Jack und Sandra: Miniband (Angels - Auftrag des Himmels) (German Edition)
kümmern. Vielleicht so weit entfernt, dass er Sandra nicht zufällig über den Weg laufen konnte. Danach würde er sich in der Nähe eine kleine Wohnung suchen. Doch verlieben würde er sich nicht mehr so schnell. Der Gedanke an eine neue Liebe schien ihm außerdem absurd. Sandra war die Frau, mit der er leben wollte, und sie würde immer einen Platz in seinem Herzen haben. Irgendwann würde es nicht mehr so wehtun, wenn er an sie dachte.
Jack blickte zum Fenster und sah die vielen Lichter in der Dunkelheit. Er flüsterte: „Leb wohl, Liebes!“
Alles ist ununterbrochen im Wandel. Bei allen Menschen wird es immer wieder Veränderungen geben. Das dient zur Entwicklung. Doch sind diese Veränderungen oft ganz anders, als man sie sich vorstellt.
Die Wahrheit
Sandra Beagle stand wenige Tage später im Badezimmer vorm Spiegel und legte sich Make-up auf. Sie wollte an diesem Abend ganz besonders hübsch aussehen. Simon Foster hatte sie in ein schickes Restaurant eingeladen. Vermutlich war es heute soweit und sie würde ihren ersehnten Verlobungsring bekommen.
Die Wut auf Jack Gloomy war fast verflogen, und sie musste an das Gespräch an der Bushaltestelle denken. Vielleicht war sie etwas hart zu dem Mann gewesen. Aber seine Methoden, sie anzubaggern waren mehr als gemein. Wie konnte er es nur wagen, solche Lügen über Simon zu verbreiten? Er behauptete, Fotos geschossen zu haben. Wieso nur kam ein fremder Mann auf die Idee, ihren zukünftigen Verlobten zu beschatten? Wäre möglich, dass Jack Gloomy sie seit langer Zeit beobachtet hatte und deshalb von ihrem Freund wusste. Simon hatte sie oft von der Arbeit abgeholt. Er musste diesem Jack ein Dorn im Auge gewesen sein, und vermutlich hatte der Mann ihm nachspioniert, um ihm irgendetwas anhängen zu können. Doch fand er nichts und erzählte daraufhin diese dumme Geschichte mit dieser Fantasieblondine. Die Beweisfotos hatte er angeblich weggeworfen. Wieso hätte er das tun sollen? Weil es keine Fotos gab. Ganz einfach. Simon würde sie niemals betrügen. Er liebte sie sehr und las ihr jeden Wunsch von den Lippen ab. Er sagte immer wieder, dass sie die Einzige für ihn sei und er sein Leben mit ihr verbringen wolle.
Sandra hatte ihrem Freund von den Behauptungen Jacks nichts erzählt. Wieso auch? Es war nur dummes Gerede von einem Verehrer. Hoffentlich hatte dieser Jack es aufgegeben. Einen Stalker würde sie auf Dauer nicht ertragen. Obwohl er eigentlich eher sanftmütig wirkte. Ein gemütlicher und schüchterner Mann. Dennoch versuchte Sandra das Gewesene zu vergessen und sich wieder auf den Abend mit Simon zu freuen. Sie hatte sich ein schickes schwarzes Kleid gekauft und viel zu enge Schuhe.
Es klopfte an der Badezimmertür.
„Komm rein!“, sagte Sandra freundlich, und kurz darauf betrat ihre Mutter das Zimmer. Sie seufzte laut und meinte dann: „Du siehst wunderschön aus.“
Miss Beagle lächelte. „Danke, Mom!“
Rose Beagle legte ihre Hand auf Sandras Schulter. „Genieße doch einfach den Abend! Warte nicht immer auf einen Antrag! Wenn Simon dich heiraten will, dann wird er es auch tun.“
„Ich habe heute ein gutes Gefühl“, erwiderte ihre Tochter. „Es ist ein sehr nobles Restaurant. Der absolut passende Ort. Erst Champagner, dann einen Happen Essen und dann der Ring.“
Mrs. Beagle zog die Augenbrauen nach oben. „Vielleicht hat dieser Mr. Gloomy Recht und ihr beide solltet euch erst noch besser kennen lernen.“
Sandra schnaufte. „Du glaubst diesem Mann doch nicht etwa?“
„Das habe ich nicht gesagt, mein Kind. Die Wahrheit kenne ich nicht und du kennst sie auch nicht. Nur Simon kennt die Wahrheit. Hast du ihn einmal darauf angesprochen?“
„Das ist nicht nötig“, zischte Sandra. „Er würde niemals fremdgehen.“
„Na schön“, seufzte ihre Mutter. „Es gibt Erfahrungen, die man selbst machen muss. Ich persönlich mochte diesen Jack irgendwie. Er hat etwas sehr Sympathisches an sich.“
Die Tochter drehte sich um und schaute Rose Beagle ernst an. „Wie kann man jemanden mögen, der zusammen mit seinem Kumpel versucht, mir mein Leben zu verpfuschen?“
„Ach Kind! Ich hatte den Eindruck, dass er sich Sorgen um dich macht. Vielleicht hat er in der Disco etwas gesehen und es falsch verstanden.“
Sandra holte tief Luft. „Wäre möglich. Aber lassen wir dieses Jackthema!“
Es läutete an der Wohnungstür. Die Tochter verabschiedete sich von ihrer Mutter, schnappte sich die Handtasche und eilte aus der Wohnung, durchs
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