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Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Titel: Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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sagen», entgegnete Jack. Jemand klemmte ihm ein doppeltes Mikrofon an den Bademantel.
    «Könnten Sie irgend etwas sagen?» bat der Tonmensch.
    «Wie gefällt Ihnen Ihr erster Aufenthalt in London, Doktor
    Ryan?»
    «Na ja, kommen Sie mir bloß nicht mit Klagen, daß die Amerikaner dieses Jahr wegbleiben, weil sie Schiß vor den Terroristen haben!» Ryan grinste.
    «Wir werden uns hüten!» sagte der Reporter lachend. «In Ordnung?»
    Kameramann und Tontechniker bejahten.
    Ryan trank von seinem Tee und vergewisserte sich, daß der Aschenbecher außer Sichtweite war. Ein Pressemann erzählte einem Kollegen einen Witz. Es war ein Fernsehkorrespondent von NBC da, und der Londoner Korrespondent der Washington Post , aber alle anderen waren britisch. Sie waren übereingekommen, mit dem Rest der Medien zu teilen, weil der Platz einfach nicht für eine richtige Pressekonferenz reichte. Die Kamera surrte los.
    «Doktor Ryan, laut Bericht in der amerikanischen und britischen Presse sind Sie ein Angestellter der CIA.»
    «Ich habe es heute morgen gelesen. Es hat mich ebenso überrascht wie alle anderen», sagte Ryan lächelnd. «Irgend jemand hat sich geirrt. Ich sehe nicht gut genug aus für einen Spion.»
    «Sie bestreiten es also?» fragte der Daily Mirror.
    «So ist es. Es stimmt einfach nicht. Ich unterrichte Geschichte an der Marineakademie in Annapolis. Das müßte leicht nachzuprüfen sein. Ich habe erst letzte Woche Examen abgehalten. Sie können meine Studenten fragen.» Jack winkte in die Kamera.
    «Die Meldung kommt von einer hochgestellten Quelle», bemerkte die Washington Post.
    «Wenn Sie sich ein wenig mit Geschichte befassen, werden Sie sehen, daß auch hochgestellte Leute sich geirrt haben. Ich glaube, eben das ist hier geschehen. Ich unterrichte. Ich schreibe Bücher. Ich halte Vorträge - okay, ich habe mal einen Vortrag in der Central Intelligence Agency gehalten, aber das war nur die Wiederholung eines Vortrags, den ich vorher am Naval-War-College und bei einem Symposion gehalten hatte. Er war nicht einmal als vertraulich klassifiziert. Vielleicht kommt die Meldung dorther. Wie gesagt, prüfen Sie es nach. Mein Büro ist in der Leahy Hall, die zur Marineakademie gehört. Ich glaube, irgend jemand hat schlicht Mist gebaut.» Mist gebaut, das ist es. «Ich kann Ihnen ein Exemplar des Vortrags besorgen. Es ist keine große Sache.»
    «Wie gefällt es Ihnen, jetzt im Mittelpunkt zu stehen?» fragte einer der britischen Fernsehleute.
    Vielen Dank, daß du das Thema gewechselt hast. «Ich denke, ich könnte ohne das leben. Außerdem bin ich kein Filmstar - sicher, weil ich auch dafür nicht gut genug aussehe.»
    «Sie sind viel zu bescheiden, Doktor Ryan», bemerkte eine britische Reporterin.
    «Passen Sie bitte auf, was Sie sagen. Meine Frau wird dies wahrscheinlich sehen.» Allgemeines Gelächter. «Ich nehme an, für sie sehe ich gut genug aus. Das reicht mir. Mit allem Respekt, meine Damen und Herren, aber ich bin froh, wenn ich wieder in der Masse untertauchen kann.»
    «Halten Sie das für wahrscheinlich?»
    «Das kommt darauf an, wieviel Glück ich habe. Und darauf, ob ihr mich laßt.»
    «Was sollten wir Ihrer Meinung nach mit dem gefaßten Terroristen tun, mit Sean Miller?» fragte die Times.
    «Das muß von einem Richter und den Geschworenen entschieden werden. Sie brauchen mich nicht dafür.»
    «Finden Sie, wir sollten die Todesstrafe wieder einführen?»
    «In meinem Land haben wir sie. Was Ihr Land betrifft, ist das eine Frage für Ihre gewählten Vertreter. Wir leben beide in einer Demokratie, nicht wahr? Die Leute, die Sie wählen, sollen das tun, was die Wähler ihnen auftragen.» Nicht, daß es immer so herum geht, aber theoretisch sollte es ...
    «Sie sind also dafür?» beharrte die Times.
    «In bestimmten Fällen, nach eingehender juristischer Prüfung, ja. Jetzt werden Sie fragen, ob dies einer von den Fällen ist, ja? Das ist eine akademische Frage. Außerdem bin ich kein Experte für Strafrecht. Mein Vater war Polizist, aber ich bin nur Historiker.»
    «Und wie stehen Sie als Amerikaner irischer Herkunft zum Nordirlandproblem?» wollte der Telegraph wissen.
    «Wir haben in Amerika genug eigene Probleme und müssen uns nicht noch mit Ihren herumschlagen.»
    «Dann meinen Sie, wir sollten es lösen?»
    «Was denn sonst? Sind Probleme nicht dazu da?»
    «Sie haben sicher einen Vorschlag. Die meisten Amerikaner haben einen.»
    «Ich unterrichte Geschichte. Ich überlasse es anderen Leuten,

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