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Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten

Titel: Jack Ryan 02 - Die Stunde der Patrioten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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wohl ein Lagerhaus sein, eine Mauer, vier Stockwerke hoch. Rechts dahinter konnte er die Umrisse des Towers erkennen, von dem sie durch die Themse getrennt waren. Das war alles. Er wandte den Kopf zu Owens, der ebenfalls hinausstarrte. Der Leiter der Antiterror-Abteilung sah Murray an, und auch in seinem Gesicht war eine Frage.
    «Ja», sagte Owens.
    «Was sagte der Mann am Telefon doch gleich?» murmelte Murray.
    Owens nickte. «Genau. Sergeant Highland?»
    «Ja, Commander?»
    «Der Kerl am Telefon. Was hat er gesagt? Versuchen Sie bitte, sich an den genauen Wortlaut zu erinnern. Und wie sprach er?»
    «Er hatte ... es klang wie Midlands-Akzent. Er sagte, er hätte in das Fenster geguckt und Sprengstoff und ein paar Drähte gesehen. Wir haben das Gespräch natürlich mitgeschnitten.»
    Murray langte hinaus und fuhr mit dem Zeigefinger über die Außenseite der Fensterscheibe. Der Finger kam beschmutzt zurück. «Ein Fensterputzer war es bestimmt nicht.» Er beugte sich aus dem Fenster. Keine Feuerleiter.
    «Vielleicht jemand, der auf dem Lagerhaus stand ... Nein!» sagte Owens. «Der Winkel ist unmöglich, es sei denn, sie hatte das Zeug auf dem Boden ausgebreitet. Merkwürdig.»
    «Ein Einbrecher? Vielleicht schloß er mit einem Dietrich auf, fand die Sachen und beschloß, den verantwortungsbewußten Staatsbürger zu spielen?» fragte Murray. «Klingt nicht sehr wahrscheinlich.»
    Owens zuckte die Achseln. «Wer weiß? Vielleicht ein Liebhaber, dem sie den Laufpaß gegeben hat - ich denke, wir können im Augenblick mit dem zufrieden sein, was wir haben. Fünf Bomben, die niemandem weh tun werden. Gehen wir, damit das Spurensicherungsteam ungestört arbeiten kann, und schicken wir das Telex nach Washington. Sergeant Highland, meine Herren, das war gute Arbeit! Ich gratuliere. Machen Sie bitte ohne mich weiter.»
    Owens und Murray verließen das Haus. Draußen erblickten sie eine kleine Ansammlung von Neugierigen, die von etwa zehn Polizisten zurückgehalten wurden. Ein Fernsehteam war eingetroffen und hatte die Scheinwerfer aufgebaut. Ihr Licht war so grell, daß sie die andere Straßenseite nicht sehen konnten. Dort lagen drei kleine Pubs. In der Tür des einen stand ein freundlich blickender Mann mit einem Glas Guinness in der Hand. Er zeigte keine Regung, auch keine Neugier, während er über die Straße schaute. Sein Gedächtnis speicherte die Gesichter, die er sah. Der Mann war Dennis Cooley.
    Murray und Owens fuhren zum Hauptquartier von Scotland Yard, wo der FBI-Agent sein Telex nach Washington aufsetzte. Sie sprachen nicht über das eine Rätsel, das der Fall unerwartet aufgeworfen hatte, und Murray verabschiedete sich von Owens und überließ ihn seiner Arbeit. C-13 hatte wieder einen Bombenfall gelöst - auf die bestmögliche Weise, ohne ein einziges Opfer. Owens und seine Leute würden die ganze Nacht am Schreibtisch sitzen und Berichte für die Bürokraten des Innenministeriums und Pressemitteilungen für Fleet Street schreiben, aber das war etwas, das sie zweifellos gern auf sich nahmen.
     
    Ryans erster Arbeitstag war weniger anstrengend, als er erwartet hatte. Seine Vorlesungen und Kurse waren wegen seiner langen Abwesenheit auf andere Lehrkräfte verteilt worden, außerdem standen die Weihnachtsferien bevor, und die Studenten freuten sich darauf heimzufahren. Er war schon um halb acht gekommen, und um Viertel nach fünf hatte er den Papierkrieg weitgehend erledigt und war zufrieden mit dem Pensum, das er geschafft hatte. Er hatte gerade eine Reihe von Prüfungsfragen für die Semesterabschlußprüfung zusammengestellt, als er den Qualm einer billigen Zigarette roch und eine vertraute Stimme hörte.
    «Na, hast du den Urlaub genossen, Junge?» Korvettenkapitän Robert Jefferson Jackson lehnte am Türrahmen.
    «Ich hatte ein paar interessante Augenblicke. Und wie steht's hier?»
    «Ich zähle die Tage, bis ich aus dieser Tretmühle rauskomme!» Jackson legte seine weiße Mütze auf Ryans Aktenschrank und ließ sich unaufgefordert in den Armstuhl vor dem Schreibtisch seines Freundes fallen.
    Ryan klappte die Mappe mit den Prüfungsfragen zu und legte sie in eine Schublade. Eine der Annehmlichkeiten in seinem Büro war ein kleiner Kühlschrank. Er öffnete ihn und nahm eine Zweiliterflasche 7-Up und eine leere Flasche Ginger Ale heraus, und dann holte er eine Flasche irischen Whisky aus seinem Schreibtisch. Robby holte zwei Becher von dem Tisch an der Tür und gab sie ihm. Jack mixte zwei Drinks,

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