür war offen, und das Licht brannte, und als sie das MG rüberreichten, war es genau im Licht, und ich konnte sehen, daß es ein Sechzig war. Sehen Sie, ich hab' in der Army eines von den Dingern gehabt. Das ist alles, was ich zu sagen habe. Das weitere müssen Sie selbst machen, das heißt natürlich, wenn Sie was machen wollen.» Der Anrufer legte auf. Der Sergeant lief sofort zu seinem Captain.
    «Was gibt's?» Der Sergeant gab ihm die Notiz, die er gemacht hatte. «Maschinengewehre? Ein M-Sechzig?»
    «Ja, das hat er gesagt. Er sagte, ein Kaliber dreißig mit Patronengurt. Das ist das M-Sechzig. Dieser Alarm, den wir vom FBI gekriegt haben, Captain ...»
    «Ja.» Der Reviervorsteher hatte auf einmal Beförderungsvisionen - aber auch Visionen von einer offenen Feldschlacht, bei der der Gegner bessere Waffen hatte. «Schicken Sie einen Wagen hin. Sagen Sie den Männern, sie sollen außer Sicht bleiben und nichts unternehmen. Ich ruf' sofort das Bureau an.»
    Weniger als eine Minute später fuhr ein Polizeiwagen zur Green Cottage Lane. Der diensthabende Beamte war seit sechs Jahren bei der County-Polizei und wollte unbedingt auch noch im nächsten Jahr dabeisein. Er brauchte fast zehn Minuten, um den Schauplatz

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