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Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Titel: Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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nickte und langte in seinen Mantel. Seine Hand kam mit einem Funkgerät zurück. «Wachzimmer, hier Breckenridge. Alarmstufe Eins: Wecken Sie alle. Rufen Sie Captain Peters an. Ich möchte in fünf Minuten eine Abteilung Schützen an der Kaimauer. Los!»
    «Roger», quäkte es zurück. «Alarmstufe Eins.»
    «Wir müssen die Frauen wegbringen», drängte Ryan.
    «Noch nicht, Sir», antwortete Breckenridge. Er sah sich um und taxierte schnell die Lage. «Zuerst brauche ich hier mehr Sicherheit. Ihre Freunde können flußaufwärts gelandet sein und auf dem Landweg kommen - so würde ich es jedenfalls machen. Deshalb lasse ich die Schützen kommen. Sie werden in spätestens zehn Minuten das Gelände hier absuchen. Wenn sie nicht schon zu betrunken sind», Schloß er gelassen, und Ryan fiel ein, daß ja Freitagnacht war - praktisch schon Sonnabendmorgen - und daß es in Annapolis jede Menge Kneipen gab. «Cummings und Foster, Sie kümmern sich um die Damen. Mendoza, Sie nehmen eins von diesen Booten hier und passen auf. Ihr habt ja gehört, was der Mann gesagt hat, haltet also die Augen offen!»
    Breckenridge ging eine Minute die Kaimauer auf und ab und prüfte Sehfeld und Schußfeld. Der automatische 45er Colt wirkte in seinen Händen klein. Sie konnten an seinem Gesicht ablesen, daß ihm die Situation nicht gefiel, jedenfalls nicht, ehe er weitere Leute geholt und dafür gesorgt hatte, daß die Zivilisten in Sicherheit waren. Als nächstes musterte er die Frauen.
    «Alles in Ordnung, meine Damen ... Oh, Entschuldigung, Mrs. Jackson. Wir bringen Sie sofort auf die Krankenstation, Madam.»
    «Könnte man nicht diese Festbeleuchtung abschalten?» fragte Ryan.
    «Ich hab' keine Ahnung, wie - sie gefällt mir auch nicht. Keine Sorge, Lieutenant, wir haben jede Menge freies Feld, und dort wird sich niemand anschleichen. Sobald ich hier alles geregelt habe, bringen wir die Damen zur Ambulanz und lassen sie gut bewachen. Sie sind nicht so sicher, wie ich gern möchte, aber wir werden das Kind schon schaukeln. Wie haben Sie es geschafft zu fliehen?»
    «Wie Robby gesagt hat, wir hatten Glück. Er hat zwei von ihnen mit der Flinte erledigt. Ich habe einen erledigt, der im Boot war. Der andere wurde von seinem eigenen Genossen umgelegt.» Ryan erschauerte, diesmal aber nicht vom Wind oder Regen. «Es hat eine Weile gar nicht gut ausgesehen.»
    «Kann ich mir vorstellen. Taugen diese Halunken was?»
    «Die Terroristen? Ich bin nicht sicher. Das Überraschungsmoment war auf ihrer Seite, und das macht eine Menge aus.»
    «Wir werden sehen.» Breckenridge nickte.
    «Da draußen ist ein Boot!» Es war Mendoza, der auf einem der Patrouillenboote stand.
    «Okay, Jungs», sagte Breckenridge leise und hielt seinen 45er hoch. «Wartet noch ein paar Minuten, bis wir richtige Waffen haben.»
    «Sie kommen langsam näher», rief der Marineinfanterist.
    Breckenridge vergewisserte sich als erstes, daß die Frauen in Deckung waren. Dann befahl er den Männern, auszuschwärmen und sich ein freies Schußfeldsegment zwischen den festgemachten Booten zu suchen. «Und laßt um Gottes willen die Köpfe unten!»
    Ryan suchte sich eine Stelle aus. Die anderen taten das gleiche und gingen im Abstand von drei bis über dreißig Metern voneinander in Stellung. Er betastete die Kaimauer aus Stahlbeton. Er war sicher, daß sie jede Kugel aushalten würde. Die vier Matrosen vom Bereitschaftsdienst blieben bei den Frauen, die außerdem noch von je einem Marineinfanteristen flankiert wurden. Breckenridge war der einzige, der sich bewegte. Er hockte hinter der Kaimauer und beobachtete das Boot, das sich nun als weiße Form abzeichnete. Er lief zu Ryan.
    «Da, ungefähr achtzig Meter weit weg, sie fahren nach rechts. Sie wollen ebenfalls die Lage peilen. Gebt mir nur noch ein paar Minuten, Leute », flüsterte er dann.
    «Ja.» Ryan entsicherte die Uzi mit einem Auge über dem Betonrand. Das Boot war nur ein weißlicher Schatten, aber er konnte das dumpfe Brummen des Motors hören. Es änderte den Kurs und fuhr dorthin, wo Robby ihr Fluchtfahrzeug vertäut hatte. Das ist ihr erster echter Fehler, dachte Jack.
    «Großartig.» Der Sergeant hob im Schutz eines Bootshecks seinen Colt. «Sehr schön, meine Herren. Wenn ihr unbedingt kommen wollt, bitte.»
    Auf dem Kai näherte sich ein zweiter Pritschenwagen. Die Scheinwerfer brannten nicht, und er hielt unmittelbar vor den Frauen. Acht Männer sprangen von der Ladefläche. Zwei Marines liefen die Kaimauer entlang

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