Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten
und wurden von einer Lampe zwischen zwei vertäuten Booten beleuchtet. Draußen auf dem Wasser blitzten Mündungsfeuer auf, und die beiden gingen zu Boden. Die rechts und links vertäuten Boote wurden von Kugeln getroffen. Breckenridge wandte sich um und schrie.
«Feuer!» Ringsum schien alles zu explodieren. Ryan zielte auf die Mündungsblitze auf dem Boot und zog bedächtig ab. Die Maschinenpistole feuerte viermal, dann kam nur noch ein Klicken. Das Magazin war leer. Er starrte dümmlich auf die Waffe, ehe ihm einfiel, daß in seinem Gürtel eine geladene Pistole steckte. Er hob die Browning und gab einen Schuß ab, ehe ihm bewußt wurde, daß das Ziel nicht mehr da war. Das Motorengeräusch wurde merklich lauter.
«Feuer einstellen! Feuer einstellen! Sie hauen ab», rief Breckenridge. «Ist jemand getroffen?»
«Ja, hier drüben», ertönte eine Stimme von rechts, wo die Frauen waren.
Ryan folgte dem Sergeant. Zwei Marineinfanteristen lagen auf der Erde, einer mit einer Fleischwunde im Arm, der andere hatte einen Hüftdurchschuß und stöhnte vor Schmerzen. Cathy untersuchte ihn bereits.
«Was ist da los, Mendoza?» rief Breckenridge.
«Sie fahren weg, warten Sie ... Ja, sie fahren nach Osten.»
«Bewegen Sie mal kurz die Hände, Soldat«, sagte Cathy. Der Mann hatte links unter seinem Gürtel einen Einschuß.
«Okay, okay, das kommt wieder in Ordnung. Es tut weh, aber wir kriegen es bestimmt wieder hin.»
Breckenridge bückte sich und nahm das Gewehr des Mannes.
Er warf es Sergeant Cummings zu.
«Wer hat hier das Kommando?« fragte Captain Mike Peters.
«Schätze, ich», sagte Robby.
«Jesus, Robby, was ist hier los?»
«Was glauben Sie, nach dem, wie es aussieht?»
Wieder kam ein Pritschenwagen, mit sechs weiteren Marineinfanteristen. Sie warfen einen Blick auf die Verwundeten und machten sich fast im selben Moment an ihren Gewehren zu schaffen.
«Verdammt noch mal, Robby ... Sir!» schrie Captain Peters.
«Terroristen. Sie haben uns bei Jack überfallen. Sie wollten ... Da, sehen Sie selbst.»
«Guten Abend, Captain», sagte der Prinz, nachdem er kurz nach seiner Frau gesehen hatte. «Haben wir jemanden erwischt? Ich hatte kein gutes Schußfeld.» Aus seiner Stimme klang unverhohlene Enttäuschung.
«Ich weiß nicht, Sir», antwortete Breckenridge. «Ich hab' gesehen, daß einige Kugeln vor ihnen ins Wasser schlugen, und Pistolenkugeln können solch einem Boot sowieso nichs anhaben.» Mehrere Blitze hintereinander tauchten alles in einen gespenstisch fahlen Schein.
«Ich kann sie sehen, sie fahren raus zur Bay!» rief Mendoza.
«Mist!» fluchte Breckenridge. «Ihr vier da, bringt die Damen zur Ambulanz.» Er beugte sich nach unten, um der Prinzessin hochzuhelfen, während Robby seine Frau stützte. «Würden Sie die Kleine dem Soldaten geben, Madam? Sie werden Sie alle ins Krankenhaus bringen und dafür sorgen, daß Sie trockene Sachen bekommen.»
Ryan sah, daß seine Frau immer noch versuchte, dem einen verwundeten Marine zu helfen, und blickte dann zu dem Patrouillenboot, das vor ihm lag. «Robby?»
«Ja?»
«Hat das Boot da Radar?»
Hauptbootsmannsmaat Znamirowski antwortete: «Sie haben alle Radar, Sir.»
Ein Marineinfanterist klappte die Ladeklappe eines Pritschenwagens herunter und half Jackson, Sissy auf die Pritsche zu setzen. «Was meinst du, Jack?»
«Wie schnell sind sie?»
«Ungefähr dreizehn Knoten. Ich glaube nicht, daß sie schnell genug sind.»
Hauptmaat Znamirowski schaute über die Kaimauer auf das Boot, mit dem sie geflüchtet waren. «Bei dieser See kann ich solch ein kleines Ding bestimmt kriegen! Aber ich brauche jemanden, der den Radar bedient. Ich hab' im Moment keinen in meiner Abteilung.»
«Ich kenn' mich da aus», sagte der Prinz. Er hatte es satt, ein Ziel zu sein, und niemand würde ihn an dem hier hindern. «Und ich würde es sehr gern tun.»
«Robby, du bist hier der Ranghöchste», sagte Jack.
«Ist es legal?» fragte Captain Peters, an seiner automatischen Pistole fingernd.
«Hören Sie», sagte Ryan hastig. «Wir hatten eben einen bewaffneten Angriff von ausländischen Staatsangehörigen auf eine Einrichtung der Regierung der Vereinigten Staaten. Das ist eine Kriegshandlung-Landsturm scheidet hier aus.» Ich glaube jedenfalls, daß er ausscheidet, dachte er. «Weißt du einen Grund, sie nicht zu verfolgen?»
Jackson wußte keinen. «Chief Znamirowski, haben Sie ein Boot klar?» fragte er.
«Jawohl. Wir können Nummer sechsundsiebzig
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