Jack und Sandra: Miniband (Angels - Auftrag des Himmels) (German Edition)

Treppenhaus zur Eingangstür.
    Draußen wartete Simon in einem superschicken Anzug. Er hatte ein breites Grinsen aufgesetzt und drückte seiner Liebsten eine rote langstielige Rose in die Hand. Sandra nahm sie dankend entgegen und küsste ihren Freund zärtlich auf den Mund. Heute war es also soweit, da war sie sich ganz sicher. Heute war der Abend der Abende.
    Das Paar stieg in den blauen Sportwagen und Foster fuhr los. Er schaltete während der Fahrt den CD Player an. Es ertönte romantische Musik, und seine Liebste schien sehr glücklich zu sein.
    Etwa zwanzig Minuten später parkte Simon den Sportwagen vor einem Nobelrestaurant. Er schaltete den Motor aus und sprach in Gedanken: „Oh, sie sind ja pünktlich.“
    „Wer?“, fragte Sandra erstaunt.
    „Christian und Carina.“
    „Essen wir heute nicht alleine?“, war die Frau überrascht.
    „Du wirst sie mögen. Christian ist ein alter Freund. Er ist mit seiner Verlobten zurzeit in dieser Gegend. Wir haben uns zufällig getroffen und uns für heute verabredet. Über die alten Zeiten reden und so.“
    Sandra hatte plötzlich einen Kloß im Hals. Den Heiratsantrag konnte sie sich für heute abschminken. Hoffentlich ging es den beiden Männern nicht darum , ihre Freundinnen zur Schau zu stellen. Sie schüttelte hastig den Kopf. Nein, das traute sie Simon nun wirklich nicht zu.
    Das Paar stieg aus dem Wagen und betrat das Restaurant.
    Ein dunkelhaariger schlanker Mann, der zusammen mit einer schönen schwarzhaarigen Frau an einem Vierertisch saß, winkte ihnen zu.
    Simon schnappte sich Sandras Hand und zog sie hinter sich her zu dem Tisch, an dem der Mann mit der schönen schwarzhaarigen Frau saß. Ihre Lippen waren knallrot geschminkt und ihre Wimpern hatten eine unnatürliche Länge. Diese Frau trug ein dunkelrotes Kleid mit silbernen Pailletten.
    „Hallo Christian!“, freute sich Simon und sein Blick fiel auf die Schwarzhaarige. Er ließ Sandra los, nahm sanft die Hand von Carina und gab ihr einen Handkuss. „Sehr angenehm, dich kennenzulernen.“
    Die fremde Frau lächelte.
    „Setzt euch doch!“, bat Christian.
    Das Paar setzte sich auf die gepolsterten Stühle. Sofort eilte ein Kellner herbei, der eine Flasche Champagner in einem Eiskübel brachte und vier Gläser auf den Tisch stellte. Höflich goss er den Champagner ein und verschwand wieder.
    Sandra schnaufte. Irgendwie fühlte sie sich gerade wie das fünfte Rad am Wagen. Doch sie versuchte zu lächeln und trank das halbe Glas leer.
    Die beiden Männer unterhielten sich eine Weile über ihre beruflichen Tätigkeiten. Carina gab permanent ihren Senf dazu. Sollte Sandra sich etwa einmischen und erzählen, dass sie in Clara’s Corner arbeitete? Irgendwie war es ihr plötzlich unangenehm, obwohl sie ihre Arbeit eigentlich sehr mochte.
    Der Kellner brachte die Speisekarten und begann irgendwelche Gerichte zu empfehlen. Sandra entschloss sich, das Gleiche wie Simon zu bestellen. Der Kellner füllte ihr Glas wieder auf und trat dann erneut den Rückzug an.
    Christian legte seinen Arm um seine Verlobte und verkündete Simon: „Carina hat ihre erste große Filmrolle bekommen.“
    „Das ist ja fantastisch!“, kam es von Foster, der sich vor Begeisterung kaum noch auf dem Stuhl halten konnte. Das fremde Paar lachte vor Freude und Simon hob sogleich sein Glas. „Darauf trinken wir.“
    Carina räusperte sich anschließend und schaute dann zu Sandra. „Was machst du eigentlich so beruflich?“
    Sandra trank einen Schluck Champagner und wusste nicht so recht, was sie sagen sollte. Die Wahrheit etwa? Sie konnte Lügen nicht ausstehen. „Ich arbeite bei Clara’s Corner.“
    „Was genau habe ich mir darunter vorzustellen?“, fragte Christian nach.
    Mr. Foster winkte ab. „Das kennt ihr nicht. Wie war die Italienreise? Steht euer Hochzeitstermin schon fest?“
    Sandra klopfte das Herz. Auf der einen Seite war sie enttäuscht darüber, dass es Simon peinlich war, den Schnellimbiss zu erwähnen, aber auf der anderen Seite kam das Thema heiraten auf. Vielleicht gab es ja heute doch noch einen Antrag. Es wäre sogar ein passender Moment, da Christian und Carina ja ebenfalls heiraten wollten.
    Die schöne Schwarzhaarige verkündete den Termin und sprach sogleich eine Einladung aus. Sie begann plötzlich alles über die Hochzeitsplanung zu erzählen. Simon hörte gespannt zu und schaute Carina lange direkt in die Augen. Dabei grinste er wie ein verliebter Schuljunge.
    Sandra trank ihr Glas aus und räusperte sich