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Jack Taylor auf dem Kreuzweg

Jack Taylor auf dem Kreuzweg

Titel: Jack Taylor auf dem Kreuzweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Bruen
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Schritt zurück, fragte dann: »Sie haben ›ihn‹ gesagt. Wen haben Sie damit gemeint?«
    Meine Kehle machte nicht mit – als wäre mir da was stecken geblieben.
    Schließlich gelang mir: »Cody, er ist gestorben. Ja, der kleine Schweinehund hat einfach die Biege gemacht, und raten Sie mal? Das wird Ihnen gefallen. Die Familie will nicht, dass ich zur Beerdigung komme. Und nun sind Sie dran.«
    Sie sackte wieder aufs Sofa und sagte: »Sie müssen mir was Alkoholisches besorgen gehen, verstanden?«
    Und warum denn auch wohl scheißenochmal nicht?
    Die Welt war so verrückt geworden, dass sie nur noch in Irland einen Sinn ergab. Ich sagte mit putzmunterer Partystimme: »Mach ich doch glatt. Entspannen Sie sich tüchtig, und ich mach das, was ich am besten kann, ich geh Spriti-Spriti kaufen.«
    Der Schnapsladenmann kannte mich, und während ich einen Korb mit Wodka, Verdünnern, Jameson belud, betrachtete er mich argwöhnisch. Ich warf noch Erdnüsse und Chips obendrauf und fragte: »Wie viel?«
    Er wusste, dass ich eine ganze Zeit lang trocken gewesen war, und schien etwas sagen zu wollen, bis ich ihn anbleckte, ihn – traust dich ja doch nicht – förmlich herausforderte. Ich hätte ihn über den Ladentisch gezerrt. Er tippte die Ware ein.
    Als ich zahlte, sagte ich: »Ist es nicht herrlich, dass ich nicht rauche?«
    Er antwortete nicht.
    Blödmann.
    Mein Handy klingelte. Ich zog es aus der Jacke. Meine Ohren machten nicht richtig mit – was machte schon richtig mit? –, aber ich hörte, wenn auch undeutlich:
    »Jack, hier ist Eoin Heaton.«
    Er klang betrunken.
    »Was wollen Sie scheißenochmal?«
    Er war verblüfft, ich hörte, wie er nach Luft schnappte, und er sagte: »Ich habe die Hundeentführer gefunden.«
    Heiland.
    Hunde?
    Ich sagte: »Und jetzt, wollen Sie eine Medaille? Versuchen Sie, dran zu denken, dass Sie mal Polizist waren. Ein bisschen Initiative, lösen Sie den verdammten Fall.«
    In seiner Stimme klang etwas mit, was ich hätte erkennen sollen. Er sagte: »Aber, Jack – «
    Ich ließ ihn nicht ausreden, sagte: »Und versuchen Sie, sich nicht bestechen zu lassen, okay? Deshalb haben Ihnen die Ordnungskräfte doch den Arschtritt verpasst, oder?«
    Ich kam zurück in die Wohnung und knallte die Tüte voll Schabau auf den Tisch.
    »Ich wusste nicht, was ich holen soll, da habe ich alles geholt.«
    Sie winkte vage ab, also öffnete ich den Wodka, schenkte eine meiner Ansicht nach gesunde Portion ein, gab etwas Verdünner dazu und überreichte ihr das Glas. Sie packte es, lenzte es zur Hälfte, ließ einen tiefen Seufzer frei. Ich schwöre, ich konnte spüren, wie das Zeug in meinem eigenen Magen ankam. Ich ging in die Küche, machte Kaffee, nahm zwei von Stewarts Pillen und spülte sie herunter.
    Bizarrer Aspekt der Sucht: Obwohl man weiß, dass die Pillen helfen werden, einen runterbringen, würde man sie in einer Sekunde gegen die reine Wucht, den sofortigen Aufprall des baren Alkohols eintauschen.
    Ich ging wieder zu Wellewulst, setzte mich auf den Sessel ihr gegenüber, fragte: »Wann wurde das Mädchen umgebracht?«
    Sie starrte ihr Glas an, inzwischen leer, mit dem Gesichtsausdruck, den ich so oft gehabt hatte: Wie ist das denn passiert?
    Sie sagte tödlich monoton: »Ich war achtundvierzig Stunden lang auf Streife gewesen. Ich hörte, wie der Typ von der Medizinischen sagte, sie sei abgefackelt worden – das Wort hat er verwendet, wie die Amis im Fernsehen.«
    Ich bot ihr nichts mehr zu trinken an, ich hatte das Meine getan. Wenn sie sich volllaufen lassen wollte, konnte sie das ohne fremde Hilfe.
    Ich sagte: »Da hat also jemand eindeutig die Familie im Visier. Es gibt keine Verbindung zu Drogen, und eine Blutrache haben wir auch nicht entdeckt.«
    Dann fiel mir etwas ein.
    »Haben Sie irgendwas über den älteren Bruder herausgefunden?«
    Sie hatte ihr Notizbuch hervorgekramt, genau so ein schweres Teil, wie ich es all die Jahre bei der Polizei herumgeschleppt hatte. Es versetzte mir einen kurzen kleinen Sehnsuchtsschmerz. Sie kritzelte schnell.
    Sie sagte: »Ja, er heißt Rory. Er ist in London, aber es ist uns noch nicht gelungen, Kontakt mit ihm aufzunehmen.«
    Ich hatte mich immer näher zu ihr vorgebeugt, und sie schrak zurück, fragte: »Warum kleben Sie mir im Gesicht? Sind Sie taub, oder was?«
    Ich entschied, dass dies nicht der Zeitpunkt war, ihr vom neuesten Kreuz zu berichten, das ich zu tragen hatte.
    Jetzt war sie aufgestanden. Sie knöpfte ihre Uniformjacke zu, sagte:

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