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Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Titel: Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Mitglieder? Er hatte sie getötet oder zu Krüppeln gemacht, ehe der Brigadekommandeur ihm auf die Schliche kam. Es ist verblüffend, daß er überhaupt mit dem Leben davonkam, dachte Ashley. Aber in einem irrte Murphy, denn Ashley wußte nicht, was letztlich den Ausschlag gegeben hatte, daß die Brigade O'Donnell für vogelfrei erklärte.
    «Ich sehe nicht, warum Sie sich veranlaßt fühlen, ihn und seine Gruppe zu schützen.» Er wußte den Grund, aber warum sollte er nicht die Chance nutzen und dem Kerl ein bißchen zusetzen?
    «Und was wird aus der Organisation, wenn wir anfangen zu singen?» fragte Murphy.
    «Das ist nicht mein Problem, aber ich verstehe Ihren Standpunkt. Trotzdem, wenn Sie wollen, daß wir Ihnen glauben ...»
    «Ich werde Ihnen soviel sagen, Mr. Ashley...» Der Kellner kam mit dem Essen. Erstaunlich, wie schnell der Service hier war. Der Mann entkorkte den Wein mit einer geübten Handbewegung und ließ Ashley am Korken riechen und probieren. Der Engländer staunte über die Qualität des Weinkellers.
    «Soviel wollen Sie mir sagen ...» wiederholte Ashley, als sie wieder allein waren.
    «Sie bekommen sehr gute Informationen. Sie würden nicht glauben, wie gut die Informationen sind. Und sie kommen von Ihrer Seite der Irischen See, Mr. Ashley. Wir wissen nicht, wer, und wir wissen nicht, wie. Der Bursche, der es herausfand, ist vor vier Jahren gestorben, verstehen Sie?» Murphy probierte den Broccoli. «Da, ich habe Ihnen ja gesagt, das Gemüse ist immer frisch.»
    «Vor vier Jahren?»
    Murphy blickte auf. «Dann kennen Sie die Geschichte? Das überrascht mich, Mr. Ashley. Wirklich. Ja. Sein Name war Mickey Baird. Er arbeitete eng mit Kevin zusammen. Er war der Junge, der ..., na ja, Sie können es erraten. Wir trafen uns in einer Kneipe in Derry, und er sagte, Kevin hätte eine verdammt gute neue Informationsquelle. Am nächsten Tag war er tot. Am Tag danach kamen wir eine Stunde zu spät, als wir bei Kevin klingelten. Seitdem haben wir ihn nicht mehr gesehen. Falls wir ihn finden, werden wir Ihnen die Arbeit abnehmen, Mr. Ashley, und dann können ihre SAS-Killer kommen und die Leiche abholen. Ist das nicht ein faires Angebot? Wir können uns nicht mit dem Feind verbünden, aber Kevin steht auch auf unserer Liste, und wenn wir ihn finden und Sie ihn nicht selbst erledigen wollen, sind wir bereit, es für Sie zu tun, vorausgesetzt natürlich, Sie stören unsere Jungs nicht dabei. Könnten wir uns darauf einigen?»
    «Ich werde es weitergeben», sagte Ashley. «Wenn die Entscheidung bei mir läge, würde ich ja sagen. Ich denke, wir können Ihnen in dieser Sache glauben, Mr. Murphy.»
    «Danke, Mr. Ashley. So schwer ist es doch nicht gewesen, nicht wahr?» Das Essen war ausgezeichnet.

4
     
    Ryan zwinkerte heftig, um die bläulichen Punkte zu vertreiben, die vor seinen Augen tanzten, als die Fernsehteams ihre Scheinwerfer aufbauten. Warum die Pressefotografen nicht auf die weit bessere TV-Beleuchtung warten konnten, wußte er nicht und machte sich auch nicht die Mühe zu fragen. Alle waren so freundlich, sich nach seinem Befinden zu erkundigen - aber er müßte schon einen Atmungsstillstand haben, um sie aus dem Zimmer zu kriegen.
    Es hätte natürlich noch schlimmer sein können. Dr. Scott hatte den Journalisten sehr nachdrücklich gesagt, daß sein Patient Ruhe brauche, um möglichst schnell zu genesen, und Schwester Kittiwake war da, um die Eindringlinge drohend zu beäugen. Zutritt hatten nur so viele Pressevertreter und Fernsehleute, wie ins Zimmer paßten. Mehr hatte Jack nicht erreichen können. Die Kameramänner und Tontechniker beanspruchten immerhin den Platz, den sonst weitere neugierige Reporter eingenommen hätten, die noch lästiger waren.
    Die Morgenzeitungen - er hatte die Times und den Daily Telegraph überflogen - hatten berichtet, er sei ein ehemaliger (oder gegenwärtiger) Angestellter der Central Intelligence Agency, was genau genommen nicht stimmte, und er hatte nicht erwartet, daß dies durchsickern würde. Er dachte unwillkürlich daran, was die Leute in Langley über undichte Stellen gesagt hatten. Diese Komplikation hat mir gerade noch gefehlt!
    «Ich wäre soweit», sagte der Beleuchtungstechniker. Er bewies es einen Moment später, indem er drei Scheinwerfer anknipste, die Jack Tränen in die blinzelnden Augen trieben.
    «Schrecklich hell, nicht?» sagte ein Reporter mitfühlend, während die Fotografen weiter mit ihren Zoom-Nikons knipsten.
    «Das kann man wohl

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